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Srdjan Lakic mit Wucht und Köpfchen - das 1:0 ist unterwegs.
FCK nach 3:0-Sieg gegen Arminia Bielefeld eine Runde weiter - Tiffert als kluger Ideengeber [/b]
Von Sebastian Stollhof und Horst Konzok
Der 1. FC Kaiserslautern kann doch noch gewinnen. In der 2. DFB-Pokalrunde setzte sich die Mannschaft von Trainer Marco Kurz gegen Zweitliga-Schlusslicht Arminia Bielefeld 3:0 (2:0) durch. Das Spiel prägten Christian Tiffert, der herausragende Regisseur, und der dreifache Torschütze Srdjan Lakic. Er spielte toll auf.
„Das war ein super Abend für mich, aber auch für die ganze Mannschaft", jubelte Torjäger Lakic. Er fand: „Den Sieg haben wir uns die ganze Zeit schon verdient."
FCK-Trainer Marco Kurz räumte Jiri Bilek, dem fleißigen Mittelfeld-Arbeiter, eine Durchschnauf-Pause ein. Dafür durfte Bastian Schulz auflaufen. Pierre De Wit zählte erstmals seit seinem dritten Kreuzbandriss zum Aufgebot. Seine Pflichtspiel-Premiere im FCK-Dress erlebte Jan Simunek. Der Ex-Wolfsburger rückte für den ernstlich an der Leiste verletzten Rodnei in die Startelf.
Fußball-Tragik: An der Mittellinie grätschte Simunek in der 5. Minute den Ball im Duell mit Besart Berisha weg, schied mit Verdacht auf Adduktorenzerrung aus. Mathias Abel, seit Juli 2008 beim FCK unter Vertrag, kam nach ewig langer Leidenszeit zu seinem ersten Pflichtspieleinsatz für die FCK-Profis. Abel spielte seinen Part souverän. Der schwache Gegner aber war natürlich kein wirklicher Maßstab für den Ex-Schalker.
Christian Ziege, der angezählte Trainer, der bei der Arminia auf Bewährung arbeitet, musste auch gestern Abend auf Markus Bollmann und den früheren Nationalspieler Oliver Neuville verzichten. Der Tabellenletzte der Zweiten Liga versuchte mit kategorischem Verengen der Räume, den FCK aus dem Takt zu bringen. Das gelang oft. Die Kontertaktik Zieges aber war nach elf Minuten praktisch erledigt, über den Haufen geworfen durch einen Kopfballtreffer Lakics nach Freistoßflanke von Christian Tiffert. Mit einem Eckball bereitete der auch Lakics zweiten Kopfballtreffer vor (42.). Es war die dritte Chance einer tristen ersten Halbzeit, die zweite hatte Alexander Bugera, dessen Freistoß Torhüter Dennis Eilhoff klasse parierte (39.).
Bielefeld spielte so, wie ein Schlusslicht der Zweiten Liga eben spielt: schlecht, weil ängstlich und verunsichert. Einmal aber war der Ball dann doch im Lauterer Tor: Arne Feick nutzte den von Oliver Kirch großherzig gewährten Freiraum, Berisha vollstreckte. Schiedsrichter Robert Hartmann entschied nach einem Wink seines Assistenten Markus Pflaum auf Foul am Lauterer Torwart. Sippel war bei seinen folgenden wenigen Prüfungen auf der Hut.
Nach der Pause brachte Ziege den 2,02 Meter langen Morike Sako. Dem gelang es, 45 Minuten Versteck zu spielen. Der Auftritt des früheren St. Paulianers grenzte an Arbeitsverweigerung. Das war gar nichts!
Drei Minuten nach dem Seitenwechsel dokumentierte der Lauterer Torjäger Lakic seine Klasse und seinen Wert: Bastian Schulz hatte den Ball geschickt per Kopf in den freien Raum gelegt, Lakic zog davon und überlistete Schlussmann Eilhoff zum dritten Mal. So schlecht die Chancenauswertung der Lauterer zuletzt in der Bundesliga auch war - gestern war sie zunächst fast optimal: vier Möglichkeiten, drei Treffer. Lakic sei Dank! Die Torvorbereitung gab Schulz merklich Selbstvertrauen. Er wurde mutiger, traute sich im Kombinationsspiel auf einmal einiges zu. Das versuchte auch Jan Moravek als Bindeglied zwischen den Mannschaftsteilen - ihm gelang ebenso wie Clemens Walch und auch Ivo Ilicevic wenig.
Der FCK steht in der 3. Pokalrunde - die Pflicht wurde glanzlos erfüllt. Glänzend der Auftritt von Srdjan Lakic, der sich auch nicht zu schade war, in der Defensive auszuhelfen. Stark: Christian Tiffert. Er war der Passgeber. Er war der Ideengeber. Und er arbeitete engagiert und kreativ. Elf Minuten vor dem Ende löste ihn Stiven Rivic ab.
So spielten sie
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Kirch, Amedick, Simunek (8. Abel), Bugera - Walch (62. Nemec), Schulz, Tiffert (79. Rivic), Ilicevic - Moravek - Lakic
Arminia Bielefeld: Eilhoff - Schöneberg, di Gregorio, Fischer, Schuler - Bölstler - Heidinger, Abelski (70. Kerr), Feick (46. Sako) - Guela, Berisha (79. Quaner)
Tore: 1:0 Lakic (11.), 2:0 Lakic (42.), 3:0 Lakic (48.) - Gelbe Karten: Moravek, Walch - Berisha, Bölstler - Beste Spieler: Tiffert, Lakic - Eilhoff, Schöneberg - Zuschauer: 17.159 - Schiedsrichter: Hartmann (Wangen).
Die Noten:
Sippel 3
Kirch 4
Amedick 3
Bugera 4
Walch 4,5
Schulz 3
Tiffert 2
Illicevic 4
Moravek 4,5
Lakic 1,5
Abel 3
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau