ZitatAlles anzeigenDer Betze boomt. Und die meisten kommen in der Hoffnung, dass der Betze auch bebt. Und zwar mal wieder richtig. Nur noch wenige der verfügbaren 49.780 Karten sind noch zu haben für das Heimspiel des 1. FC Kaiserslautern morgen gegen Eintracht Frankfurt.
Die Zuschauer freuen sich auf einen stimmungsvollen, leidenschaftlichen Rahmen des Südwest-Klassikers. Es geht um Sport, um Unterhaltung, um ein Freizeit-Vergnügen. Sorgen um die eigene Sicherheit sollte sich da niemand machen müssen. Das will die Polizei auch morgen wieder sicherstellen, wenn sie mit rund 850 Leuten im Einsatz sein wird. Schlimm genug, dass das so sein muss. Und schlimm, dass die Betreiber von Internetseiten eindeutige Aufrufe zu Gewalt und die Publikation genauer Versammlungstermine, die nur Ungutes an der Grenze zur Legalität und darüber hinaus verheißen, nicht einfach kappen. Auch da gehen Kommerz und Zugriffszahlen als „Erfolgskriterium" anscheinend über Vernunft und Sensibilität. So wird das Internet immer mehr zum Sammelsurium von hirnlosem und unreflektiert auf eine Seite gestelltem Schwachsinn, der anonym und feige unter der Verwendung von Fantasienamen verbreitet werden darf.
Da wünsche ich mir - neben der gedanklichen - eine klare optische und akustische Abgrenzung von wahren, friedlichen Fußballfans gegenüber den wenigen „schwarzen Schafen", die dem Sport schaden. Und die die Fahrten zu Spielen zu Pöbeleien nutzen, sei es in Fanbussen oder in Zügen. Auch die armen „neutralen", nichtsahnenden Bahnfahrer sind zu bedauern.
Wenn es morgen friedlich bleibt, wird sich der FCK über das erneut ausverkaufte Stadion freuen können. Und wenn dann auch noch der von Mannschaft, Trainer und Fans heiß ersehnte dritte Saisonsieg gelingt, werden sie alle fröhlich feiern können. Die Party könnte dann in den folgenden Heimspielen am 26. Oktober im Pokal gegen Bielefeld und am 30. Oktober gegen Gladbach weitergehen. Für jene Partie hat der FCK schon 40.000 Karten verkauft.
Am Rande des Mannschaftstrainings übrigens hat die in der Region längst legendäre Lauterer „Betze-Oma" die FCK-Profis gebeten, den Gips, den sie zurzeit um den Arm tragen muss, zu signieren. Das taten die Spieler auch gerne und fleißig. In der Hoffnung, dass das kein schlechtes Omen für morgen ist, dass die „Betze-Oma" lädiert ist.
Oliver Sperk
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzische Volkszeitung