ZitatAlles anzeigenFussball: FCK auch heute bei Schalke 04 ohne Ilicevic - Trainer Kurz weiß um die Qualität der Knappen
KAISERSLAUTERN (zkk/osp). Das Hinspiel war ein Festtag für Fußball-Bundesligist 1. FC Kaiserslautern. Das 5:0 der Roten Teufel - eine Höllenfahrt für den FC Schalke 04. Heute (15.30 Uhr) wollen sich Raúl und Kollegen mit einem Sieg auf das Halbfinale in der Königsklasse einstimmen. Am Dienstag kommt Manchester United in die Veltins-Arena.
Die Eigenschaften, die seine Mannschaft heute „auf Schalke” im Gegensatz zum anfangs desolaten, später hilflos-ratlosen Auftritt am vergangenen Samstag beim 0:2 gegen den 1. FC Nürnberg mitbringen muss, benennt FCK-Trainer Marco Kurz klar: „Selbstbewusst, laufstark, wach, untereinander unheimlich kommunikativ auf dem Spielfeld. Die Spieler müssen sich gegenseitig Hilfestellung geben - in kommunikativer und in läuferischer Form.”
Gegner Schalke sieht Kurz gegenüber dem sensationellen Lauterer 5:0-Sieg in der Hinrunde nun vollkommen anders. Zumal unter dem neuen Trainer Ralf Rangnick, der Felix Magath abgelöst hat. „Sie spielen jetzt eine andere Ausrichtung”, betont der FCK-Trainer, „haben gute Ergebnisse, und die Spielfreude ist zurückgekehrt.” Wen wundert's? Unter Rangnick sind sie ungeschlagen. Sie stehen im DFB-Pokalfinale am 21. Mai in Berlin gegen den MSV Duisburg. Am Dienstag geht es in der Champions League im Halbfinal-Hinspiel gegen Manchester United.
„Das sind für Schalke 04 großartige Spiele und Erlebnisse”, schwärmt Manager Horst Heldt, der deshalb auch einem Gesprächswunsch des FC Bayern nicht sogleich zustimmte. Heldt bat um Vertagung. Die Münchner wollen ihre Offerte für Nationaltorwart Manuel Neuer vorlegen. Er steht bis 30. Juni 2012 bei Schalke unter Vertrag, wird den Kontrakt aber nicht noch einmal verlängern. Nach 20 Jahren wird Neuer S04 verlassen. Die Frage ist nicht mehr wirklich wohin, sondern wann und für wie viel. Spekuliert wird mit einer Ablöse von 18 bis 20 Millionen Euro.
Auch der Ausfall des zuletzt oft sehr starken Innenverteidigers Benedikt Höwedes wegen einer Bauchmuskelzerrung ändert nichts an Kurz' sehr positivem Urteil über den heutigen Gegner. „Sie haben eine große Gruppe mit enormer Qualität”, betont der Lauterer Coach, der einst als Profi das königsblaue Trikot trug. Lehrjahre ...
„Wir brauchen Punkte. Wieviele, weiß ich nicht”, sagt der Lauterer Trainer, der an die 40-Zähler-Vorgabe erinnert. 34 Punkte hat der FCK auf dem Konto. Vier Spiele bleiben. „Ich bin überzeugt, dass wir es schaffen”, betont der Lauterer Trainer.
Auch in dieser Trainingswoche ließ Kurz immer mal wieder die Zwei-Mann-Sturm-Variante proben. Jimmy Hoffer wusste an der Seite von Srdjan Lakic bei manchem Spielchen durchaus zu gefallen. Der Österreicher hat im Training merklich zugelegt. Andererseits war er bisher als Joker stets präsenter als bei seinen sieben Startelf-Einsätzen.
Fehlen werden heute weiterhin Jan Simunek, der in dieser Runde keine Rolle mehr spielen kann, Adam Nemec und Ivo Ilicevic. Mal wieder passen muss Chadli Amri. Ein Joker-Einsatz gegen den „Club”, reichlich bemüht und reichlich ineffektiv, nun pausiert er wegen einer Zerrung. So rückte Ilian Micanski in den Kader. Es ist still um den Torschützen des Monats Juli 2010 geworden. Taktisches Opfer beim Mannschaftspuzzle, verletzt, Formtief, Selbstzweifel, die zweite Mannschaft als Spielwiese, um Praxis zu erlangen. Schafft es der Bulgare im zweiten Anlauf?
„Ivo Ilicevic ist ein wichtiger Spieler”, sagt Marco Kurz. Er mag aber das Fehlen des Tempo-Dribblers nicht allzu laut beweinen. Aber ohne ihn ist das FCK-Spiel einfach merklich ärmer. Ärmer an Ideen, ärmer an Überraschungsmomenten.
SO SPIELEN SIE
FC Schalke 04: Neuer - Uchida, Matip, Metzelder,
Sarpei - Papadopoulos, Jurado - Farfan, Baumjohann - Raúl, Edu - Es fehlen: Gavranovic (Syndesmoseriss), Hoogland (Knieoperation), Höwedes (Bauchmuskelzerrung), Huntelaar (Innenbanddehnung), Kenia (Sprunggelenkoperation), Kluge (Trainingsrückstand), Moritz (Patellasehnenverletzung), Pander (Zeh entzündet)
1. FC Kaiserslautern: Trapp - Dick, Abel, Rodnei, Jessen - Petsos - Kirch, Tiffert, Moravek, Hlousek - Lakic - Ersatz: Sippel, Amedick, Bugera, De Wit, Rivic, Hoffer, Micanski - Es fehlen: Amri (Zerrung), Ilicevic (Bauchmuskelzerrung), Nemec (Innenbanddehnung), Simunek (Aufbautraining)
Schiedsrichter: Fritz (Korb)
Hinrunde: 0:5.
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
ZitatAlles anzeigenZur Sache: Dick setzt auf Dynamik
VON OLIVER SPERK
Florian Dick wirkt fest entschlossen. Der aus Hambrücken bei Bruchsal stammende Badener will so schnell wie möglich wieder etwas zu feiern haben mit seinen Kameraden vom Fußball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern. Und das am liebsten schon heute (15.30 Uhr) im Auswärtsspiel beim FC Schalke 04.
Am vergangenen Samstag hat die auch gedanklich schnellere junge Mannschaft des 1. FC Nürnberg mit ihrem 2:0-Sieg im ausverkauften Lauterer Fritz-Walter-Stadion Dick die zuvor gute Laune verdorben. Vor dem Anpfiff hatte Stadionsprecher Horst Schömbs verkündet, dass der 26 Jahre alte Rechtsverteidiger einen neuen Dreijahres-Vertrag beim FCK unterschrieben hat.
„Die Leistung gegen Nürnberg war vor allem in der ersten Halbzeit schlecht, auch von mir”, sagt Dick, „ich wollte es vielleicht zu gut machen, weil ich meinen Vertrag verlängert und mich darüber gefreut habe. Der Schuss ging nach hinten los.”
Vor dem 1:0 für den FCN kam Dick im eigenen Fünfmeter-Raum gegen den Torschützen Christian Eigler zu spät; zuvor hatten seine Kollegen Leon Jessen, Adam Hlousek und Jan Moravek den Nürnberger Timothy Chandler die komplette linke Lauterer Abwehrseite ablaufen und flanken lassen. Solche Fehler sollen sich nun beim Endspurt im Abstiegskampf in den restlichen vier Spielen nicht wiederholen, betont Dick.
„Ich glaube, es lag nicht an den Beinen , sondern eher am Kopf”, mutmaßte Florian Dick bei der Suche nach Erklärungen für die seltsam schlechte erste Halbzeit gegen den „Club”.
Der im Sommer 2008 vom Karlsruher SC zum FCK gewechselte 1,84-Meter-Mann verspricht für den Auftritt heute „auf Schalke” wachere Rote Teufel und eine faire Robustheit in den Zweikämpfen.
Seine Dynamik und seine „englische” Härte zeichnen Dick aus - im Spiel nach vorne fehlt ihm wie der gesamten Lauterer Mannschaft oft noch die Effizienz. Lernziele für die Zukunft - möglichst im Oberhaus. Der Vertrag gilt aber vorsorglich auch im Abstiegsfalle.
„Eng am Mann sein und hart dagegenhalten”, das sieht Dick als Grundlage für die heutige Partie gegen die Königsblauen. Tage wie dieser sind für Dick ganz besondere. In Duellen mit Top-Gegenspielern wie Raúl oder José Manuel Jurado sieht er „einen besonderen Ansporn”. Zumal seine Mannschaft das eine oder andere Pünktchen noch dringend braucht im Kampf um den Bundesliga-Verbleib, in dem bisher 34 Zähler zu Buche stehen. „Wir haben uns die 40-Punkte-Marke als Ziel gesetzt”, betont Dick, „und haben glücklicherweise noch alles selbst in der Hand.”
Dick, der Mann der Tat, will weiter voran gehen. Mit eisernem Willen. 26 Spiele hat er in dieser Runde bislang bestritten, ein Tor geschossen, zwei Treffer vorbereitet.
Quelle: Die Rheinpfalz