ZitatAlles anzeigenPierre De Wit, lange verletzter Mittelfeldspieler des 1. FC Kaiserslautern, hofft nach guten Auftritten im spanischen Trainingslager auf einen Platz in der Stammelf, wenn in einer Woche gegen Köln die Rückrunde beginnt.
VON OLIVER SPERK
LOMAS DE CAMPOAMOR. Pierre De Wit kann sich durchaus vorstellen, diese schwere Aufgabe zu übernehmen. Wenn der 1. FC Kaiserslautern heute in einer Woche den 1. FC Köln beim Rückrunden-Auftakt zum wichtigen Duell im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga empfängt, fehlt dem Aufsteiger Mittelfeldantreiber und Vorlagenkönig Christian Tiffert. Der für diese Begegnung gelbgesperrte 28-jährige Ex-Duisburger hat eine überragende Hinrunde gespielt - seine Fußstapfen sind sehr groß.
Am Donnerstag aber, nach dem überzeugenden 4:1 (3:1)-Testspielsieg der Lauterer gegen den niederländischen Champions- und Europa-League-Teilnehmer Twente Enschede, war FCK-Trainer Marco Kurz recht angetan von der Doppelsechs-Interpretation im zentralen Mittelfeld von Senkrechtstarter Thanos Petsos gemeinsam mit De Wit. „Wir haben mehrere Möglichkeiten, haben aber gegen Enschede diese Variante gewählt, und die beiden haben ihre Positionen gut ausgefüllt", betont Kurz.
Den Freistoßtreffer zum 3:0 erzielte der Ex-Leverkusener und Ex-Osnabrücker De Wit unter untätiger Mithilfe des Twente-Torwarts selbst. Das 4:1 durch Erwin „Jimmy" Hoffer bereitete De Wit vor. Zudem traf der dynamische Mittelfeldspieler der Roten Teufel mit einem gefährlichen 20-Meter-Schuss die Latte.
„Ein gutes Testspiel für die ganze Mannschaft. Wir haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Das gibt uns Sicherheit", meint der Mann mit der Nummer 21, der trotz seiner erst 23 Jahre schon viel hinter sich hat und sich nach drei Kreuzbandrissen - der letzte datiert vom 1. Februar 2010 - jeweils wieder rankämpfen musste. „Ich habe mich gar nicht damit beschäftigt, was gewesen wäre, wenn ich nicht mehr hätte spielen können", betont De Wit beim Blick zurück auf viele schwere Monate in der Reha. „Es war mir einzig und allein wichtig, mir selbst zu beweisen, dass ich das Zeug dazu habe, in der Bundesliga zu spielen", sagt der auch in den Tagen im Trainingslager im spanischen Lomas de Campoamor sehr fröhlich und optimistisch wirkende junge Kölner.
„Ende Oktober und Anfang November bei den Spielen gegen Mönchengladbach und in Leverkusen habe ich gesehen, dass es funktioniert. Das war ganz wichtig für mich", meint De Wit. Wie sein sechs Jahre älterer Mitspieler Mathias Abel hat der schussstarke 23-Jährige es geschafft, nach drei Kreuzbandrissen wiederzukommen - keine Selbstverständlichkeit. „Ich bin körperlich auf jeden Fall wieder bei 100 Prozent", meint De Wit, „aber es ist klar, dass ich eine harte Trainingswoche spüre, es ist ja nicht mehr alles im Originalzustand ..."
Klar, dass De Wit im Heimspiel am kommenden Sonntag (17.30 Uhr) gerne von Anfang an auflaufen würde. „Ich bin in Köln geboren, fühle mich als waschechter Kölner, deshalb freue ich mich auf dieses Spiel, obwohl ich mit dem FC außer bei Derbys nie viel zu tun hatte", sagt der 1,72-Meter-Mann, „aber wir haben einige Bewerber für diese Position." Auch Oliver Kirch ist ein Kandidat für die Tiffert-Vertretung, weil nach derzeitigem Stand davon auszugehen ist, dass der leicht angeschlagene Florian Dick gegen Köln wieder seine Position rechts in der Vierer-Abwehrkette übernehmen kann.
Heute steht für den FCK die Generalprobe für den Rückrundenauftakt an - in Düsseldorf zunächst gegen Bundesliga-Schlusslicht Borussia Mönchengladbach (15 Uhr). Bei einigen waschechten Kölnern könnte diese besondere nachbarschaftliche Konstellation für zusätzlichen Ehrgeiz sorgen. Pierre De Wit aber ist auch so schon motiviert genug.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau