ZitatAlles anzeigenFCK morgen in Leverkusen - Wiedersehen mit Sidney Sam - Mathias Abel lobt und hofft
Von Horst Konzok
Kaiserslautern. Die Tendenz ist eindeutig: „Ivo wird wohl ausfallen", skizziert Trainer Marco Kurz vom 1. FC Kaiserslautern die Aussichten, morgen (17.30 Uhr) im Bundesliga-Gastspiel bei Bayer Leverkusen wieder auf Flügelflitzer Ilicevic zurückgreifen zu können. Eine Muskelverhärtung im Oberschenkel legt ihn lahm.
Weil Ilicevic schon letzten Samstag gegen Borussia Mönchengladbach pausieren musste, durfte Pierre De Wit nach acht Monaten und dem dritten Kreuzbandriss sein Comeback feiern. Es war ein in jeder Hinsicht gelungenes. Die Reise nach Leverkusen ist für den 23-Jährigen eine emotionale Reise in die Vergangenheit. „Ich war zehn Jahre dort, klar, dass das ein besonderes Spiel wird", bekennt der Mittelfeldspieler.
Ein besonderes Spiel ist es auch für Sidney Sam, der nach zwei Zweitliga-Jahren beim FCK im Sommer zu Bayer 04 wechselte. Zuletzt schoss der 22-Jährige Bayer zum 1:0-Sieg in Schalke, am Donnerstag bereitete er im Europa-League-Match gegen Aris Saloniki in der Schlussminute den Siegtreffer Arturo Vidals vor. „Wir alle kennen Sidney. Er nimmt eine gute Entwicklung, spielt jetzt regelmäßig, hat erfrischende Momente in der Vorwärtsbewegung", anerkennt FCK-Trainer Marco Kurz, der seinen früheren Schützling gegen Saloniki live in der BayArena erlebte. „Eine Mannschaft mit einer Wahnsinnsqualität - wenn ich nur die Bank nehme. Da saßen ein Derdiyok, ein Rolfes, ein Schwaab. Und Renato Augusto kann wohl auch wieder spielen", bezeugt Kurz Respekt vor Bayer 04.
Ein TV-Studium des nächsten Gegners betrieb Mathias Abel vorgestern. Der Abwehrspieler lernte Sidney Sam schon zu gemeinsamer Zeit 2007 beim HSV kennen. Damals war der Flügelstürmer blutjung, quasi Azubi im Profi-Team, eine Randfigur. Abel war als Nothelfer auf Leihbasis aus Schalke in den Norden gekommen. Beim FCK trafen sich Abel und Sam 2008 wieder.
„In den letzten zwei Jahren hat er sehr gute Schritte nach vorne gemacht", attestiert Abel dem Ex-Kollegen, der großen Anteil am Bundesliga-Aufstieg der Lauterer hatte. „Wir haben den Vorteil, dass wir Sidney kennen, mit ihm trainiert haben und auch seine kleinen Schwächen kennen", mutmaßt Abel. Nachdenklich sein Nachsatz: „Sidney ist leider nicht der einzige Gute bei denen ..."
„Ich freue mich riesig auf das Spiel! Ich freue mich, dass ich die alle wiedersehe", betont Sam, der sich bei Bayer mehr und mehr in den Vordergrund trickst und schießt.
Kontakt in die Pfalz besteht, die Erinnerung an den Aufstieg und zwei gute Jahre ist wach. Mit Pierre De Wit, Bastian Schulz und Srdjan Lakic wird regelmäßig telefoniert. „Ohne meine Lauterer Zeit wäre ich nicht, wo ich jetzt bin", sagt Sam dankbar.
„Bayer Leverkusen, das ist ein Top-Verein. Wir wollen unter die Top 3", erklärt der frühere U21-Nationalspieler, der sich mit seiner Freundin im neuen Umfeld gut eingelebt hat. „Bayer, das ist ein Spitzenklub, die Erwartungen sind hoch, die Konkurrenzsituation im Kader ist extrem. Das ist auch gut, so musst du dich in jedem Training behaupten", schildert der aus Kiel stammende Angreifer: „Der Trainer schaut genau hin. Ich habe mich gezeigt, ich spiele jetzt auch. Wir haben in der Bundesliga und in der Europa League viele Spiele, da bekomme ich meine Einsätze."
Morgen kann Florian Dick beim FCK wieder mitmischen. Nach auskuriertem Muskelfaserriss drängt der Offensivverteidiger wieder in die Startelf. Marco Kurz ließ gestern noch offen, ob er bei dem zuletzt praktizierten System mit zwei Spitzen bleibt. Der Coach war begeistert, dass seine Elf zuletzt kurzfristig ein anderes System spielte. „Wir wissen jetzt, das wir zwei, drei Ausrichtungen wählen können", lobt Kurz. Gestern im Training sah er einen toll treffen, der zuletzt die Bank drückte, weil er einige schwache Spiele abgeliefert hatte: Jimmy Hoffer.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau