ZitatAlles anzeigenDer Mainzer Trainer setzt auf den Narren-Käfig am Bruchweg, in dem morgen wohl zum letzten Mal ein Rheinland-Pfalz-Derby gegen den 1. FC Kaiserslautern steigt. Und das nicht etwa deshalb, weil die Nullfünfer oder die Roten Teufel möglicherweise wieder absteigen und dann wieder eine Spielklasse zwischen beiden Profiteams liegt. Sondern natürlich deshalb, weil die Mainzer ab der Saison 2011/2012 in ihre neue Arena am Europakreisel umziehen, die derzeit entsteht.
Wie schnell diese zum neuen Narren-Käfig wird, hängt auch mit den Resultaten zusammen, die die „Mainzelmännchen" in dieser noch jungen Bundesliga-Spielzeit ihren Fans anbieten. Sicher ist: Die Roten Teufel wollen morgen einiges dafür tun, dass die selbsterklärten Narren am Bruchweg lange vor dem 11.11. Kopfschmerzen haben, genauer gesagt: morgen gegen 17.20 Uhr. Und das nicht etwa vom Kater nach dem Feiern, sondern aus Gram und Frust.
Christian Heidel, der Manager der Nullfünfer, der gemeinsam mit Trainer Thomas Tuchel offenbar auf dem Spielermarkt genauso clever agiert hat wie FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz und Trainer Marco Kurz, weiß aus seiner langjährigen Erfahrung im Handel und Handeln, dass Klappern zum Handwerk gehört. Nun hat er mal wieder etwas ganz gezielt betont. „Der FCK war über Jahrzehnte der FC Bayern von Rheinland-Pfalz", äußerte Heidel: „Aber die Betonung liegt auf war."
Eine Mini-Attacke, die sich absolut im Rahmen dessen bewegt, was auf der Showbühne Profi-Fußball längst üblich ist. Solche Sätze bieten allerbeste Unterhaltung für die Fans in beiden Lagern. Sie werden an den Stammtischen diskutiert und zerpflückt.
Tatsache ist: Der FSV Mainz 05 konnte Lewis Holtby, eines der großen U21-Talente, für sich gewinnen und den hoch veranlagten Ludwigshafener André Schürrle. Und die Rheinhessen um Ex-Trainer Jürgen Klopp, Heidel und jetzt Thomas Tuchel haben aus einem vergleichsweise kleinen Verein in den vergangenen 25 Jahren sehr viel gemacht.
Tatsache ist auch: Der FCK hat rund 15.000 Mitglieder, die Nullfünfer haben 10.500. Und die Lauterer werden mit möglicherweise rund 40.000 in dieser Saison einen Zuschauerschnitt haben, der, allein kapazitätsbedingt, doppelt so hoch ist wie der der Mainzer. Und: Der lange schlafende Riese FCK ist - unabhängig vom Resultat morgen im Narren-Käfig - wieder auf dem Weg nach oben...
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzische Volkszeitung