ZitatAlles anzeigenVon Horst Konzok
„Mit der Nummer 20 - Rodnei." Diese Ansage erklang im Aufstiegsjahr in allen 34 Punktspielen des 1. FC Kaiserslautern. Auch im Oberhaus war der Brasilianer zunächst eine gesetzte Größe, nach neun FCK-Spielen aber musste sich der 25-Jährige einer Leistenoperation unterziehen. Rodnei sah sich fortan durch Kollege (und Konkurrent) Mathias Abel bestens vertreten, ist seit Rückrunden-Beginn aber zurück in seinem Revier.
Das Comeback in der Partie gegen den 1. FC Köln begann mit einem schlimmen Fehler: Rodnei spielte den Ball kopflos zurück, ohne zu beachten wo Torwart Sippel stand, die Kugel prallte an den Pfosten, Lukas Podolski staubte ab. 0:1 - ein Schock. „Eine Konsequenz daraus ist, auch bei vermeintlich einfachen Bällen hoch konzentriert zu sein", sagt Rodnei, der mit vehementem Einsatz half, wenigstens noch einen Punkt gegen die Kölner zu sichern.
Spricht Rodnei von seinem Fehler, wirkt er noch bekümmerter, als er es in diesen Tagen sowieso schon ist. Niederlagen schmerzen. Erst das unnötig hohe 1:5 bei den Bayern, dann das Pokal-Aus in Duisburg. „Es ist schwierig, eine Erklärung zu finden, warum wir so schlecht gespielt haben", sagt der 1,90 Meter große Profi beim Blick zurück auf das 0:2 von Duisburg: „Es bringt aber nichts, jetzt groß darüber nachzudenken."
Neues Spiel, neues Glück? Schon heute (18.30 Uhr) im Match gegen den FSV Mainz? Rodnei glaubt daran. Auch an die drei Punkte, sagt er. Aber er wirkt angespannt, sehr ernst.
„Die Mannschaft ist sich der Bedeutung des Derbys bewusst", lässt Rodnei den Dolmetscher in der Spieltagspressekonferenz übersetzen. Unter vier Augen spricht der Mann, der vor eineinhalb Jahren von Hertha BSC Berlin zum FCK gekommen ist, durchaus Deutsch. Im großen Rahmen aber fühlt sich der bekennende Christ so eben sicherer.
„Eine starke Mannschaft" nennt der Abwehr-Riese die Nullfünfer. „Aber wir wissen, was für eine Qualität auf uns zukommt", unterstreicht Rodnei, der speziell in der ersten Halbzeit vor Wochenfrist in München gegen die Bayern eine überragende Leistung ablieferte. Da wirkte er hoch konzentriert, da war er präsent in beiden Strafräumen, da war der Herr der Lüfte sehr zweikampfstark. Wenn er so spielt, dann ist er auch dank intelligenter Spieleröffnung eine wirkliche Größe in der Elf des Aufsteigers. Nur den Leichtsinn muss der stets freundliche Brasilianer lernen abzulegen. Der Abstiegskampf verzeiht keine Sünden ...
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau