ZitatAlles anzeigenJiri Bilek ist meist einer der Letzten, die den Trainingsplatz beim 1. FC Kaiserslautern verlassen. Ein Fleißpreis ist dem Tschechen im Spiel wie im Training sicher. Wenn der 26-Jährige bei der Arbeit fehlt, muss das einen triftigen Grund haben: So wie Freitag vergangener Woche, als Töchterchen Mia das Licht der Welt erblickte. Mit zwei Wochen Verspätung ...
„Ein Kind zu haben, die Geburt mitzuerleben - das ist sehr schön. Es ist auf einmal ein ganz anderes Leben", schwärmt der Profi. „55 Zentimeter groß, 3,8 Kilo schwer - das wird die neue Claudia Schiffer", bemerkt der Strahlemann verschmitzt. Nach eineinhalb Jahren FCK spricht er sehr gut Deutsch. Nur vor der Kamera scheut er sich, Interviews gibt er da lieber in seiner Heimatsprache. Er darf mutiger werden ...
Jiri Bilek, der Mittelfeldmann, ist im Januar 2009 von Slovan Liberec in die Pfalz gekommen. Sein großes Ziel ist im zweiten Anlauf realisiert worden: Bundesliga! „Das ist einfach super. Die Gegner, die Stadien. Nichts gegen die Zweite Liga, aber das ist jetzt eine andere Welt", betont er. Bei den Fans hat er sich rasch mit kompromissloser Arbeit einen Bonus erlaufen.
„Erste Liga - das ist ein anderer Fußball. Technisch besser, schneller", sagt Bilek, den vor allem einer begeistert: „Schweinsteiger!"
Jiri Bilek hat in Köln und gegen die Bayern überzeugend gespielt, in Mainz eine Bestnote erarbeitet. „Aber wir haben verloren. Dabei haben wir lange so gut gestanden, fast gar nichts zugelassen. In der zweiten Halbzeit aber hatten wir kaum eine Chance. Mainz hat verdient gewonnen", bilanziert Bilek.
Er hatte ganz stark gegen den Mainzer Kometen Lewis Holtby gespielt. Er beeindruckte nicht nur in der Balleroberung, sondern auch als Passgeber und Ballverteiler. „Das verlangen wir auch von ,Bili". Er muss mutiger werden in der Bewegung nach vorne. Er hat eine gute Ballsicherheit, er kann das, also muss er es auch machen", fordert FCK-Trainer Marco Kurz.
Heute gegen 1899 Hoffenheim folgt die nächste Bewährung. „Ein super Gegner - aber wir sind zu Hause", sagt Bilek. Der kopfballstarke Athlet wird wieder alles geben - und hofft still auf den Anruf von Onkel Michal. Der ist Nationaltrainer in Tschechien. „Die Nationalmannschaft, das ist ein Traum, der nächste Schritt, den ich machen will. Aber jetzt zählt nur der FCK ..."
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau