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Von vielen Fußballklubs begehrt: Angreifer Itay Shechter von Hapoel Tel Aviv.
FCK-Chef Kuntz kämpft um neue Offensivspieler - Viele Interessenten für Shechter und Feulner
Von Oliver Sperk
So schnell wie möglich so viel Geld wie möglich verdienen. Ein für viele erstrebenswertes Lebensziel, für manche das Glück schlechthin. Wenn sich der in einer Marktwirtschaft legitime materielle Reichtum auf legale und angenehme, dem eigenen Lebensentwurf entsprechende Weise erlangen lässt - umso besser. Viele Profisportler haben ihr Hobby zum Beruf und Geldverdienen zum Luxushobby gemacht.
So ist die Zeit von Mai bis zur Schließung des Transferfensters am 31. August für Fußballprofis und deren Berater eine heiße Periode. Da wird besonders intensiv um Kohle geschachert und nebenbei über sportliche Perspektiven geredet, von den Profis und deren Advokaten gerne „Herausforderungen” genannt.
Wie Trainer und Manager aller Fußballvereine ist auch Stefan Kuntz, der Vorstandsvorsitzende des Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern, längst auf der Suche nach gutem kickenden Personal für die neue Saison. Vor dem Konkurrenzkampf der Spieler um die Stammplätze liefern sich die Klubs spannende Wettrennen um Topleute. Besonders rar und begehrt: gute Offensivspieler.
Weil Torjäger Srdjan Lakic (23 Tore in 35 Saisonspielen) sein Glück beim finanzkräftigen VfL Wolfsburg sucht, ist beim FCK der große Wurf nun bei der Wiederbesetzung des Sturmzentrums nötig. Für den umtriebigen Vereinschef Kuntz ist dies zurzeit die wichtigste und zugleich schwierigste Aufgabe. Es geht um die große Lösung. Ein Wunschkandidat als Lakic-Erbe ist längst der israelische Nationalstürmer Itay Shechter von Hapoel Tel Aviv.
Der 24-Jährige ist 1,78 Meter groß und hat in der abgelaufenen Saison in Champions League, Liga und EM-Qualifikation in 23 Einsätzen 7 Tore erzielt. Shechter steht noch in Tel Aviv unter Vertrag, kostet also Ablöse. Je höher das Geschäftsvolumen, desto mehr kassiert auch der Berater. Das wissen alle am großen Poker Beteiligten. Neben dem FCK haben Hannover 96 und West Bromwich Interesse an Shechter.
Die Trümpfe liegen bei Hapoel und beim Objekt der Begierde. Aus Hannover ist derweil zu hören, man sei es bald leid, hingehalten zu werden, um den Preis zu treiben. Nun: 96 hat lediglich ein Luxusproblem; man ist mit Didier Ya Konan, Mohammed Abdellaoue und Jan Schlaudraff offensiv absolut top besetzt. Shechter würde dort wohl mehr verdienen als beim FCK, müsste sich aber zunächst hinten anstellen.
Noch mehr Reichtum als Ausgleich für den mutmaßlichen Karriereknick oder etwas weniger Geld - wenngleich immer noch viel - für mehr Spielzeit? Die Gretchenfrage. Auch für Markus Feulner (29), Edelreservist bei Meister Dortmund, stellt sich die Frage, was er will: Seinen lukrativen Vertrag bis 2012 aussitzen mit Riesenkonkurrenz im zentralen Mittelfeld beim BVB vor Augen oder einen Neuanfang. Um ihn buhlen neben dem FCK auch der 1. FC Nürnberg und einmal mehr Hannover 96. Der Poker läuft.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau