Montag, 7. Februar 2011 "Naive Pechvögel zahlen Lehrgeld" (Die Rheinpfalz)

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Die Abstiegsangst ist beim FCK angekommen. Die willige Mannschaft belohnt sich nichtfür ihre guten Spiele.

Der Trend spricht nicht für die Hoffnung des 1. FC Kaiserslautern, erstklassig zu bleiben. „Wir wollen auch nächstes Jahr in der Bundesliga spielen. Das ist unser Anspruch", verkündete FCK-Trainer Marco Kurz nach der dritten Niederlage in Serie. 2011 ist der FCK nach vier Spielen noch sieglos, der 1. FC Köln hat sechs Punkte gegenüber den Lauterern wettgemacht. Die Trendwende kostet Nerven.

Die Roten Teufel, in Sinsheim fußballerisch gut, mutig nach vorne spielend, erweisen sich aber allzu oft als Fehlerteufel. Gerade ein Mann wie Rodnei, der so viel kann, leistet sich immer wieder schwere Patzer. Leon Jessen, schneller und wohl auch deshalb für Bugera am Ball, spielt oft leichtfertig Fehlpässe, ist taktisch immer mal wieder nicht auf der Höhe. Und jetzt kommt Borussia Dortmund, der kommende Meister.

Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau

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FCK nach 2:3 bei 1899 Hoffenheim in höchster Abstiegsgefahr - Junge Garde selbstkritisch - Oliver Kirch fällt aus

Von Oliver Sperk und Horst Konzok

13 Spiele bleiben Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern noch, die 18 Zähler zu holen, die zu den angepeilten 40 Punkten noch fehlen. Nur wegen der weniger schlechten Tordifferenz gegenüber den punktgleichen Teams aus St. Pauli und Köln steht der FCK noch knapp über Platz 16, dem Relegationsrang.

„Die letzten zwei Partien waren wirklich nicht gut von uns. Aber auf diesem Spiel können wir aufbauen. Nicht auf dem Ergebnis, aber auf der Leistung", meinte FCK-Mittelfeldmotor Christian Tiffert. Verdient oder nicht - Hoffenheim hat 3:2 (2:0) gewonnen, weil die Lauterer nach Rodneis 2:2 naiv ins Verderben stürmten.

Leichtsinnige Abspielfehler in allen Mannschaftsteilen und zeitweiliges, folgenschweres Ausbrechen aus der taktischen Vorgabe brachten die selten wirklich enttäuschenden Lauterer in dieser Saison schon um einige Punkte, denen sie am Ende bitterlich nachweinen könnten. Die Gefahr ist nach nur einem Punkt aus vier Rückrundenspielen gewachsen. „Meine Mannschaft hat einen guten Charakter, sie besitzt Moral - aber sie macht dem Gegner das Tore schießen zu leicht", sagte Trainer Marco Kurz.

„Fehler passieren, aber heute sind wir für sie wieder eiskalt bestraft worden", meinte Erwin Hoffer, der in dieser Bundesliga-Runde bisher nur gegen Hoffenheim traf. Das 1:2 (58.), sein drittes Saisontor im 15. Einsatz, hatte die kurze, aber heftige Aufholjagd der Lauterer eingeleitet, die am Ende aber unbelohnt blieb. Die Hoffenheimer retteten das 3:2 über die Zeit. Auch weil sie vier Minuten vor dem Ende des arg pünktlich abpfeifenden Peter Sippel mächtig Glück hatten, dass der überragende Ivo Ilicevic am Pfosten scheiterte. Es war der schon 13. Aluminiumtreffer der Lauterer in dieser Saison. Pech ...

„Das Tor zum 3:2 war sehr bitter für uns. Aber in dieser Situation waren wir unkonzentriert. Dass wir am Ende bei Ivo Ilicevics Schuss wieder einmal nur den Pfosten getroffen haben, ist schade", klagte Jan Moravek. Er hatte mit beherztem Fore-Checking einige Male Unruhe in die Deckung der Hoffenheimer gebracht, Isaac Vorsah mit seinem forschen Attacken überrascht und aus dem Takt gebracht. Aber beim Abschluss gab die Schalker Leihgabe den Zaudermann. „Jungs wie Jan haben mein Vertrauen. Sie müssen es aber auch bestätigen", mahnte Coach Kurz Zählbares an.

Moravek, der fußballerisch hochbegabte 21-Jährige, fabrizierte wie der noch zwei Jahre jüngere Thanos Petsos einige krasse Fehlpässe im Mittelfeld. „Thanos ist 19 ... Er hat acht Bundesligaspiele", nahm Kurz den willensstarken Kämpfer in Schutz, der nach dem 2:2 mehr wollte, blindwütig nach vorne stürmte und den Hoffenheimern ins offene Messer lief.

„Ich weiß, dass es ein schlechtes Spiel von mir war", sagte Moravek niedergeschlagen, „aber ich spiele meine erste richtige Bundesliga-Saison und muss noch viel lernen."

Hart und konzentriert weitertrainieren will der talentierte Moravek, dem Marco Kurz immer wieder mit auf den Weg gibt, er müsse auf dem Platz frecher und selbstbewusster werden. Und das mitten im immer härter werdenden Abstiegskampf. „Jetzt wird es für uns natürlich sehr eng da unten. Aber wir nehmen den Kampf an und werden uns mit Händen und Füßen wehren", versicherte „Jimmy" Hoffer. Den Worten müssen Taten und Tore folgen.

Fehlen wird bei der Mission Klassenerhalt bis auf weiteres Oliver Kirch. Eine Kernspin-Untersuchung soll heute Klarheit über die schwere Sprunggelenksverletzung des in Sinsheim früh verletzten Mittelfeldspielers geben. Mit Kirch ging in der beeindruckend guten Auftaktphase der Lauterer ein wesentliches Ordnungselement verloren.

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Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau