Helden des Fußballsports: Fritz Walter - der Erfinder von Kaiserslautern



  • „So wie sich´s fer gute Pälzer geheert.....“

    Der Spieler mit der Nr. 8

    Ein toller Spieler, ein toller Mensch, das FCK – Idol!

    Heute wäre er 90 Jahre alt geworden, der zu seiner Zeit beste Fußballer Deutschlands. Auf den Gassen in Kaiserslautern begann er als kleiner Junge mit dem Fußballspiel. In den großen Stadien des nationalen und internationalen Fußballs spielte er bis zu seinem Karriereende am 20. Juni 1959. In dieser Zeit machte er, trotz der Unterbrechung durch den Krieg, 384 Spiele für seinen FCK und erzielte dabei 327 Tore. Fritz Walter trat 61 Mal im Trikot der Nationalmannschaft an und schoss dabei 33 Tore. Er wurde zweimal deutscher Meister und stand weitere dreimal im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft.

    Fritz Walter war ein begnadeter Techniker und ein gewiefter Stratege auf dem Spielfeld, ein ehrlicher und überaus beliebter, auf seine ganz eigene Art charismatischer Mensch. Er war sehr heimatverbunden und liebte seinen 1.FC Kaiserslautern. Das ging sogar soweit, dass er Angebote von Atletico Madrid, Inter Mailand, FC Nancy und Racing Paris mit, für damalige Verhältnisse gigantischen Entlohnungen, ausschlug, um für seinen FCK zu spielen.

    Das Idol der Roten Teufel war nach dem Krieg beteiligt am Wiederaufbau des FCK und setzte sich immer für seinen Verein ein.
    Fritz Walter war aber nicht nur ein Idol auf dem grünen Rasen, er war auch ein Vorbild für viele Fußballer weit über seine Laufbahn als Spieler hinaus und er ist Zeit seines Lebens ein ganz normaler bescheidener Mensch geblieben, der sich auch mit anderen Personen auf Augenhöhe unterhalten hat. Er wusste, was den Menschen, die ihm bei seinen Spielen zuschauten, im Kopf herum ging. Was es für sie bedeutete, wenn der FCK gut spielte. Und Fritz Walter wusste, dass man auch eine soziale Verantwortung als FCK-Spieler und Vorbild hat. Auch deshalb engagierte sich der „Lautrer Bub“ in unzähligen Aktionen, Stiftungen und Organisationen, die Mitmenschen zu Gute kamen, die nicht immer an der Sonnenseite des Lebens standen. Für den Deutschen Sport war er Zeit seines Lebens ein Aushängeschild, das man überall gerne präsentierte, weil er als Sinnbild des neuen, friedliebenden Deutschland galt. Für dieses Engagement erhielt er viele Auszeichnungen.

    Leider habe ich Fritz Walter nie live spielen sehen, weil ich erst `59 geboren bin. Aber wenn ich meinem Vater beim Schwärmen zuhöre und das Leuchten in seinen Augen sehe, wird mir klar, was dieser Mann den Menschen damals gegeben hat.
    Die Person Fritz Walter durfte ich aber persönlich kennen lernen. Ich war fünfzehn Jahre alt, als er bei einem Jubiläum unseres Vereins die Schirmherrschaft über die Feierlichkeiten übernahm. Unsere Jugendmannschaft hatte am Sonntagmorgen ein Spiel gegen den Erzrivalen vom Nachbarort. Wir erspielten eine Niederlage, die weh tat. Ich kam also nach Hause und warf, laut "Scheiße" brüllend, meine Fußballsachen in die Ecke und ging ins Wohnzimmer. Da stand er dann vor mir, dieser Mann, der mich schon alleine durch seine Erscheinung und vor allem seine Ausstrahlung tief beeindruckte. Er erklärte mir, dass er auch keine Niederlagen mochte, dass man aber daraus am meisten lernen könne. Er erzählte mir, worauf es beim Fußball ankam: Den Zusammenhalt der Mannschaft, den Willen jedes Spielers, auch auf der Ersatzbank, jederzeit für seine Mitspieler alles zu geben und er betonte, worauf es taktisch in solchen aufgeheizten Spielen zu achten galt.

    Mein Vater war zu dieser Zeit in einer Funktion im Verein tätig und hatte Fritz Walter zu den Festlichkeiten abgeholt. Solche Momente vergisst man ein ganzes Leben nicht.
    Er hatte scheinbar gerne mit jungen Menschen zu tun und kam auch sehr gut mit ihnen klar. In der damaligen Zeit, in der die Jugend nicht sehr viel von der älteren Generation annahm, war er trotzdem ein Idol auch und vor allem für junge Leute. Fritz Walter machte eben nicht nur einfach seine Autogrammstunden und ging dann wieder, er nahm sich auch die Zeit für das ein oder andere Gespräch.

    Nun wäre Fritz Walter neunzig Jahre alt geworden. Gerne hätten wir für ihn und vor allem mit ihm, eine tolle Party gefeiert. Leider ist er am 17. Juni 2002 von uns gegangen. Ich denke aber, er würde sich freuen, wenn er die vielen Leute noch sehen könnte, die am Wochenende auf den Betzenberg mit dem Trikot mit der Nummer Acht ins Fritz Walter Stadion gehen und seinen FCK, wieder in der Bundesliga, anfeuern. So wie sich´s fer gute Pälzer geheert.....


    Autor: herby

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    1. FCK Fanclub Faninitiative "Jetzt Erst Recht"

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  • Heute wäre der Fritz 90 geworden - eine meisterhafte Geschichte um den "Erfinder von Kaiserslautern".
    An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Herby und Helmut! :daumen:

    Florian Dick: "Der 1. FC Kaiserslautern ist der englischste Klub in Deutschland."

    Hans Sarpei auf Twitter: Relegation 2013: Der Moment, wo ganz Deutschland zum Fan des 1. FC Kaiserslautern wird.