ZitatAlles anzeigenSrdjan Lakic überlistet Dieter Paucken dreimal und tröstet den TuS-Torwart dann mit dem Trikot mit der Nummer 9
Von Oliver Sperk
Der Außenseiter zeigte zunächst viel mehr Leidenschaft, am Ende aber setzte sich Fußball-Bundesligist 1. FC Kaiserslautern im DFB-Pokal klar mit 4:1 (0:1) beim Drittligisten TuS Koblenz durch. Vor dem Pokal-Viertelfinale am Mittwoch (19 Uhr) beim MSV Duisburg aber muss der FCK am Samstag (15.30 Uhr) in der Liga beim FC Bayern München ran.
„Ich glaube, wenn du ein Spiel beim FC Bayern vor der Brust hast, denkt niemand daran, was nächste Woche ist", meinte Christian Tiffert nach dem Derby-Sieg in Koblenz eine Woche vor der Partie bei seinem Ex-Klub Duisburg und Ex- FCK-Coach Milan Sasic. Mittelfeldspieler Tiffert war entscheidend an der Wende im Koblenzer Achtelfinale beteiligt, half, den Weg mit seinen beiden Flanken zu den ersten beiden von drei Treffern von Torjäger Srdjan Lakic frei zu machen - plötzlich hieß es nach 59 Minuten 2:1 für den sehr schwer in die Gänge gekommenen Favoriten.
Lakic führte schon zu diesem Zeitpunkt im Privatduell mit dem guten Koblenzer Torhüter Dieter Paucken. In der ersten Hälfte hatte Paucken die Nase deutlich vorn - beim Stand von 1:0 für sein Team parierte der 28-Jährige einen vom Ex-Lauterer Manuel Hornig an Adam Nemec verursachten Foul-Elfmeter (37.) Lakics. Und konnte sich eine deutliche Jubelpose in Richtung des Stürmers nicht verkneifen - mit einer ähnlichen Geste revanchierte sich Lakic später beim 1:1 (54.). „Das war nicht böse, eine normale Sache unter Sportlern", versicherte Lakic nach der Partie, in der der 27-Jährige seine Pokaltore fünf, sechs und sieben in dieser Saison erzielte; dazu kommen elf Bundesligatreffer als goldene Argumente in den Verhandlungen um seine Zukunft - mit wem auch immer.
Schneller geklärt als die ewige Frage nach der künftigen Heimat des formstarken Angreifers war die nach dem Sieger des kleinen Privatduells. Spätestens nach Lakics drittem Streich - vorgelegt von Adam Nemec nach Tiffert-Flanke - war sie keine mehr, und Torwart Paucken bat den Sieger um dessen Trikot als Andenken. Doch das war längst im Bus verstaut, aber Lakic begab sich auf die Suche - eine nette Geste.
Beim Zweitliga-Vierten Duisburg indes wird es für den FCK ungleich schwerer, morgen in München sowieso - zumal Lakic wegen seiner Roten Karte aus der Köln-Partie in diesem einen Spiel gesperrt fehlt. Nemec wird ihn vertreten; in Koblenz gelang dem Slowaken ein ordentlicher Probelauf: Elfmeter erzwungen, das 1:1 und 4:1 vorbereitet, das 3:1 (64.) erzielt - der stets kampfstarke Nemec hat sich warmgelaufen für München. „Das Gegentor heute war zu billig", monierte der Slowake, „aber wir wussten, dass wir noch genug Zeit haben. Natürlich bringt mir mein Tor Selbstvertrauen."
„Wir haben gut begonnen, deshalb war das am Ende schon enttäuschend. Aber in der zweiten Halbzeit war ein Klassenunterschied erkennbar", gestand Manuel Hornig. Ein kleines Happy End gab es für seinen Kollegen Paucken: Lakics Suche war erfolgreich, und der Schlussmann bekam das gewünschte Trikot mit der Nummer 9 als Erinnerung an einen ereignisreichen Pokalabend.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau