ZitatAlles anzeigenNach schwachem Spiel gegen Nürnberg will es der FCK „auf Schalke” besser machen - Jan Moraveks Zukunft weiter offen
VON OLIVER SPERK
Die Lage für den 1. FC Kaiserslautern in der Fußball-Bundesliga bleibt schwierig. Am Samstag (15.30 Uhr) tritt der weiter abstiegsbedrohte Tabellen-13. beim FC Schalke 04 an - und der Einsatz von Dribbelkünstler Ivo Ilicevic ist auch bei diesem viertletzten Saisonspiel stark gefährdet.
Ilicevic trainiert derzeit wegen seiner vor gut drei Wochen beim Training mit der kroatischen Nationalmannschaft erlittenen Bauchmuskelzerrung weiter nur individuell; ebenso wie FCK-Stürmer Adam Nemec (Innenbanddehnung).
„Wenn es um eine Prognose geht, sage ich, dass bei Ivo die größere Chance besteht, dass er am Samstag im Kader ist”, meinte FCK-Trainer Marco Kurz gestern, „aber auch das steht auf wackligen Füßen.” Der Ausfall des trickreichen Ideen- und Vorlagengebers Ilicevic tat den Lauterern vor allem am vergangenen Samstag bei der 0:2-Heimniederlage gegen den 1. FC Nürnberg sichtlich weh. Sein Vertreter Stiven Rivic war auf der rechten offensiven Außenbahn ein Totalausfall. Auf der linken Mittelfeldseite war Adam Hlousek kaum besser: Der Tscheche lief sich immer wieder kopflos fest und ließ sich beim 0:1 von Flankengeber Timothy Chandler düpieren.
Artistisch: Jan Moravek (rechts), die Schalker Leihgabe im Dress der Roten Teufel.
Allerdings hatten die Lauterer am Samstag vor allem in ihrer desolaten ersten Halbzeit noch viel mehr Probleme - in fast allen Mannschaftsteilen außer auf der Torwartposition, auf der Kevin Trapp seine Sache gut machte. Die im Durchschnitt ein knappes halbes Jahr jüngere Nürnberger Mannschaft war flinker und gedankenschneller als die Lauterer. Beim FCK hing Srdjan Lakic im ersten Abschnitt als einzige Spitze völlig in der Luft. Der Abstand des Ein-Mann-Sturms zur Mittelfeld-Viererkette vor Abräumer Thanos Petsos war meistens viel zu groß - das Problem am 4-1-4-1-System, wenn das so entscheidende Umschalten nicht klappt. Und dies hakte zunächst sowohl auf den Außenbahnen als auch innen bei Christian Tiffert und Jan Moravek. „In der ersten Halbzeit war die Vierer-Reihe im Mittelfeld nicht auf dem Platz”, analysiert Trainer Kurz. „Nürnberg hat im Mittelfeld vor allem mit Timmy Simons und Mehmet Ekici sehr gut gespielt”, sagt Moravek, „Christian Tiffert und ich wollten abwechselnd nach vorne stoßen.”
Allerdings kamen beide zunächst gar nicht ins Spiel. „Wir wollten Bälle klauen und Nadelstiche setzen, das hat vor der Pause nicht funktioniert”, sagt Kurz, „erst danach haben Jan und Tiffi das ein paar Mal geschafft.” Das 4-4-2-System mit beispielsweise Jimmy Hoffer als Spitze neben Lakic wie jeweils nach der Pause in Stuttgart und gegen Nürnberg bleibt für Kurz auch für die Startformation eine Option. „Wühler” Hoffer mit seinem immensen Torinstinkt war bisher jedoch meist als Joker besonders wertvoll. Ein kniffliges Taktik-Puzzle für Kurz, der betont: „Es geht aber unabhängig von der Ausrichtung darum, dass wir die Vorgaben umsetzen, und das war am Samstag zu oft nicht der Fall.”
Der selbstkritische Moravek, der nach der Pause zwei tolle, aber nicht in Tore umgemünzte Vorlagen spielte, meint: „Das war schade, aber dass Chancen vergeben werden, passiert immer. Ich muss eben noch mehr gefährliche Pässe spielen.” Am Samstag kehrt Moravek, den die Schalker bis Saisonende an den FCK ausgeliehen haben, für einen Tag in die alte Heimat zurück. Wo es im Sommer für ihn weitergeht, ist „noch offen”, sagt der tschechische Jung-Nationalspieler. „Das Wichtigste ist, dass der FCK in der Bundesliga bleibt”, betont der 21-Jährige, „danach wissen wir vielleicht mehr ...”
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau