ZitatAlles anzeigenFCK gegen FC St. Pauli - Jessen und Kollegen wollen sich retten
Der Lauterer Respekt vor dem Schlusslicht vom Millerntor ist groß. Die Entschlossenheit beim FCK ist spürbar: Heute (20.30 Uhr) kann der 1. FC Kaiserslautern im mit 49.780 Zuschauern ausverkauften Fritz-Walter-Stadion mit einem Sieg gegen den FC St. Pauli den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga perfekt machen. Wenn der VfL Wolfsburg in Bremen nicht gewinnt.
„Das ist noch längst nicht gegessen”, warnt FCK-Trainer Marco Kurz vor Mitaufsteiger St. Pauli, der seit Mittwoch in Kaiserslautern weilt, auf dem Erbsenberg trainierte.
Adam Nemec, der wuchtige Angreifer, kehrt nach auskurierter Innenbanddehnung heute in den FCK-Kader zurück. Fehlen wird weiter Ivo Ilicevic. Die Bauchmuskelzerrung ist ausgestanden, jetzt plagt sich der Flügelstürmer mit einer Magen-Darmgeschichte. Nur sieben Rückrundeneinsätze stehen für ihn zu Buch.
„Das ist so ein Spiel, das du einfach gewinnen musst”, philosophiert FCK-Torjäger Srdjan Lakic: „In so einem Spiel kannst du Latte und Pfosten treffen, Elfmeter gegen dich kriegen oder zurückliegen; da kann alles passieren - aber du musst gewinnen.” Mit seinem Siegtor „auf Schalke” hat Lakic dem FCK eine gute Ausgangsposition im Kampf gegen den Abstieg verschafft. „Wir wissen alle, dass das Spiel sehr wichtig ist. Wir müssen den Fokus nur auf dieses eine Spiel legen - und nicht über andere Dinge reden, nicht überlegen, was wäre wenn. Das Spiel steht über allem”, sagt Leon Jessen vor dem Heimspiel gegen Pauli.
Der Linksverteidiger lieferte gegen die Schalker seine bisher beste Leistung im FCK-Dress ab - erstmals erhielt der Däne, der nach der Hinrunde einen Notenschnitt von 3,68 hatte, die RHEINPFALZ-Note 2. Die Bewertung - Ausdruck einer starken läuferischen Leistung, engagierten Zweikampfverhaltens und prägnanten Offensivspiels mit gut abgeschlossenen Flankenläufen Jessens. Dem Siegtor ebnete er im Zusammenwirken mit Adam Hlousek die Bahn. Es war die erste Torvorlage des Dänen in der Bundesliga.
„Eine gute Zusammenarbeit mit Adam, ein gutes Spiel, das war ein sehr gutes Gefühl”, sagte der 24-Jährige beim Blick zurück auf eine gelungene Dienstfahrt. Heute aber geht es gegen den FC St. Pauli!
Das verheißt ein Nervenspiel am Rande des Abgrunds. „Ich erwarte ein sehr hartes Spiel, für St. Pauli ist es es ja vielleicht schon die letzte Chance”, prognostiziert der Blondschopf, der Umstellungsprobleme nach seinem Wechsel vom FC Midtylland einräumt. Durch seine Selbstkritik, seinen Fleiß und das stete Bemühen, aus Fehlern zu lernen, hat der schnelle Däne sich Respekt erarbeitet. „Die größte Umstellung war, dass in der Bundesliga schneller gespielt wird. Du musst schneller denken”, erkannte der Mann, der das FCK-Trikot mit der Nummer 3 trägt.
Nun hofft Leon Jessen, dass er sich dauerhaft einen Platz in der dänischen Nationalmannschaft erarbeiten kann. Das Juni-Länderspiel gegen Island ist ein Ziel: „Aber erst kommt der Klassenerhalt!”
SO SPIELEN SIE
1. FC Kaiserslautern: Trapp - Petsos, Abel, Rodnei, Jessen - Tiffert, Kirch, Moravek, Hlousek - Hoffer, Lakic - Ersatz: Sippel, Amedick, Bugera, De Wit, Rivic, Micanski, Nemec - Es fehlen: Dick (Muskelfaserriss im Oberschenkel), Ilicevic (Magen- Darminfekt), Simunek (Aufbautraining)
FC St. Pauli: Pliquett - Bartels, Thorandt, Gunesch, Lechner - Lehmann, Daube - Bruns, Takyi, Kruse - Asamoah (Ebbers) - Es fehlen: Boll (Bänderriss), Hain (Arm gebrochen), Hennings (Schambeinprobleme), Kessler (muskuläre Probleme), Oczipka (Knöchelbruch), Rothenbach (Patellasehne verletzt), Zambrano (Sehnenriss), Volz (Schienbein gebrochen)
Schiedsrichter: Perl (München)
Hinrunde: 0:1.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau