ZitatAlles anzeigenJessen hat Bugera als Linksverteidiger beim FCK überholt - Simunek fehlt gegen Hoffenheim
Samstag, 15.30 Uhr. Zur traditionellen Bundesliga-Zeit erwartet Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern morgen gut 45.000 Zuschauer und die TSG 1899 Hoffenheim im Fritz-Walter-Stadion. Nicht dabei ist Verteidiger Jan Simunek, der mit einer Bauchmuskelzerrung zwei Wochen ausfällt.
Pechvogel Simunek, der im Sommer vom VfL Wolfsburg in die Pfalz kam, um sich in die Mannschaft zu spielen, verletzte sich am Mittwoch im Training (wir informierten). Nach einer genaueren Untersuchung bei Mannschaftsarzt Ulrich Schmieden steht seit gestern nun fest, dass der 23 Jahre alte Innenverteidiger weiter auf seinen ersten Pflichtspieleinsatz für den FCK warten muss.
Die Situation in der Vierer-Abwehrkette der Roten Teufel zeigt beispielhaft, wie hart - und bisher auch fair - der Konkurrenzkampf im Kader ist. Dass Vereinschef Stefan Kuntz und Trainer Marco Kurz mit Augenmaß jede Position in ihrer Bundesliga-Truppe bei guter Qualität mindestens doppelt besetzt haben, schürt den Ehrgeiz der Profis. Während Kapitän Martin Amedick und Rodnei ihre Stammplätze bisher gegen Simunek und Mathias Abel mit tadellosen Darbietungen erfolgreich verteidigt haben, ist Alexander Bugera - einer der bei den Fans besonders beliebten Leistungsträger und der Top-Vorlagengeber der Aufstiegssaison - vom 24 Jahre alten Neuzugang Leon Jessen verdrängt worden.
Im Kampf um die Position links in der Viererkette sieht Trainer Kurz „ein ganz enges und interessantes Duell". Der 32 Jahre alte Standardspezialist Bugera war als Stammspieler in die Saison gegangen, zumal Herausforderer Jessen nach seinem Wechsel vom FC Midtjylland in die Pfalz noch längere Zeit mit muskulären Problemen kämpfte. Als es im DFB-Pokalspiel in Osnabrück (3:2 nach Verlängerung) nicht lief, brachte Kurz nach einer Stunde den schnelleren Jessen für den erfahrenen Vorlagengeber „Bugi". Auch zum Liga-Auftakt in Köln (3:1) löste der Däne den Amberger ab und war fortan in der Mannschaft. „Leon Jessen hat für frischen Wind gesorgt", sagte Kurz gestern, „und hat seine Position gefestigt, nicht zuletzt auch im Spiel gegen den FC Bayern (2:0, d. Red.)." Zugleich ist Kurz wichtig, zu betonen, dass „Bugi für uns ein ganz, ganz wertvoller Spieler ist". Kurz formuliert seine Philosophie, die sich auf seine Profi-Erfahrung von 300 Bundesliga-Spielen gründet, überspitzt: „Ich halte es für wichtig, dass die Spieler, die hintendran stehen, die anderen anschieben, dass diese keine Luft zum Schnaufen haben."
Jessen, der sich auch in der dänischen Nationalmannschaft auf der linken Abwehrseite etabliert hat und der mit seinen Kollegen zur EM 2012 will, nimmt den sportlichen Konkurrenzkampf mit Bugera gerne an. Das Verhältnis zu seinem Konkurrenten bezeichnet der 1,82 Meter große Blondschopf, der sein Schuldeutsch schnell und effizient aufgefrischt hat, dennoch als gut. „Es ist eine unserer Stärken", sagt Jessen, „dass wir für jede Position mehrere gute Spieler haben." Der Däne freut sich auf ein morgen erneut fast ausverkauftes Stadion. „In Dänemark waren es vielleicht mal 10.000 Zuschauer", sagt der Außenbahnspieler mit Offensivdrang, „hier in Deutschland sind es oft 50.000."
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau