ZitatAlles anzeigen18 verletzte Polizisten, 27 Festnahmen: Nach den Randalen im Pokal gegen den 1. FC Kaiserslautern stellt sich beim BFC die Frage nach der Daseinsberechtigung.
Früher, da gehörte Rainer Lüdtke selber mal zu den harten Kerlen. Zu denen, die sich bei einem Fußballspiel nicht allein für die Flugrichtung des Balles interessieren. Lüdtke war kein Waisenknabe, wenn es darum ging, sich körperlich auseinanderzusetzen. Das liegt jedoch lange hinter ihm, irgendwann hat er die Seiten gewechselt.
Der 1. FC Kaiserlautern hatte keine Mühe, Dynamo Berlin zu besiegen. Tiffert erzielte das 2:0 für die Pfälzer.
Weil er für Ordnung sorgen wollte. Und dafür, dass der Verein seines Herzens nicht mehr als Hort der Gewalt dasteht. Deshalb ist Lüdtke seit vielen Jahren Fanbeauftragter des BFC Dynamo. Und im Moment ziemlich bestürzt. Nach dem DFB-Pokalspiel des Berliner Oberligisten gegen den 1. FC Kaiserslautern stand Lüdtke, der einstige harte Kerl, im Jahnsportpark und weinte.
Kein Pokalwunder verursachte die Gemütsregung, der Underdog konnte dem Bundesligisten kein Bein stellen und verlor 0:3. Lüdtkes Tränen entstammten einer tiefen Enttäuschung, keiner sportlichen, sondern einer menschlichen. Wieder einmal wurde der Klub seinem Ruf gerecht.
