ZitatAlles anzeigenFCK heute in Nachholspiel des DFB-Pokal-Achtelfinales beim Drittligisten TuS Koblenz - Coach Kurz tüftelt an der Taktik
Von Oliver Sperk
Es wird ein Kampfspiel heute Abend (19 Uhr) auf dem ausverkauften Oberwerth: Der Drittliga-Achte TuS Koblenz fordert den Bundesliga-Zehnten 1. FC Kaiserslautern in einem Nachholspiel des DFB-Pokal-Achtelfinales heraus. Die Partie war am 21. Dezember ausgefallen.
FCK-Trainer Marco Kurz weiß, dass es heute keinen Schönheitspreis zu gewinnen geben wird für seine klar favorisierte Bundesliga-Mannschaft. „Wir wissen um die Schwere der Aufgabe auf einem wahrscheinlich tiefen, schwer zu bespielenden Rasen, der den Charakter dieses Kampfspiels noch unterstreichen wird", meint der Fußball-Lehrer.
Kurz ist froh, dass die in der Bundesliga zuletzt gegen Köln gesperrten Alexander Bugera und Christian Tiffert heute wieder zur Verfügung stehen. „So haben wir mehr Alternativen", betont der Coach, der sich gerne mit einem diesmal besonders kniffligen Personalpuzzle beschäftigt. Zu Hause bleiben mussten neben Danny Fuchs und Nachwuchsmann Alan Stulin auch die beiden Mittelfeldspieler Jiri Bilek und Bastian Schulz - Härtefälle im Profigeschäft. Angesichts der höheren Belastung in der Englischen Woche überlegt Kurz, dem einen oder anderen seiner Spieler eine kleine Pause zu ermöglichen - auch, um den Konkurrenzkampf innerhalb seines Kaders anzuheizen. Das heutige Achtelfinale liegt zwischen dem Liga-Spiel gegen Köln (1:1) vor drei Tagen und der Auswärtsaufgabe am Samstag (15.30 Uhr) beim FC Bayern München. Und in genau einer Woche trifft der Sieger des heutigen Rheinland-Pfalz-Derbys (Sondersendung heute im SWR1-Hörfunk) im Viertelfinale auf den MSV Duisburg und Trainer Milan Sasic, der zuvor eben in Koblenz und Kaiserslautern tätig war.
„Wir sind froh, dass wir noch im Pokal vertreten sind, und wir wissen, dass wir diese Chance nutzen müssen", sagt Kurz, „der Pokal bietet den Spielern eine gute Plattform, man kann in kurzer Zeit sehr viel erreichen. Auch wenn das Augenmerk nur dem jeweils nächsten Spiel gilt - ein bisschen muss man das Finale in Berlin immer im Hinterkopf haben." Gestern Nachmittag sind die Roten Teufel mit dem Bus Richtung Koblenz gereist. Wenn die von Schmelz- und Regenwasser durchweichten Trainingsplätze freigegeben werden, steht heute noch eine leichte Abschlusseinheit in Koblenz an, ansonsten gibt es lockere Laufübungen für die Roten Teufel.
Erst danach will Trainer Kurz die Aufstellung und die Ausrichtung festlegen. Eine vorübergehende Rückkehr zum 4-4-2-System ist ebenso möglich wie die zuletzt praktizierte 4-2-3-1- oder die 4-1-4-1-Variante. Mit Blick auf die Partie in München, bei der Torjäger Srdjan Lakic wegen seiner Roten Karte aus dem Köln-Spiel fehlt, hat Kurz gestern auch die Sturm-Formation Adam Nemec/Erwin Hoffer getestet. Möglich ist zudem, dass die jungen und zuletzt im Dauereinsatz befindlichen Thanos Petsos (19) und Jan Moravek (21) heute eine Mini-Verschnaufpause bekommen. Aber noch liegt das Personalpuzzle des FCK-Trainers unvollendet auf dem Taktiktisch.
So spielen sie
TuS Koblenz : Paucken - Riemer, Kittner, Haben, Gentner - Hornig - Pospischil, Brinkmann, Stahl - Steegmann, Rahn - Es fehlt: Cannizzaro (Achillessehnenriss)
1. FC Kaiserslautern : Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Bugera (Jessen) - Amri, Tiffert, De Wit, Ilicevic - Lakic (Nemec), Hoffer (Moravek) - Ersatz: Trapp, Abel, Petsos, Kirch - Es fehlen: Micanski (tief sitzender Bluterguss), Walch (Fersenverletzung), Rivic (Aufbautraining nach Infekt), Simunek (Entzündung nach Adduktorenoperation)
Schiedsrichter : Rafati (Hannover).
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Nils erklärt: Die Fernsehgelder im DFB-Pokal
Wenn ihr euch ein Fußballspiel auf einem Sportplatz oder in einem richtigen Stadion anschaut, müsst ihr dafür Eintrittsgeld bezahlen. Wenn es sich dabei nicht um ein Jugendspiel handelt, die kosten ja meistens keinen Eintritt. Für die meisten Profivereine sind neben den Einnahmen aus den Eintrittsgeldern die Gebühren, die die Fernsehsender den Vereinen bezahlen, die wichtigste Geldquelle. Zusätzlich zu den Fernsehgeldern für die Bundesliga- oder Zweitligaspiele gibt es auch im DFB-Pokal immer mehr Geld aus diesem großen Topf. Ein Erstrunden-Teilnehmer im Pokal bekommt 100.000 Euro, für die zweite Runde gibt es 250.000 Euro, also zusätzlich 150.000 Euro und nicht etwa insgesamt 350.000 Euro.
Ein Achtelfinalist, also zum Beispiel der 1. FC Kaiserslautern oder die TuS Koblenz, bekommt 531.250 Euro Pokal-Fernsehgeld. Übrigens: Bei Koblenz sagt man die TuS, weil der Verein die Turn- und Spielvereinigung Koblenz heißt. Der Gewinner von heute, also ein Viertelfinalist, kriegt sogar 1,125 Millionen Euro. Also geht es in dem FCK-Spiel heute Abend um 1,125 Millionen minus 531.250 Euro, also um 593.750 Euro, die der Gewinner mindestens mehr bekommt als der Verlierer. Ein Halbfinalist kriegt 1,750 Millionen Fernsehgeld, der Verlierer des Pokal-Endspiels 2 Millionen. Der Pokalsieger bekommt 2,5 Millionen allein an TV-Einnahmen.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau