ZitatAlles anzeigenWenn Fans zur Belastung werden, läuft etwas schief. Das ist beim FC St. Pauli nicht anders als beim FCK.
St. Pauli - Faszination für Fußball-Romantiker. St. Pauli - Kult durch sehr besondere Fans. Durch das neue, noch nicht vollendete Stadion an alter Stätte hat das Millerntor aber einiges an Charme eingebüßt. Bezeichnend, dass der Stadionsprecher das Klientel aus den Separees genannten VIP-Räumen ermahnen muss, die 15 Minuten Pause einzuhalten. Für Schicki-Micki ist es chic geworden, Fans gucken zu gehen - Fußball ist da nur Nebensache. Die Stimmung beim Fußball auf St. Pauli aber ist noch immer riesig. Vor allem, wenn die Jungs im braunen Dress gewinnen. Wie, ist egal. Hauptsache überhaupt. Der Zuschauer am Millerntor ist mit wenig zufrieden - wenn der Einsatz stimmt.
Dummköpfe aber sterben nicht aus. Das Werfen voller Bierbecher auf Spieler, Kameraleute oder Fotografen ist noch nie spaßig gewesen. Die oft verklärte Berichterstattung über das tolle Pauli schließt solche Bilder aus. Was sich so genannte Pauli-Fans am Freitag leisteten, geht auf keine Kuhhaut: Ein besonders Feiger feuerte dem beim Fernsehinterview weilenden Lauterer Eigentorschützen Christian Tiffert einen Schneeball ins Gesicht. Dann erkoren gleich gesinnte Hohlköpfe Tobias Sippel zur Zielscheibe. Einfach übel! Respekt vor dem Klub, der den ersten Schneeballwerfer prompt mit Entzug der Dauerkarte bestrafte.
Das alles entschuldigt das unsägliche Tun der Hobby-Feuerwerker im FCK-Fan-Block nicht. Ob schön oder unschön - Pyro ist im Stadion verboten. Und kostet den 1. FC Kaiserslautern wieder Geld, das er nicht hat!
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau