ZitatAlles anzeigenDer gut gestartete Bundesliga-Aufsteiger Kaiserslautern spielt morgen bei Derby-Sieger Dortmund - Rivic wieder krank
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel: In der Englischen Woche tritt Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern nach dem 2:2 (0:1) gegen die TSG 1899 Hoffenheim morgen (20 Uhr) am fünften Spieltag der Fußball-Bundesliga bei Borussia Dortmund an, dem stolzen Revierderby-Sieger vom Sonntag.
Ähnlich wie beim FCK ist die Grundstimmung beim BVB derzeit äußerst positiv. Umso mehr, als die Dortmunder das für die allermeisten Borussia-Fans wichtigste Spiel der Hinrunde am Sonntag verdient mit 3:1 gewonnen haben - das Prestigeduell „auf Schalke". Der Sieg hat den Dortmundern neben jeder Menge Euphorie vorübergehend Tabellenplatz drei gebracht, der FCK hat mit sieben Zählern zwei Punkte weniger und ist Sechster. So erwartet die Fans ein Spiel zweier Teams, die prima gestartet sind. Mit 70.000 Besuchern rechnen die Borussen morgen im größten Stadion der Liga.
„Das sind genau die Spiele, auf die wir hingearbeitet haben", sagt FCK-Trainer Marco Kurz mit Blick zurück auf die Aufstiegssaison in der Zweiten Liga, „wir fahren mit einer Riesen-Vorfreude dahin." Die Stimmung in der jetzt noch größeren Dortmunder Arena mit der berühmten „gelbe Wand" in der Südkurve, kennt Kurz aus seiner Profizeit 1994/1995 als Schwarz-Gelber. „Das ist eine Wahnsinnskulisse, da freut sich auch der Trainer, darauf fiebert auch der Trainer hin", gesteht der 41-Jährige, um gleich darauf zu betonen: „Dort wird uns eine schwierige Aufgabe gestellt, die wir selbstbewusst angehen. Wir fahren da mit großer Freude hin, aber auch mit großer Entschlossenheit." Auf der Reise ins Revier fehlen Jan Simunek (Bauchmuskelzerrung) und Chadli Amri (Knöchelverletzung), ebenso Stiven Rivic, der erneut erkrankt ist, diesmal Grippe hat.
Nach der Analyse und der Aufarbeitung des Heimspiels am Samstag gegen die TSG 1899 Hoffenheim sei er sich mit der Mannschaft einig, sagte Kurz, dass der Aufsteiger „auf dieser Leistung aufbauen" und vor allem einiges Selbstbewusstsein aus der couragierten, leidenschaftlichen und flotten Vorstellung ziehen könne. „Das war ein engagierter Auftritt, das war guter Fußball", lobte der Trainer sein Team.
FCK-Mittelfeldspieler Christian Tiffert, der bei seinem erneuten Anlauf in der Bundesliga nach seinen Erstligaeinsätzen mit dem VfB Stuttgart und dem MSV Duisburg einen super Saisonstart hingelegt hat, meinte nach der sehenswerten Partie gegen Hoffenheim vor der schönen Kulisse von 44.453 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion: „Wir haben immer wieder Dampf gemacht, nur manchmal hat der letzte Pass gefehlt." Tiffert, der bis auf die Auftaktpartie in Köln bei seinem neuen Klub stets im zentralen Mittelfeld an der Seite von „Mister Zuverlässig" Jiri Bilek gespielt hat, hat viel zum Schwung seines Teams beigetragen.
Immer wieder weicht der 28-Jährige auf die Flügel aus, um - vorzugsweise von rechts - mit seinen Vorlagen für Gefahr zu sorgen. So verwertete Erwin „Jimmy" Hoffer Tifferts Flanke von rechts per Kopf gegen Hoffenheim zum 1:1 (46.), und beim 2:1 (75.) verlängerte Bilek einen Tiffert-Eckball auf Hoffer, der vollstreckte. Fünf der acht Lauterer Saisontore hat Tiffert eingeleitet. Trotz der komplett anderen Frisur - der Ex-Duisburger wird sozusagen zum zweiten Alexander Bugera, ebenfalls Ex-MSV"ler und der Top-Vorlagengeber beim FCK in der vergangenen Saison.
Morgen werden auch Tiffert und Bilek einiges zu tun bekommen gegen das derzeit überragende blutjunge BVB-Mittelfeld mit dem Europa-League-Helden Mario Götze ( 18 ), mit Sven Bender (21), Nuri Sahin (22), Kevin Großkreutz (22) und Shinji Kagawa (21). Der Japaner ist eine der ganz großen Entdeckungen der ersten vier Bundesliga-Spieltage, und Bender ist Kurz" Ex-Schützling beim TSV 1860 München.
Der Tatsache, dass der morgige Gegner einen Tag weniger zum Ausruhen hat, misst FCK-Coach Kurz keine Bedeutung bei: „Dortmund hat eine junge, sehr belastbare Mannschaft. Sie sind läuferisch in einem Topzustand, schwimmen auf einer Erfolgswelle. Da spielen mögliche kleine Wehwehchen keine Rolle."
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau