ZitatAlles anzeigenDer 1. FC Kaiserslautern hat sein Halbzeit-Wunschziel noch nicht erreicht - Trainer Kurz lobt starke Defensive
Von Oliver Sperk und Horst Konzok
20 Punkte waren das erklärte Weihnachts-Wunschziel der Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern. Nach der Nullnummer gegen den abwehrstarken VfL Wolfsburg sind es 18. Die Dienstreise zum Bundesliga-Hinrunden-Ausklang führt am Samstag zu Werder Bremen.
Marco Kurz, der Trainer des 1. FC Kaiserslautern, lobte sein Team nach dem 0:0 vor allem für die konzentrierte Defensivleistung mit den Vorarbeitern Martin Amedick und Mathias Abel. 18:5 Torschüsse und 5:0 Ecken zeigen, dass Wolfsburg, die Elf der großen Namen, nur kurzzeitig ins Spiel fand.
„Wolfsburg hat eine wahnsinnige individuelle Qualität, und wir haben es ihnen sehr schwer gemacht, haben ihre Spieler im richtigen Moment gedoppelt", bilanzierte Kurz. Bezeichnend, dass Stürmer-Star Edin Dzeko von seinem Trainer Steve McClaren für die „Abwehrarbeit im Angriff" gelobt wurde. Resolut fegte Amedick die Gefahrenzone sauber, Helfershelfer Abel demonstrierte sprichwörtlich hautnahe Manndeckung.
„Diego ist nicht richtig im Spiel gewesen, das war nicht sein Tag", kommentierte VfL-Manager Dieter Hoeneß und stellte dem Star-Regisseur kein gutes Zeugnis aus. Das war auch ein Verdienst der gut arbeitenden FCK-Mittelfeldzentrale mit Thanos Petsos, Christian Tiffert und Jan Moravek. Coach Kurz: „Ich kehre das Positive heraus: die Defensivarbeit, das Kämpferische und die Leidenschaft."
„Das 0:0 spricht für unsere gute Defensivarbeit, schließlich ist Wolfsburg nicht irgendeine Mannschaft", bemerkte FCK-Torwart Tobias Sippel nach einem Nachmittag, an dem ihn Torwart-Trainer Gerry Ehrmann beim Warmmachen mehr forderte als der Gast während der 90 Minuten.
Gefährliche Bälle an den richtigen Mann zu bringen, das gelang beiden Mannschaften in einer nicht immer ansehnlichen Partie zu selten. Das lag bei den Roten Teufeln auch daran, dass die beiden offensiven Außenbahnspieler Oliver Kirch und Ivo Ilicevic zu wenig Durchschlagendes leisteten. Einziger Glanzpunkt: Ilicevics toller Schuss aus knapp 25 Metern, der am Lattenkreuz landete. Den zurückprallenden Ball köpfte der über weite Strecken starke, aber auch zwei dicke Schnitzer fabrizierende Thanos Petsos ein; vollkommen zu recht entschied der gute Schiedsrichter Peter Sippel auf Abseits (82.).
Ansonsten lief sich Ilicevic immer wieder fest, vor allem aber Kirch entschied sich in der Offensive zu häufig für den falschen Weg. So wurde vor allem der nach der Pause gegen Adam Nemec ausgetauschte Ilian Micanski als einzige Spitze meist allein gelassen, die Lücken im Lauterer Offensivspiel waren zu oft zu groß. Zwingende Aktionen blieben so vor der Pause rar, zumal Wolfsburg in Simon Kjaer vor dem guten Torhüter Diego Benaglio einen Turm in der Schlacht wusste. „In den entscheidenden Momenten ist der finale Pass nicht angekommen", sagte Tiffert selbstkritisch.
„Auf einem ordentlichen Weg" sieht Trainer Kurz Jan Moravek, der den zweiten Spielmacher vor und neben Tiffert gibt. Moravek, der mit enger Ballführung besticht, beherzigt seit einigen Spielen auch, dass es einen Rückwärtsgang gibt. Klasse, wie der 21-Jährige in der 35. Minute nach einem Sprintduell den Ball mit entschlossener Grätsche gegen Diego eroberte und postwendend den Gegenzug einleitete. „Jan war heute wesentlich passsicherer als zuletzt", attestierte sein Trainer. Allerdings zielte auch der Tscheche am Samstag schlecht.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau