ZitatAlles anzeigenFCK unterliegt in Auxerre verdient - Morgen gegen AS Nancy letzter Test der Lauterer vor Saisonbeginn
Von Oliver Sperk
AJ Auxerre, am Mittwochabend 2:1 (0:0)-Testspielsieger gegen den Fußball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern, war der gewünschte gute Gegner. Und AS Nancy, ebenfalls französischer Erstligist, ist ein ähnliches Kaliber. Diese Partie steigt morgen (14.30 Uhr) beim für Besucher kostenlosen Stadionfest auf dem Betzenberg.
„Am Samstag ist für uns der finale Test vor dem Saisonstart”, sagte FCK-Trainer Marco Kurz nach der Niederlage in Auxerre, dem bislang stärksten Vorbereitungsgegner der Lauterer, „da müssen wir uns steigern, in allen Bereichen.”
Kurz will morgen weitgehend auf die Spieler zurückgreifen, die am Mittwoch mit ins Burgund geflogen ist. Der Trainer erwartet jedoch deutlich mehr Leidenschaft, mehr Aggressivität, schnelleres Handeln und Spritzigkeit in der Defensive wie in der Offensive. „Nach der Grundlagenarbeit sind wir im Training gerade dabei, Spritzigkeit und Schnelligkeit aufzubauen. Aber man hat gesehen, dass da noch einiges fehlt. Dieser Test hat uns unsere Defizite aufgezeigt, deshalb war er sehr wichtig”, sagte Mathias Abel, der in Auxerre mit Rodnei wie am Ende der vergangenen Saison das Innenverteidiger-Duo bildete.
Im Spiel nach vorne - immer wieder durch gravierende Fehlpässe jäh unterbrochen - fehlte den Roten Teufeln wie bei den meisten der vorangegangenen Tests auch in Auxerre die Durchschlagskraft. Beim von Kurz angedachten 4-2-3-1-System mit einem Stoßstürmer kommt den beiden offensiven Außenbahnspielern entscheidende Bedeutung zu. Kommen sie nicht durch und kann auch der zentrale offensive Mittelfeldspieler - wie in Auxerre Olcay Sahan - keine Akzente setzen, hängt der Mittelstürmer in der Luft. Das traf auf Itay Shechter im ersten Abschnitt ebenso zu wie in der zweiten Hälfte auf Dorge Kouemaha. Shechter wechselte nach Kouemahas Hereinnahme für den am Mittwoch ganz schwachen Richard Sukuta-Pasu auf den rechten Flügel, wo aber auch der Israeli blass blieb. Der konditionelle Nachholbedarf der Neuverpflichtung von Hapoel Tel Aviv machte sich gegen die schnellen Franzosen vor allem nach der Pause bemerkbar.
Gewohnt quirlig, aber auch mit einigen Fehlern - einer davon leitete das 1:0 für AJA ein -, spielte auf der linken Außenbahn Ivo Ilicevic. Der kroatische Nationalspieler sorgte ebenso für Dampf wie einige Male Pierre De Wit aus dem defensiven Mittelfeld heraus. Lehrbuchmäßig war die Gemeinschaftsproduktion der eingewechselten Clemens Walch und Oliver Kirch beim 1:2-Anschlusstreffer in der Schlussphase. Kirch verwertete Walchs flache Hereingabe abgeklärt. Zu mehr jedoch reichte es nicht gegen den familiären und zugleich ambitionierten Kultklub aus dem sympathischen burgundischen Provinzstädtchen, in dem rund 50 FCK-Fans ihr Team anfeuerten.
„Das war ein wertvoller Test gegen eine Mannschaft, die draufgegangen ist, die uns attackiert hat”, meinte Christian Tiffert, im defensiven Mittelfeld an der Seite De Wits als einer von wenigen Lauterern wirklich aktiv und gewohnt aggressiv. „Es war gegen diesen starken Gegner gut zu sehen, dass wir noch an den Abständen zwischen den Mannschaftsteilen arbeiten müssen”, meinte Tiffert, „in den vorherigen Testspielen hatten wir jeweils viel Platz, den uns der Gegner nun nicht gelassen hat.” Auxerre war der erste Lauterer Gegner aus einer ersten Liga während der Saisonvorbereitung. „Gut, dass wir jetzt noch mehr als eine Woche Zeit haben bis zum Pokalspiel in Berlin”, meinte Abel.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau