ZitatAlles anzeigenFCK-Trainer Kurz kämpft mit seinem abstiegsbedrohten Team gegen die Fehler - Tiffert krank
VON OLIVER SPERK
Nach nur zwei gewonnenen Punkten in bisher sechs Rückrundenspielen verharrt der 1. FC Kaiserslautern auf dem drittletzten Platz der Fußball-Bundesliga. FCK-Trainer Marco Kurz fordert von seinen Spielern im Abstiegskampf in den noch elf Partien vor allem mehr Entschlossenheit.
Das entscheidende Problem des Aufsteigers lässt sich in den Übungseinheiten während der Woche nicht wirklich wegtrainieren; das treibt auch den ehrgeizigen, akribisch arbeitenden Fußball-Lehrer Marco Kurz um. „Wir müssen die individuellen Fehler in den entscheidenden Situationen abstellen - das muss und kann nur im Spiel passieren", betont der 41-Jährige.
Durch leichtfertige Ballverluste in der Vorwärtsbewegung gerieten die Roten Teufel nicht nur in den jüngsten beiden Auswärtspartien - 2:3 bei 1899 Hoffenheim und nun 0:3 bei Hannover 96 - auf die Verliererstraße. Solche Fehler, die zwar im Fußball immer passieren, aber nicht unbedingt in dieser Häufung, haben den meist forsch auftretenden Aufsteiger in dieser Saison schon um einige Punkte gebracht, die sie im Abstiegskampf dringend gebrauchen könnten. Vorne häufig frech, aber zu oft ineffizient; hinten dann buchstäblich auf dem falschen Fuß erwischt und für die Naivität in den Schlüsselmomenten bestraft - das derzeitige Dauerdilemma des FCK.
„Einfacher spielen, um die Fehlerquote runterzuschrauben", skizziert Kurz eine seiner Kernbotschaften an seine Mannschaft. Für ihre zu wenig abgebrühte Spielweise ist die vergleichsweise unerfahrene Kurz-Truppe allein in der Rückrunde mit schon 14 Gegentoren in sechs Partien bestraft worden. Am Samstag (15.30 Uhr) kommt der Hamburger SV ins Fritz-Walter-Stadion: „Gefragt sind Entschlossenheit und zweikampfstarkes Auftreten", betont Kurz, der wieder auf die besonderen, für den FCK zuletzt so fatalen Momente zu sprechen kommt. Das Problem ist nicht die generelle Zweikampfstärke; in den jüngsten beiden Partien, beim 1:1 gegen Spitzenreiter Dortmund und auch in Hannover, weist die Statistik dafür gute bis akzeptable Werte für den FCK aus - 59 Prozent gewonnene Zweikämpfe am Ball gegen den BVB und immerhin 49 Prozent gegen Hannover. Das Problem sind die später spielentscheidenden Duelle, in denen sich häufig in dieser Saison die Gegner auch dank individueller Klasse - siehe in Hannover Didier Ya Konan und Mohammed Abdellaoue - durchgesetzt haben.
„Die Entschlossenheit, das permanente hundertprozentige Wollen, ein Duell zu gewinnen oder ein Tor zu machen" sieht Kurz speziell für ein Team mit begrenzten Mitteln als Schlüssel zum Erfolg an. „Das geben wir den Spielern von außen zwar mit, aber auf dem Platz muss das jeder selbst durch seine eigene Entschlossenheit umsetzen", sagt Kurz, der beim Training gestern auf Christian Tiffert (Magen-Darm-Infekt) verzichten musste. Kapitän Srdjan Lakic, der gegen Hamburg endlich wieder treffen will, meint: „Unsere Gegner waren entschlossener, effektiver. Aber jeder von uns weiß, was wir schlecht gemacht haben, das haben wir analysiert. Jetzt muss jeder auf dem Platz die richtigen Entscheidungen treffen. Es gibt noch genügend Spiele ..."
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau