ZitatAlles anzeigenDie Biberkinder besuchen das Training des 1. FC Kaiserslautern auf dem Betzenberg
„Ich würde so gerne mal einen Spieler des 1. FC Kaiserslautern in echt erleben", sagt Nils zu Papa Nagbert, mit dem er sich gerade ein Fußballspiel im Fernsehen ansieht. Nals nickt: „Au ja, das wär" toll!" Papa Nagbert dreht sich schnell um, schaut Nils und Nals kurz an und sagt: „Wieso besuchen wir nicht mal das Training der Mannschaft. Ich habe gehört, da kann man auch Autogramme sammeln und Bilder machen." Nils" und Nals" Augen funkeln. „Darf ich auch mit?", mischt sich nun auch Nessy ein, die gerade ins Wohnzimmer gekommen ist. „Klar", antwortet Nagbert.
Ein paar Tage später machen der Bibervater und die drei Geschwister einen Ausflug zum Trainingsplatz der „Roten Teufel" direkt am Stadion am Kaiserslauterer Betzenberg. Warm eingepackt mit Schal und Handschuhen, stehen Nils und Nals dann schon ganz aufgeregt kurz vor Trainingsbeginn auf dem Parkplatz hinter der Osttribüne des Fritz-Walter-Stadions. „Seid ihr sicher, dass heute Training ist?", fragt Nessy, doch Nals weiß: „Papa hat doch im Internet nachgeschaut, dort stehen die Trainingszeiten."
Nur zwei Minuten später öffnet sich die Tür eines grauen Turms am Stadion, und die ersten FCK-Spieler laufen heraus. Es klickert und klackert als die Profis mit ihren Eisenstollen an den Schuhen an den Bibern vorbeilaufen. „Schau mal, Nils, Martin Amedick ist aber groß", stellt Nals fest, als der 1,94 Meter Kapitän an ihm vorbeiläuft.
Wenige Minuten später sind alle Spieler auf dem Trainingsplatz, nachdem der eine oder andere noch zuvor ein Autogramm geschrieben oder ein Bild mit einem Fan gemacht hat. Nils, Nals, Nessy und Papa Nagbert setzen sich auf die kleine Tribüne neben dem Rasen. „Jetzt bin ich mal gespannt, ob die wirklich so gut Fußball spielen, wie das im Fernsehen immer aussieht", sagt Nessy. Doch bevor die Spieler an den Ball gehen, wärmen sie sich erst auf. Dafür ist beim FCK Fitnesstrainer Oliver Schäfer zuständig. Laufen, dehnen, sprinten, sogenannte Steigerungsläufe, bei denen man erst langsam, dann immer schneller rennt - alles ist beim Aufwärmprogramm dabei.
„Puh, da wär ich jetzt bestimmt schon total müde und könnte gar nicht mehr laufen, weil ich so kaputt wäre", sagt Nils, als die Spieler mit Laufen fertig sind. „Ich könnte das noch", sagt Papa Nagbert, der vor einer halben Ewigkeit noch bei der Dorfmannschaft mitgekickt hat, mit ernstem Gesicht, und die Kinder schauen ihn erstaunt an. „Nur ein Spaß!", sagt er, und alle fangen an zu lachen.
Die FCK-Spieler sind indes auf dem Weg zu einem mit Hütchen abgesteckten Teil des großen Platzes. „Pass, um den Gegenspieler und auf Zuruf weiter", erklärt Co-Trainer Roger Lutz den Spielern mit Stichworten die Übung. Nils hat nur die Hälfte verstanden. Erst als die Spieler loslegen, ist zu sehen, was Lutz meinte. Die Torhüter springen in der Zwischenzeit unter Leitung von Torwarttrainer Gerry Ehrmann erst über einige Hütchen und dann zum Ball. „Ja, und ab. Sehr gut", kommentiert der Torwarttrainer. Die Biberkinder staunen: „Wahnsinn, wie geschickt die sind!", kommt es Nessy über die Lippen.
Einige Zeit später tragen die Fußballer zwei Tore in die Mitte des Spielfelds und stellen sie einander gegenüber auf. „Achtung, ich würde da hinter dem Tor weggehen, es geht auch mal ein Schuss daneben", warnt Spieler Danny Fuchs die Biber. Gerade als sie etwas weiter nach oben hinter die Bande gehen, fliegt auch schon der erste Ball am Tor vorbei und landet auf der Tribüne. „Glück gehabt! Das war ein fester Schuss", sagt Nils.
Eine halbe Stunde später sind die Spieler fix und fertig, und das nicht nur mit dem Training. Auf dem Weg vom Trainingsplatz zum Stadion bleiben einige der Profis noch stehen, um den vielen Fans, die sich inzwischen versammelt haben, noch ein paar Autogramme zu geben. Nals packt sein FCK-Trikot stolz aus und fragt Stürmer Srdjan Lakic nach einem Autogramm. Während der Profi unterschreibt, nimmt sich auch Nils ein Herz und fragt: „Herr Lakic, macht man das eigentlich noch gerne, nach dem Training geschwitzt Autogramme zu geben?" „Das ist schon nicht immer einfach, aber wenn ich sehe, das ich den Kindern damit eine Freude machen kann, dann freut das auch mich", sagt Lakic zu Nils und zwinkert ihm zu. Nals blickt ganz stolz auf Lakics Unterschrift auf seinem Trikot.
Als alle Spieler wieder im grauen Turm sind, aus dem sie herausgekommen sind und der zu den Kabinen führt, machen sich auch Nils, Nals, Nessy und Papa Nagbert wieder auf den Heimweg.
INFO
Wann die Profis des 1. FC Kaiserslautern trainieren, erfährt man im Internet unter http://www.fck.de . Meistens wird um 10 Uhr oder 15 Uhr trainiert. Der Trainingsplatz liegt direkt am Fritz-Walter-Stadion hinter der Osttribüne. Nach dem Training können Fans Autogramme sammeln und Bilder mit den Spielern machen. Die Trainingseinheit dauert in der Regel eineinhalb Stunden, in Ausnahmen auch mal länger oder kürzer.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Weinstraße