ZitatAlles anzeigenFCK-Kapitän Martin Amedick im Pfalztheater auf der Werkstattbühne - Das gesungene Versprechen: „Nie mehr Zweite Liga!"Von Horst Konzok
„Nie mehr Zweite Liga!" Martin Amedicks singt sein Schlusswort beim Theaterkick, einer neuen Veranstaltungsserie der Werkstattbühne des Pfalztheaters Kaiserslautern. Der FCK-Kapitän stimmt an, die Besucher stimmen ein - Hochstimmung!
Noch einmal greift Amedick nach dem Mikro. Vergessen das Lampenfieber vor dem ungewohnten Kick - der Ausgang fast so ungewiss wie bei einem Bundesliga-Kick. Die Zuschauer sind nah dran - so wie auf dem Betze. Hier 120 vor der Bühne, dort fast 50.000 in der Arena. Alles live. Ohne Netz und doppelten Boden.
Am Ende eines kurzweiligen Abends das Versprechen des Langen: „Wir wollen uns reinhängen, und alles tun, um das Gut Bundesliga zu erhalten." Beifall! Der Käpt"n ist nicht nur intelligent und schlagfertig - so wie bei manchem Befreiungsschlag in einer Abwehrschlacht. Er ist nicht nur ein Kopfballspezialist, ein Kopfarbeiter - er ist einfach auch ein intelligenter, witziger Gesprächspartner mit Unterhaltungswert. Und auch ein Profi zum Anfassen. Autogramme in der Verlängerung nach guten 90 Minuten - Ehrensache.
Amedick ist der Star der Premiere einer Veranstaltungsreihe, die Pfalztheater und FCK jeweils am ersten Montag eines Monats arrangiert haben. Den Anstoß gab Christian Gruber, der Pressechef des Fußball-Bundesligisten. „Der FCK kam auf uns zu, das hat uns sehr gefreut", bekennt Thomas Krauß, der Schauspieldirektor und überzeugte FCK-Fan.
Der Theaterkick - das ist eine Gesprächsrunde mit zwei Kapitänen. Dem vom Rasen (Amedick) und dem von der Theaterbühne (Krauß). Die Fragen stellt, die Schau samt Quiz, das die begeisterten Besucher einbindet, moderiert Günther Fingerle. Stilecht im FCK-Trikot mit der Nummer 61 nimmt er die Gäste auch als Sänger mit: „Fußball ist unser Leben" - der WM-Song von 1974 lässt das nicht vorhandene Eis schmelzen.
„Buenos Dias Argentina", der WM-Song von 1978, führt auf die Zielgerade eines unterhaltsamen Abends. Martin Amedick plaudert - auch ein bisschen aus dem privaten Nähkästchen. Essen - seine große Leidenschaft. Kochen kann er auch - zwei Gänge, kein Problem. Die Obst- und Gemüseabteilung seines Supermarkts in Otterberg - eine Dame, die immer da ist, wenn auch der große Blonde einkauft - mutmaßt: „Der wohnt in der Obst-Abteilung ..."
VW-Käfer Cabrio, blau mit beigem Verdeck - Amedicks Hobby. Sein Hund, neun Monate, hält ihn auf Trab: „Er muss bewegt werden - genau wie sein Herrchen ..."
Das soziale Engagement in der Aktion Mama/Papa hat Krebs - Herzenssache für den beherzten Profi. In seinem Lieblings-Tatort aus Münster hat er eine Komparsenrolle bekommen. Amedick schleppt Kisten. Er hofft in wenigstens 20 Sekunden auf dem Bildschirm aufzutauchen. Er gilt als Musterprofi. Und gesteht Schwächen ein. Pünktlichkeit gehört nicht zu den Stärken des Strafraum-Kommissars. Im richtigen Leben ist er oft die letzte Instanz, in der Kabine vor dem Training nicht selten erst auf den letzten Drücker. Annika, seit drei Jahren Frau Amedick, nimmt die Beichte lachend hin. Der Martin ...
Am Samstag wartet Schwerstarbeit auf Amedick und Kollegen. Borussia Dortmund kommt - der kommende Meister. Amedicks Jugendliebe und Ex-Arbeitgeber. Götze, Barrios, Großkreutz - das wird mindestens so schwer, wie als Ost-Westfale Texte aus Michael Bauers „Kläänem Pälzer" zu lesen. Daniela Radetz gibt dem großen Blonden verbal Flankenschutz. Das geht am Samstag nicht!
Amedick ist nach Muskelfaserriss in der Wade auf dem Weg zurück. Auf der Bühne nimmt er Maß auf eine Torwand Marke ZDF-Sportstudio - sechs Schuss, zwei Treffer. Schön war"s! Schön wär"s ..
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau