ZitatAlles anzeigen„Auf geht's, das Eis hält 30 Minuten!” Mit seinem unvergleichlichen und sehr nett klingenden österreichischen Zungenschlag rief Günther Gorenzel diese Aufforderung über den Trainingsplatz vier am Fritz-Walter-Stadion. Lecker, es gibt Eis! Stracciatella? Pistazien? Vanille? Erdbeer? Schokolade? Und das trotz unseres mauen Sommers, in dem man zurzeit doch gar nicht so viele Abkühlungen nötig hat.
Nein. Natürlich gab's dann so kurz vor dem ersten Heimspiel morgen Nachmittag gegen den FC Augsburg doch keine bunten, süßen Eiscreme-Kugeln für die Fußballprofis des 1. FC Kaiserslautern. Gorenzel, der neue Assistent von Trainer Marco Kurz, hatte mit seinem Kommando kurz und knackig auf das Eisbad hingewiesen, das gestern nach dem Training für die Spieler bereitstand.
„Das ist gut”, sagte Linksverteidiger Leon Jessen später frisch geeist und frisch geduscht im RHEINPFALZ-Gespräch, „ein kurzes Bad, aber sehr, sehr kalt. Das hilft, wenn du irgendwo Wehwehchen oder ein bisschen Schmerzen hast.” Natürlich dauern Eisbäder nur ein paar Minuten, alles andere wäre ja nicht gesundheitsfördernd, sondern eher gesundheitsschädlich. Vor allem, wenn's draußen eher frühherbstlich denn sommerlich ist.
Kurze Eisbäder fördern die Durchblutung der Muskeln, weil sich die Gefäße durch die Kälte erst zusammenziehen und später wieder ausdehnen. Das hilft bei beginnenden Entzündungen und kleinen Verletzungen des Gewebes. Eisbäder wirken ähnlich wie die Kältetherapie von Prellungen. Auch fürs Immunsystem sollen Kältebäder gut sein.
Leon Jessen jedenfalls war putzmunter nach dem Mini-Bad. Er fühlt sich fit und gut vorbereitet für positiv aggressives Auftreten morgen gegen Augsburg.
Pünktlich zur Heimpremiere in der neuen Spielzeit präsentiert sich das FCK-Stadionmagazin in neuem Gewand. Man könnte sagen: von der Pfalz in die weite Welt. Die Spieler zeigen sich den Fans an Pfälzer Wahrzeichen und Ausflugszielen - abseits des pfälzischen Fußballtempels Fritz-Walter-Stadion natürlich. Den Anfang macht der neue Stürmer Richard Sukuta-Pasu, der die Wachtenburg oberhalb von Wachenheim besucht hat. „Hallo, ich bin der Richy”, begrüßt der Ex-St. Paulianer seine Gastgeber auf dem „Balkon” über der Weinstraße.
Neu im Heft ist auch eine vierseitige Zusammenfassung der Fakten zum Spiel in englischer Sprache - Zielgruppe sind vorwiegend die amerikanischen FCK-Fans. So hat der ehemalige Publikumsliebling Axel Bellinghausen, seit 2009 für den FCA am Ball, erst „viele Hände zu schütteln” und später „so many hands to shake”. FCK-Chef Stefan Kuntz begrüßt die Gäste herzlich - „my warm welcome to all our guests”.
Die Mission der Lauterer Männer in Rot indes ist klar definiert: Das oberste Ziel heißt Klassenerhalt, überleben - „survival is the only target”. Morgen gegen 17.20 Uhr soll eisige Stimmung herrschen - in der frisch hergerichteten Kabine des FC Augsburg. Und das schon vor dem Eisbad.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzische Volkszeitung