ZitatAlles anzeigenFCK heute zu Gast bei Eintracht Frankfurt - Abel und Kollegen vor Torjäger Gekas gewarnt
Eintracht Frankfurt hofft auf den Befreiungsschlag im Bundesliga-Derby heute (15.30 Uhr, Commerzbank-Arena) gegen den 1. FC Kaiserslautern. Beide Mannschaften sind 2011 noch ohne Sieg.
„Ich sehe es nicht als Druck an, in der Ersten Liga ein Derby in Frankfurt spielen zu dürfen”, sagt FCK-Trainer Marco Kurz. Die Bedeutung der Partie siedelt auch er sehr hoch an: „Wir wissen, dass wir Punkte brauchen.”
Der FCK muss heute neben dem nur schwer ersetzbaren Tempo-Dribbler Ivo Ilicevic auch auf einen verzichten, der dem Team im Kampf am Rande des Abgrunds als personifizierte Leidenschaft gut tun würde: Jiri Bilek. Der 27-Jährige, der bei seinen Einsätzen gegen Borussia Dortmund und den Hamburger SV als resolut-rustikaler Dienstleister auftrat, fehlt heute grippekrank.
Der Coach bedauert den Ausfall des Abräumers, der bei den beiden Hausaufgaben gegen BVB und HSV mit großer Konsequenz zu Werke ging. Ein Typ Spieler, der unspektakulär arbeitet, einer, der mit englischer Härte unterwegs ist. Einer, gegen den es irgendwie weh tut, zu spielen. Die Rolle darf nun der 19 Jahre alte Thanos Petsos übernehmen.
Ein besonderes Rustikal-Format verkörpert auf der Gegenseite Maik Franz. Der 29-Jährige genießt in der Liga allerdings auch den schlechten Ruf eines Provokateurs. Aber Franz arbeitet mit totaler Leidenschaft und geht auch bei eigenen Standards mutig und entschlossen voran.
Christian Tiffert, der Spielgestalter der Lauterer, kennt das Frankfurter Raubein schon lange. „Wir haben früher zusammen in der Landesauswahl gespielt. Ich glaube nicht, dass er mir was tut”, sagt Tiffert, der auch mit 29 ein Lausbubenlächeln aufzusetzen weiß. Er mag den „eisernen Maik”, weil der außerhalb des Rasens anders sei: „Ein netter Kerl ...”
Tiffert ist ein Vorwärtsdenker. In der Vergangenheit zu schwelgen oder über Vergangenes allzulang zu grübeln, das ist seine Sache nicht. So sehr ihn das Aus im DFB-Pokal-Viertelfinale beim MSV Duisburg auch ärgerte, das Halbfinale seines früheren Klubs gegen Energie Cottbus hat er sich nicht angesehen. „Ich habe zwei kleine Kinder ...”, begründet der 29-Jährige seine Fußball-TV-Abstinenz und erklärt: „Meine Frau ist Südländerin, da müssen die Kinder nicht so früh ins Bett ...”
Heute aber gilt's, gut ausgeschlafen auf der Wiese zu sein. Das ist dem Kreativmann bewusst.
„Sie verfügen über eine enorme Offensivkraft”, mahnt Tiffert - und mag sich nicht vom Negativtrend der Frankfurter blenden lassen. Er weiß zu gut um die Klasse von Theofanis Gekas. Der schoss die Eintracht im Hinspiel mit dem ersten Torschuss überhaupt in Führung - in der 45. Minute. Am Ende hieß es 3:0.
Gekas im Auge haben muss heute vor allem auch Mathias Abel, der neben Rodnei verteidigt. „Ein sehr torgefährlicher Mann, den sie oft auch in der Tiefe anzuspielen versuchen”, weiß Abel. Ihm ist bewusst, dass Gekas gerne minutenlang abtaucht, um dann wie ein Phantom zuzuschlagen. „Man muss hellwach sein und bleiben”, sagt Abel, der sich körperlich und mental gut fühlt: „Wir haben große Zuversicht in der Mannschaft, dass wir in Frankfurt einen Dreier mitnehmen können.”
Zwei Änderungen sind zu erwarten: Thanos Petsos für Bilek und Pierre De Wit für Clemens Walch.
So spielen sie
Eintracht Frankfurt: Fährmann - Jung, Franz, Russ, Tzavellas - Schwegler, Köhler - Ochs, Meier, Halil Altintop - Gekas - Es fehlen: Bajramovic (Achillessehnenoperation), Caio (Faserriss in der Bauchmuskulatur), Chris (Bandscheibenoperation), Clark (Jochbeinbruch), Nikolov (Sehneneinriss am Fuß)
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Abel, Rodnei, Jessen - Petsos - Tiffert, Moravek, De Wit, Hlousek - Lakic - Ersatz: Trapp, Amedick, Bugera, Kirch, Rivic, Nemec, Hoffer - Es fehlen: Bilek (Grippe), Ilicevic (Innenbanddehnung), Simunek (Trainingsrückstand)
Schiedsrichter: Weiner (Giesen)
Hinrunde: 3:0.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau