ZitatAlles anzeigenNach drei Niederlagen in Serie will Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern die Wende erzwingen. Eintracht Frankfurt gastiert heute um 15.30 Uhr im Fritz-Walter-Stadion. Knapp 50 000 Augenzeugen werden erwartet.
VON HORST KONZOK
Mit Spielfreude und Einsatz zumindest auf Augenhöhe - aber zuletzt dennoch nur zweiter Sieger: Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern zahlte in den vergangenen Wochen tüchtig Lehrgeld. Beim 0:5 in Dortmund nach passablem Beginn vorgeführt, standen beim 0:1 gegen Hannover 96 und beim 1:2 in Hamburg auch Pfosten und Latte jeweils zweimal einem günstigeren Resultat im Weg. Fußballer-Tragik? „Es gibt kein Glück und Pech - man muss die Dinge zu Ende spielen", konstatiert Marco Kurz, der Trainer, der die Effizienz-Probleme in Ruhe voll Sachlichkeit analysiert: „Es gibt nicht so viele Mängel in unserem Spiel ..." Bis auf die Ergebnisse!
„Die ganze Mannschaft weiß, dass wir effektiver werden müssen. Wir wollen uns belohnen für unser couragiertes Spiel", sagt Martin Amedick. Der Kapitän und seine Abwehrkollegen werden sich neben der Frankfurter Strafraum-Sphinx Theofanis Gekas auch mit dem früheren Lauterer Torjäger Halil Altintop konfrontiert sehen. Nach dreieinhalb Jahren beim FC Schalke 04 stürmt der 27-Jährige seit Januar für die Eintracht.
Drei Jahre trug der türkische Nationalspieler das FCK-Trikot, in 91 Bundesligaspielen schoss er 28 Tore für die Roten Teufel, sage und schreibe 20 in seiner letzten Saison. Dennoch ist der FCK 2006 abgestiegen. „Es war insgesamt eine tolle Zeit. Die Menschen in der Pfalz leben für den Fußball, die Stadt lebt auch vom Fußball. Bei diesem Umfeld fühlt sich jeder Spieler wohl", schwärmt Halil Altintop beim Blick zurück. Er freut sich auf das Derby, freut sich, dass die Lauterer (endlich) wieder erstklassig geworden sind. „Man muss schon Respekt davor haben, was Stefan Kuntz und Marco Kurz hier aufgebaut haben. Sie haben den FCK hingebracht, wo er auch hingehört - in die Bundesliga", betont Altintop, der sich bei der Eintracht in neuer Rolle im offensiven Mittelfeld wohl fühlt, gerne höhere Ziele mit dem Klub anpeilen möchte. „Meine Torquote ist noch nicht so, aber ich werde auch wieder treffen", versichert der 27-Jährige, der zwei Negativerlebnisse mit der türkischen Nationalelf erst noch verarbeiten muss.
Für Kreativität im FCK-Spiel bürgt, das Desaster in Dortmund ausgenommen, Christian Tiffert. Der 28-Jährige war an fünf der bisher neun Lauterer Treffer beteiligt, steht für gefährliche Freistoßflanken und oft auch für verwertbare Eckbälle. Stichwort - Effektivität ... „Wir hatten in den letzten Spielen gute Chancen - auch ich", gesteht Martin Amedick selbstkritisch.
„Spielerisch sind wir in der Liga angekommen", bemerken Tiffert und Trainer Kurz übereinstimmend - heute gegen Eintracht Frankfurt soll endlich auch wieder die entsprechende Ernte eingefahren werden. „Hunger und Gier", fordert der Trainer, der in den Trainingstagen oft beobachten darf, wie nach getaner Arbeit immer wieder einige seiner Jungs kleine Zusatzschichten fahren.
Zu den besonders Ehrgeizigen zählt Srdjan Lakic. Immer und immer wieder nimmt er Maß, vermehrt auch als Freistoßschütze. „Ich bin nie zufrieden! Ich will mehr", unterstreicht der 27 Jahre alte Torjäger. Gestern plagte er sich beim Abschlusstraining mit Magenproblemen. Er hofft. Er will. Der Trainer nominierte 19 Mann ...
1. FC Kaiserslautern: Sippel,Dick, Amedick, Rodnei, Jessen,Kirch, Bilek, Tiffert, Ilicevic,Hoffer, Lakic - Ersatz: Trapp, Bugera, Abel, Schulz, Moravek, Walch, Rivic, Nemec - Es fehlen: Amri (Sprunggelenksverletzung), Micanski (muskuläre Probleme), Simunek (Leisten-OP)
Eintracht Frankfurt: Nikolov,Jung, Franz, Russ, Tzavellas,Chris, Schwegler,Ochs,-Altintop, Köhler,Gekas - Es fehlen: Bajramovic (Achillessehnenoperation), Rode (Knorpel-Operation)
Schiedsrichter: Zwayer (Berlin).
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau