ZitatAlles anzeigenMuskelfaserriss stoppt Dick - FCK freut sich über linke Schokoladenseite mit Jessen und Hlousek - Hoffer wirbt
Von Oliver Sperk und Horst Konzok
Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern könnte den Verbleib in der Fußball-Bundesliga schon am Freitag gegen 22.20 Uhr vorzeitig perfekt machen. Der FCK müsste dazu im Fritz-Walter-Stadion Schlusslicht FC St. Pauli besiegen. Zeitgleich dürfte der VfL Wolfsburg nicht bei Werder Bremen gewinnen.
Mit dem 1:0 (1:0)-Sieg bei Champions-League-Halbfinalist FC Schalke 04 hat sich der FCK „eine überragende Ausgangsposition” verschafft, skizzierte der am Samstag wieder sehr verlässliche Lauterer Innenverteidiger Mathias Abel die Lage der Roten Teufel vor den drei letzten Spieltagen. Aber auch die Nerven müssen auf dem mutmaßlich ausverkauften Betzenberg mitspielen.
„Ich habe gesehen, dass der Winkel nicht ganz zu ist und dann dorthin geschossen”, beschrieb der Bald-Wolfsburger Srdjan Lakic sein „goldenes Tor”. Die 14 Saisontreffer des 27-Jährigen tragen Zinsen für den FCK, wenn der Klassenerhalt geschafft ist. Es war richtig, dass Vereinschef Stefan Kuntz im Januar die Millionen-Offerten des VfL Wolfsburg für Lakic und des FC Bayern München für Ivo Ilicevic abgelehnt hat. Ohne den Torjäger und den exzellenten Flügelspieler, der eventuell am Freitag wieder zum Kader zählt, wäre der Abstieg des FCK sehr wahrscheinlich gewesen.
Der auch als Vorlagengeber imponierende und enorm rackernde Lakic, der sich wegen muskulärer Probleme im Oberschenkel in der 77. Minute auswechseln lassen musste, war am Samstag in der Spitze nicht so isoliert wie zuvor in der Partie gegen Nürnberg.
Im 4-4-2-System erhielt er im Kampf gegen die gegnerische Innenverteidigung wirkungsvolle Unterstützung von seinem immer fleißiger werdenden Sturmpartner „Jimmy” Hoffer. Der Liebling der Fans betrieb Eigenwerbung - für einen Startplatz und für eine Zukunft bei den Roten Teufeln. „Das System gefällt mir, das hilft mir, das macht es mir leichter”, sagte Lakic.
Und diesmal funktionierte auch das Flügelspiel; vor allem dank der starken linken Seite. Leon Jessen und Adam Hlousek beflügelten ihr Team. Die beiden nutzten die Schwächen des Schalker Rechtsverteidigers Hao Junmin aus und liefen vor allem in der ersten Halbzeit Angriff um Angriff. Kein Zufall, dass Jessen und Hlousek das Siegtor einleiteten. „Das ist der Erfolg einer Mannschaft, in der jeden für den anderen gelaufen ist”, resümierte Jessen, der seine bislang wohl beste Leistung im FCK-Trikot ablieferte.
Hat den Abstiegskampf verinnerlicht: Leon Jessen (FCK). Links der Schalker Top-Star Raúl.
„Als Adam im Winter zu uns wechselte, kam er direkt aus einer Verletzung. Er hat uns dennoch sofort weitergeholfen. Aber es war klar, dass er in dieser Saison noch nicht seine optimale Verfassung erreichen kann”, erklärte Trainer Marco Kurz, der das Leistungspotenzial des 23-Jährigen nach einem Kreuzbandriss noch längst nicht ausgeschöpft sieht. Gut für den FCK, dass er ein Vorkaufsrecht für die Leihgabe von Slavia Prag besitzt.
Ganz sicher fehlen wird im „Endspiel” gegen Mitaufsteiger FC St. Pauli Florian Dick. Der rechte Verteidiger hat sich beim Spiel gegen die Schalker einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel zugezogen. Dieses Malheur ereilte den 26-Jährigen bereits bei den Spielen in Freiburg und in Leverkusen. „Auf Schalke” übernahm Thanos Petsos, als wirkungsstarker Sechser gestartet, Dicks Rolle und löste die Aufgabe bemerkenswert gut.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau