ZitatAlles anzeigenAufsteiger 1. FC Kaiserslautern gefällt in Hamburg - Aber dritte Niederlage in Folge
Das unglückliche 1:2 (1:0) in der Fußball-Bundesliga beim Hamburger SV war für den 1. FC Kaiserslautern die dritte Niederlage in Folge. Und die zweite nacheinander, die sich die Roten Teufel völlig unnötig eingebrockt haben. Nach wie vor sieben Punkte nach sieben Partien bedeuten Tabellenplatz 14 für den Aufsteiger.
Hätte Ivo Ilicevic seine Chance in der 47. Minute genutzt und zuvor nicht nur die Latte getroffen (20.) ... Hätte HSV-Torwart Frank Rost seine anfängliche Unsicherheit nicht überwunden und Ilicevics Schuss über die Latte gelenkt (79.) ... Hätte Martin Amedick nicht nur Aluminium getroffen (42.) ... Hätte Clemens Walch in seinem ersten Spiel in der FCK-Startelf den Ball nicht übers Tor geschossen (64.) ... Hätte Jan Moravek, nachdem er Keeper Rost schon ausgespielt hatte, nicht zu lange gewartet und dem HSV damit nicht die Konterchance zum 2:1 ermöglicht (69.) ...
Noch so viele „hätte" ergeben immer noch kein „hat". Und deswegen wurden die Roten Teufel auch in Hamburg wieder viel gelobt, am Ende aber bemitleidet. Dafür, dass ein gutes Spiel und einige hochkarätige Chancen wieder nicht gereicht haben, um das eigene Punktekonto aufzufüllen. Obgleich auch die Hamburger einmal den Pfosten trafen (25., Ruud van Nistelrooy) und FCK-Keeper Tobias Sippel einen Kopfball Gojko Kacars toll parierte (77.), war der Aufsteiger ganz, ganz nah dran.
„Es hilft nichts, wenn wir uns jede Woche hinstellen und sagen, es war gut", betonte der frustrierte Christian Tiffert, der im zentralen Mittelfeld wieder einmal mit gutem Beispiel voranging, als Anspielstation, Balleroberer und -verteiler mit Dynamik, Laufstärke und Übersicht gefiel.
Schließlich jedoch hieß das Zauberwort einmal mehr Effizienz. Die der FCK erneut vermissen ließ - und die sein Gegner einmal mehr besaß. So genügten dem zuvor ebenfalls angeschlagenen HSV zwei wirklich schwache Momente des Aufsteigers, um die siegbringenden Tore zu erzielen. Die 1:0-Führung der Lauterer durch Srdjan Lakics schön über die Mauer ins Tor gehobenen Freistoß (3.) glich Gojko Kacar zum 1:1 aus (69.); dem 21 Jahre alten gebürtigen Hamburger Eric Maxim Choupo-Moting gelang der 2:1-Siegtreffer (84.). Beim Ausgleichstor setzte sich Kacar im Kopfballduell gegen Jiri Bilek und Innenverteidiger Rodnei durch. Und beim 2:1 war FCK-Linksverteidiger Leon Jessen bis an die Mittellinie aufgerückt, der sprintstarke Jonathan Pitroipa hängte den Dänen im Laufduell ab - ausgekontert. Dass der 24-Jährige aus Burkina-Faso extrem schnell ist, dürfte FCK-Coach Marco Kurz seinen Spielern vor der Partie gesagt haben. Allein, es half nichts.
Dennoch: Der Aufsteiger war dem zuvor ebenfalls vier Mal in Folge sieglosen HSV, der um einiges höhere Ansprüche hat als der FCK, ebenbürtig. Durch die beiden Gegentore allerdings brachte die neue 4-1-4-1-Taktik von FCK-Trainer Kurz mit einem meist gut funktionierenden verstärkten Mittelfeld und Stoßstürmer Lakic am Samstag keinen Punkt im Abstiegskampf.
Der emsige 23-jährige Neuzugang Walch, der im rechten Mittelfeld sein Startelf-Debüt für den FCK gab, verpasste nach seiner vergebenen Chance auch die Möglichkeit, Zé Roberto von der Vorbereitung des 1:1 abzuhalten.
Lakic, der neben seinem fünften Saisontreffer zu seinem 27. Geburtstag am Samstag gerne drei Punkte aus- und für die Mannschaft eingepackt hätte, sagte: „Wir müssen die Länderspielpause jetzt nutzen, die Batterien aufladen und einfach weitermachen." Am 17. Oktober geht"s zu Hause gegen Eintracht Frankfurt.
Das Wort zum Sport
„Es ist enttäuschend, wieder mit leeren Händen dazustehen."
FCK-Kapitän Martin Amedick nach dem 1:2 beim HSV.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau