ZitatAlles anzeigenFCK-Partie soll ein gewaltfreies Fest werden
VON OLIVER SPERK
48.800 von 49.780 verfügbaren Karten hat der 1. FC Kaiserslautern für die Partie morgen (15.30 Uhr) gegen Eintracht Frankfurt bis gestern Nachmittag verkauft. Wegen des großen Andrangs an diesem in Kaiserslautern zudem verkaufsoffenen Sonntag rät die Polizei den Stadionbesuchern eine frühzeitige Anreise.
Nicht zuletzt Gewaltankündigungen einer Minderheit von Frankfurter Anhängern lassen den Rahmen dieses Südwest-Duells brisanter erscheinen als bei den ersten drei Heimspielen der Lauterer in dieser Saison. Rund 850 Polizisten sollen deshalb für Sicherheit sorgen und Krawalle verhindern. Der Löwenburg-Elf-Freunde-Kreisel an der Bremerstraße ist morgen ab 11 Uhr für den Verkehr gesperrt, später ist der Viadukt in diesem Bereich auch für Fußgänger dicht.
Zu den schlimmen Aufrufen zur Gewalt einiger weniger verirrter Eintracht-Anhänger sagt FCK-Coach Marco Kurz: „Solche Ankündigungen haben nichts mit Fußball zu tun, darunter kann nur der Sport leiden." Unbescholtene Bürger beschleicht ein mulmiges Gefühl, wenn sie vor einem Besuch eines Fußballspiels - womöglich noch mit Frau und Kind - solche Parolen mitbekommen, die mit der im Internet üblichen Feigheitsoption, der Verwendung von Fantasie-Namen, verbreitet werden.
Es ist doch absolut widersinnig: Fans aus ganz Deutschland haben am vergangenen Samstag auf dem Berliner Alexanderplatz für „Fußballkultur" demonstriert, um das wohlwollende Interesse der Öffentlichkeit auf ihre betont friedlichen Anliegen zu lenken. Und nur wenige Tage später zeigt sich der breiten Öffentlichkeit wieder die hässlichste aller Fratzen rund um den Volkssport: die dumpfe Ankündigung von roher Gewalt. Wann endlich zeigen die wahren Fans, zu denen auch bestimmte friedliche „Ultras" gehören, dass sie mit dem gewaltbereiten Teil der Ultrabewegung nichts, aber auch gar nichts zu tun haben wollen? Morgen rund um die Partie des FCK gegen Frankfurt wäre wieder eine gute Gelegenheit, sich von Gewalt deutlich zu distanzieren. Gaffen, mitmarschieren, aber unschuldig tun - auch das schadet dem Ansehen von FußballFans und diesem tollen Sport.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau