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DIE NULL STEHT Auch Jan Moravekfindet die Lücke nicht. Wolfsburgs Makoto Hasebe blockt den Schuss des Tschechen ab.
Der 1. FC Kaiserslautern hat beim 0:0 gegen den nur defensiv starken VfL Wolfsburg zwei Punkte verschenkt. Pech: Ivo Ilicevic trifft acht Minuten vor dem Abpfiff das Lattenkreuz.
VON HORST KONZOK
Der 1. FC Kaiserslautern war nach der Pause ganz nah dran am Siegtor, scheiterte aber am sehr guten Torhüter Diego Benaglio und am Aluminium. Große Klasse, wie der Schweizer Nationaltorhüter in der 61. Minute nach Christian Tifferts vierter Ecke einen Flugkopfball des eingewechselten Adam Nemec parierte.
Dreimal stand Peter Sippel, der Referee im Blickpunkt, dreimal entschied der Münchner richtig: So in der 58. Minute, als der herausragende Jan Moravek einen tollen Alleingang gestartet hatte, Nemec" Schuss an den Händen des sehr guten Simon Kjaer landete - angeschossen, keine Absicht, kein Elfmeter. In der 74. Minute landete der Ball auf der Hand des Wolfsburger Dänen - keine Absicht, kein Elfmeter. Nach Ilicevics Lattenkracher köpfte Thanos Petsos den Ball ins Netz - Abseits. Richtig entschieden (82. Minute).
Der 1. FC Kaiserslautern agierte gut sortiert und klug strukturiert. Martin Amedick und Mathias Abel trugen in aufmerksamer Doppelschicht Sorge dafür, dass VfL-Torjäger Edin Dzeko - allein schon Kraft seines Könnens und seiner Reputation ein personifizierter Gefahrenherd - abgemeldet war. Wirklich gefährlich wurde er nur einmal mit einem Kopfball (80.). Dazu trug auch Alexander Bugera bei, der sich nach einem leichtfertigen Ballverlust gegen Dzeko schnell steigerte. Den Fehler bereinigte der Linksverteidiger selbst, dann war er wieder gedankenschnell dabei, Wolfsburger Angriffszüge zu durchkreuzen.
Diego, der Regisseur, bekam das Drehbuch nicht in die Hand. Wo er auch auftauchte, dort gingen sofort ein, zwei Lauterer in Hab-Acht-Stellung. Da spielte der junge Petsos couragiert den Saubermann, für die gut anzuschauende Spieleröffnung sorgten der passgenaue Christian Tiffert und der mit dem Spielgerät unglaublich gekonnt umgehende Jan Moravek. Er war der beste Mann auf dem Platz, er stahl auch Diego die Schau.
Trotz aller Aktivität, trotz vermehrten Ballbesitzes aber blieben Chancen rar. Was auch daran lag, dass der wohl gut mitspielende Oliver Kirch über rechts wohl mehrfach gut in Szene gesetzt wurde, aber ebenso wenig zum Abschluss kam wie Ilian Micanski. Der Lakic-Vertreter bewegte sich gut, stellte Kjaer und Andrea Barzagli einige ungelöste Rätsel, aber vor dem Torschuss war immer noch ein rettendes Bein dazwischen. In der 33. Minute dann servierte Micanski nach gutem Kirch-Pass, doch Tifferts Schuss wurde zum Eckball abgeblockt.
Aus der zweiten Reihe versuchten Moravek, Bugera und Petsos ihr Glück - und zielten ganz, ganz schlecht! Auch die Freistöße der Lauterer waren gestern keine Schrecken verbreitende Waffe.
„Wir haben sehr konzentriert in der Abwehr gearbeitet", würdigte FCK-Trainer Marco Kurz das Kollektiv: „Es war ein hervorragendes Spiel gegen einen Hochkaräter."
1. FC Kaiserslautern: Tobias Sippel - Dick, Amedick, Abel, Bugera - Petsos - Kirch, Tiffert, Ilicevic - Moravek - Micanski (46. Nemec)
VfL Wolfsburg: Benaglio - Pekarik (63. Cicero), Kjaer, Barzagli, Schäfer - Hasebe, Riether, Cigerci - Ziani (83. Madlung), Diego - Dzeko
Gelbe Karten: Petsos - Cicero (3), Hasebe, Ziani - Beste Spieler: Moravek, Amedick, Abel - Benaglio, Kjaer - Zuschauer: 38.181 - Schiedsrichter: Peter Sippel (München).
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau