ZitatAlles anzeigenDFB-Präsident Theo Zwanziger zeichnet Weltmeister Ottmar Walter mit der Verdienstspange aus.
VON HORST KONZOK
KAISERSLAUTERN. Der Betze ist nicht weit weg von seinem neuen Zuhause in seiner Heimatstadt: Ottmar Walter, inzwischen 87 Jahre alt, lebt wegen seiner angeschlagenen Gesundheit im Wohn- und Pflegeheim Kessler-Handorn in der Schumannstraße. Gestern strahlte er, als er vertraute Gesichter unter den Besuchern ausmachte. An der Spitze: Theo Zwanziger, der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), der dem Mittelstürmer der Weltmeistermannschaft von 1954 die Verdienstspange des DFB anheftete. „Die Auszeichnung steht noch über dem Ehrenschild des DFB”, erklärte der Verbandschef mit Hinweis auf die Ehrung, die dem „Ottes” anlässlich seines 80. Geburtstages am 6. März 2004 zuteil wurde. Seither betritt der Besucher das Fritz-Walter-Stadion im Osten durch das Ottmar-Walter-Tor.
EIN GUTER TAG Ottmar Walter strahlt umringt von seiner Frau, Horst Eckel, Norbert Thines, Inge und Theo Zwanziger.
„Danke für all das, was du für den deutschen Fußball getan hast”, rief der DFB-Präsident dem einstigen Weltklassestürmer zu, der mit dem FCK 1951 und 1953 Deutscher Meister geworden war. Der „Ottes” ist einer der Helden von Bern. In 317 Pflichtspielen hat Ottmar Walter 325 Tore für die Roten Teufel geschossen, in 21 Länderspielen zehn Tore markiert. „Durch den Krieg, durch seine Kriegsverletzung, hat er nicht mehr Länderspiele bestreiten können”, erinnerte Zwanziger, der Ottmar Walter mit Uwe Seeler, Gerd Müller und Miroslav Klose zu den vier größten deutschen Mittelstürmern klassischer Prägung zählt.
„Du hast mehr als nur Tore erzielt, du hast den Geist der Walter-Elf in all den Jahren in die Öffentlichkeit getragen”, würdigte der DFB-Präsident die Arbeit des stets bescheidenen Ottmar Walter. Als Botschafter der WM 2006 engagierte er sich voll Stolz vor allem auch für seine Vaterstadt, sein geliebtes Kaiserslautern.
Ottmar Walter sitzt im Rollstuhl, zeigte sich aber gestern gut erholt und gut gelaunt. „Aufgrund der guten Schokolade hatte ich die gute Form”, erinnerte er grinsend an seine stete Vorliebe für Süßes.
Den Fußball - und „seinen” FCK - verfolgt er, stets gut informiert durch seine Frau Anneliese, die gestern Abend auch zum Länderspiel ging. „Wenn der FCK spielt, kann ich meist nicht hin, weil ich dann ja Ottmar besuche. Nur bei den Abendspielen klappt es - so wie demnächst beim Freitagsspiel gegen St. Pauli. Dann werde ich oben sein”, erzählt sie. Anneliese Walter ist dem FCK und vor allem Vereinschef Stefan Kuntz überaus dankbar, der einen Fahrdienst eingerichtet hat, der sie regelmäßig zum Besuch ins Wohnheim in der Schumannstraße chauffiert. „Da bin ich dem Stefan sehr, sehr dankbar, das hilft mir sehr!”
Gestern kamen auch alte Freunde und Weggefährten neben Sohn Ottmar und Schwiegertochter Evelin zu Besuch: Horst Eckel, der alte Kamerad vom FCK und in der Nationalmannschaft, Lotto-Chef Hans-Peter Schössler, FCK-Alt-Präsident Norbert Thines, SWFV-Schatzmeister Hartmut Emrich und Walter Dech, der Fußball-Chef aus dem Rheinland.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau