ZitatAlles anzeigenBei der 0:2-Niederlage in Bremen sind die FCK-Spieler in den entscheidenden Situationen zu unkonzentriert. Nach dem Lattentreffer von Ilicevic sieht Torwart Trapp kurz darauf beim 0:1 nicht gut aus. Walch kann nicht eingewechselt werden, weil er sein Hemd in der Kabine vergessen hat .
VON OLIVER SPERK
Diese beiden Schüsse saßen. Der Versuch von Lukas Schmitz - Torwart Kevin Trapp konnte den Ball nur abklatschen - leitete das 1:0 ein, das Markus Rosenberg per Abstauber erzielte (60.). Ausgerechnet in seiner stärksten Phase hat der 1. FC Kaiserslautern den entscheidenden Nackenschlag im modernisierten Bremer Weserstadion kassiert. So verloren die Lauterer ihr Bundesliga-Auftaktspiel beim SV Werder Bremen verdient mit 0:2 (0:0).
Der 21 Jahre alte Trapp, der erstmals als Nummer 1 in eine Bundesliga-Saison gegangen ist, meinte zu seiner ersten heftigen Schrecksekunde in dieser Saison: „Natürlich sieht ein Torhüter in so einer Situation unglücklich aus. Der Schuss war abgefälscht, und ich habe ihn seitlich abgewehrt. Aber nicht weit genug, das kann ich mir vorwerfen.”
Innenverteidiger Mathias Abel nahm seinen Keeper in Schutz: „Der Ball springt auf dem nassen Boden auf und ist deshalb schwer zu halten”, sagte der 30-Jährige, „außerdem hätte einer von uns Abwehrspielern da stehen und den Abpraller wegschlagen müssen.”
Pech für den FCK: Vier Minuten vor der Führung der Bremer traf Ivo Ilicevic nach einer Flanke Florian Dicks nur die Latte (56.). „Das ist ärgerlich. Wir haben in der zweiten Halbzeit gut angefangen, müssen das Tor machen, stattdessen kriegen wir ein Gegentor”, sagte Linksverteidiger Leon Jessen, der in der Offensive einmal mehr deutlich stärker als in der Defensive war.
STEH' AUF! Mathias Abel lässt Florian Dick nicht in Bremen sitzen.
FCK-Kapitän Christian Tiffert, der erst zentral im Mittelfeld spielte und nach der Pause häufig über rechts kam, sich mit Olcay Sahan abwechselte, meinte: „Bremen hat letztendlich mehr gemacht und deshalb verdient gewonnen.” Tiffert war viel unterwegs, bügelte immer wieder unsaubere Abspiele seiner Kollegen aus. Der 29-Jährige sagte später: „Bremen hat im Mittelfeld sehr variabel gespielt, in der ersten Hälfte hatten wir kaum Zugriff auf ihr Spiel. In der zweiten Halbzeit wurde es bei uns viel, viel besser. Bei beiden Toren haben wir es ihnen aber viel zu leicht gemacht.”
FCK-Trainer Marco Kurz lobte Werders Energieleistung beim 2:0 (81.), als Rosenberg nach toller Wesley-Flanke sein zweites Tor des Tages erzielte: „Das war ein Kraftakt, sie haben sich den Sieg erarbeitet.”
Sehr kurios: Eigentlich hatte der FCK-Trainer kurz vor dem zweiten Gegentor auswechseln wollen. Doch Clemens Walch, der sich bei schwüler Hitze mit seinen Kollegen im Trainings-T-Shirt warmlief und eingewechselt werden sollte, hatte sein Trikot in der Kabine vergessen. So dauerte es mit dem Wechsel, und das 0:2 fiel. Statt des Trikotvergessers kam Martin Amedick ins Spiel. Trainer Kurz kommentierte Walchs Fauxpas wohl nur äußerlich gefasst leicht süffisant schmunzelnd: „Er hatte sein Trikot nicht an, und ohne darf er nicht auf den Platz. Auch das passiert in der Bundesliga ...”
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau