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In der Fußball-Bundesliga steht ein äußerst interessantes Spielwochenende auf dem Programm: Die letzten sechs Mannschaften der Tabelle treffen aufeinander. Also natürlich nicht alle gleichzeitig, sondern in den üblichen Zweierduellen: Frankfurt (15.) gegen St. Pauli (16.), Stuttgart (13.) gegen Wolfsburg (17.) und schon heute Gladbach (18.) gegen den 1. FC Kaiserslautern (14.). Der Abstiegskampf geht in seine heiße Phase, es ist der 27. Spieltag, danach folgen nur noch sieben Spieltage.
Vor dem 2:1-Heimsieg gegen Freiburg war bei vielen Menschen, die näher oder auch nur entfernt mit dem FCK zu tun haben, eine tiefe Skepsis zu spüren, ob das mit dem Klassenverbleib noch klappen kann. Zu deprimierend war die Rückrunde bis dahin verlaufen. Aber der erste Punktspielsieg des Jahres hat neue Hoffnung freigesetzt. Neuen Mut und vielleicht auch neue Kräfte. Erwin Hoffers Siegtreffer in der Nachspielzeit - vielleicht eines der wichtigsten Lauterer Tore in dieser Saison.
Als der Ball im Netz zappelte, „war das natürlich ein Glücksgefühl”, sagte diese Woche Ivo Ilicevic im Rückblick auf den Last-Minute-Sieg. Glücklich, aber nicht unverdient: „Die Mannschaft hat sich das erarbeitet”, betonte er. Zumal die Roten Teufel in der laufenden Runde auch schon oft genug Pech hatten. Trotzdem scheint die Mannschaft immer an ihre Chance zu glauben, egal zu welchem Zeitpunkt eines Spiels. Das gefällt Cheftrainer Marco Kurz besonders: „Die Moral und der Glaube, auch am Schluss noch ein Spiel zu gewinnen.” Das war schon in Frankfurt so, da scheiterte Srdjan Lakic kurz vor dem Abpfiff. Diesmal tauchte Hoffer in letzter Sekunde vor dem gegnerischen Tor auf - und nagelte das Ding unter die Latte.
Wie heißt es oft: Never change a winning team. Sinngemäß: Reiß' eine Mannschaft, die gewonnen hat, nicht auseinander. Kann man so pauschal aber auch nicht sagen. Eine Mannschaft, die gegen Gegner A sehr gut gespielt hat, kann gegen Gegner B völlig versagen, weil sie mit dessen System nicht zurecht kommt. Wie Marco Kurz wohl handeln wird? Lakic raus, obwohl er wieder fit ist, und erneut mit den Freiburg-Torschützen Hoffer und Nemec als Sturmduo? Und wie steht's mit dem Platz im Tor? Nochmals Kevin Trapp, oder doch wieder Tobias Sippel? Wie auch immer: Das Kollektiv ist gefordert.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzische Volkszeitung