ZitatAlles anzeigenFußball: FCK kann Ivo Ilicevic nicht ersetzen - Nach 0:1 gegen FSV Mainz 05 Sorgen um den verletzten Kapitän Amedick
Von Oliver Sperk KAISERSLAUTERN. Die zweite Englische Woche in Folge endete für den 1. FC Kaiserslautern mit einem erneuten herben Rückschlag im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga. Nach dem Derby gegen den FSV Mainz 05 schlichen die Lauterer Gastgeber als verdiente 0:1 (0:1)-Verlierer vom Platz.
Ganz schlecht sahen der wieder eifrig bemühte, aber bei nur einem seiner 98 Ballkontakte Produktives zustande bringende Florian Dick und Thanos Petsos beim entscheidenden Tor des Abends am Samstag aus. FCK-Rechtsverteidiger Dick verlor das Duell gegen den Mainzer Linksverteidiger Christian Fuchs, und Petsos ließ sich von Andreas Ivanschitz ausspielen. Seine Maßvorlage verwertete Lewis Holtby perfekt zum "goldenen" Tor (23.).
"In der ersten Halbzeit haben wir nicht so viel falsch gemacht - außer, dass wir beim Gegentor schlecht verteidigt haben", fand FCK-Trainer Marco Kurz, dessen Mannschaft den Ausfall von Ivo Ilicevic nicht zu kompensieren wusste. "Eine Innenbandproblematik. Ich ging sicher davon aus, dass er spielen kann", sagte der Coach gestern. Heute erwartet er Klarheit über die Blessur Martin Amedicks: "Bestätigt sich der Verdacht auf Faserriss in der Wade, wird es eng für das Spiel in Hoffenheim."
Das Problem der Roten Teufel: Sie hatten nicht die nötigen Ideen, um den klug spielenden, obgleich auch nicht glänzenden Mainzern wirklich gefährlich zu werden. Das lag am Fehlen Ilicevics, aber auch am Untertauchen von Mittelfeld-Lenker Christian Tiffert.
Der 19 Jahre alte Petsos ist eine der positiven Überraschungen dieser Saison. Auch am Samstag zeigte sich die Leihgabe aus dem Leverkusener Talentschuppen trotz einiger schlimmer Fehlpässe durchaus couragiert. Sein 17-Meter-Schuss nach Oliver Kirchs Flanke stellte die beste FCK-Chance des ersten Abschnitts dar, aber 05-Torwart Heinz Müller lenkte den Ball mit einer sehenswerten Parade über die Latte (33.). Und nach Dicks lichtem Moment, einer prima Hereingabe, kam er zum Abschluss, der jedoch nur eine Ecke brachte (68.). Die dritte und letzte wirklich gute Chance für den FCK hatte Stürmer Srdjan Lakic, der zuvor nur harmlose Schüsschen zuwege brachte; glücklich kam er nach einem Abpraller zum Schuss, der jedoch nur am Pfosten landete (87.).
Als höflicher Gast redete 05-Präsident Harald Strutz die uninspirierte, viel zu biedere Vorstellung der Lauterer im einem niveauarmen Derby später ebenso schön wie viele FCK-Profis: "Wenn das Spiel unentschieden ausgeht, dürfen wir uns auch nicht beschweren." Allerdings hatte Andre Schürrle auch die mögliche 2:0-Gästeführung nach erneutem Petsos-Fauxpas verschenkt (46.). Petsos zeigte sich zwar sehr kritisch, was seine Fehler angeht, sah aber die gewünschte Steigerung zum Katastrophenspiel beim Pokal-K.o. in Duisburg. Kein Kunststück. Aber 6:3 Ecken und mehr Ballkontakte bringen eben nichts, wenn Planlosigkeit herrscht und der Gegner die entscheidenden Zweikämpfe gewinnt. Schwere Zeiten für den Aufsteiger, zumal die nächsten Gegner Hoffenheim und Borussia Dortmund heißen.
"Wir wussten, dass solche schweren Momente kommen und dass es eine ganz, ganz harte Saison wird", sagte Marco Kurz nicht ganz so bitter enttäuscht wie in Duisburg.
Von Oliver Sperk
Quelle: Die Rheinpfalz