ZitatAlles anzeigenFCK-Trainer Kurz fordert im Derby heute gegen Mainz 05 viel Leidenschaft nach Pokal-Blamage
VON OLIVER SPERK
„Vor allem vom Auftreten her" erwartet Marco Kurz heute (18.30 Uhr) im Derby gegen Mainz 05 eine deutliche Reaktion des Bundesliga-Aufsteigers 1. FC Kaiserslautern auf das enttäuschende Pokal-Aus in Duisburg.
So schockiert, so nachdenklich, so mitgenommen wie am Mittwochabend nach dem 0:2 und der blamablen Vorstellung seiner Truppe bei den „Zebras" hat Kurz selten gewirkt in seinen bisher 19 Monaten als FCK-Trainer. Passend dazu formulierte der 41-Jährige, es habe in Duisburg „keine körperlichen" Verletzungen der schwereren Art gegeben. Der Zweitligist ließ den Roten Teufeln just mit Tugenden wie Leidenschaft, Kampf und Laufbereitschaft, die sonst den FCK auszeichnen, keine Chance. Was Kurz und Vorstandschef Stefan Kuntz sehr ärgerte.
Der Coach stellte nach dem Pokal-K. o. grundsätzliche Einstellungsfragen über eine detaillierte Rückschau: „Ich habe mit der Mannschaft mehr über Grundtugenden gesprochen und darüber, wie man ein Spiel angehen muss." Dass die Botschaft angekommen ist, will die Bundesligamannschaft, die erst noch eine werden muss - frei nach Kurz -, heute gegen die zuletzt auch nicht mehr so erfolgreichen Mainzer zeigen.
Der im Sommer nach Wolfsburg wechselnde FCK-Torjäger Srdjan Lakic sagte: „Im Fußball ist es normal, dass so etwas mal passieren kann. Schade, dass es ausgerechnet in einem so wichtigen Pokalspiel geschehen ist. Aber die Reaktion kommt!"
Kurz ist froh, dass die Personalie Lakic zwei Tage vor dem Derby, das für den FCK im Abstiegskampf psychologisch ganz wichtig sein kann, geklärt wurde. „Es geht mir um das Auftreten mit Kampfkraft, Entschlossenheit, Gier auf den Erfolg", betonte der FCK-Trainer, „das sind die Grundtugenden. Damit kommt dann auch das Spielerische."
Auf die Art und Weise, wie in Duisburg Supertalent Julian Koch oder der von Mainz 05 ausgeliehene Filip Trojan das Mittelfeld beherrschten, wollen die FCK-Fans heute André Schürrle, Lewis Holtby und Kollegen nicht wirbeln sehen. Der FCK-Trainer warnte noch einmal vor der Offensivqualität des Rivalen. Kurz hofft, dass Lakic, nachdem das Vertrags-Hin-und-Her ein Ende hat, heute im „Spiel danach" das richtige Maß an Einsatz findet und nicht übermotiviert zu Werke geht. Auch der zuweilen ein bisschen zu hitzig auf Schiedsrichterentscheidungen reagierende Christian Tiffert ist gefordert, den goldenen Mittelweg zu finden und die Regie im Herzen des FCK-Spiels wieder an sich zu reißen.
Beim Abschlusstraining gestern Nachmittag pausierte Ivo Ilicevic, der wichtige Unruheherd auf der linken offensiven Außenbahn. Er hat in Duisburg einige leichte Blessuren abbekommen und absolvierte zur Schonung für heute nur Lauftraining. Sein Pendant auf der rechten Seite, der Ex-Mainzer Chadli Amri, hatte zuletzt vier durchwachsene Teileinsätze. „Chadli ist leistungsmäßig noch nicht da, wo er mal war, aber wir arbeiten weiter daran, ihn dorthin zu bekommen", sagte Coach Kurz.
Der neue FCK-Brasilianer Lucas (19) indes wird vorerst nicht in der Bundesliga auflaufen. Der Perspektivspieler, bis 2012 mit Kaufoption aus Leverkusen geliehen, soll behutsam aufgebaut werden. Echte „Betze"-Atmosphäre aber kann der Verteidiger schon heute Abend als Derby-Besucher schnuppern.
SO SPIELEN SIE
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Amedick, Rodnei, Bugera - Petsos - Kirch, Tiffert, Moravek, Ilicevic - Lakic - Ersatz: Trapp, Abel, Jessen, De Wit, Amri, Nemec, Hoffer - Es fehlen: Micanski, Rivic, Simunek (alle Aufbautraining), Walch (Trainingsrückstand)
FSV Mainz 05: Müller - Zabavnik, Bungert, Noveski, Fuchs - Caligiuri, Fathi - Schürrle, Holtby - Szalai, Allagui - Es fehlen: Polanski (Gelbsperre), Soto (Zerrung), Svensson (Entzündung im Knie)
Schiedsrichter: Stark (Ergolding)
Hinrunde: 1:2.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau