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AKROBATISCH: Richard Sukuta-Pasu (links) bei seinem Kopfball, der zum 1:1 für den 1. FC Kaiserslautern führt, rechts Bo Svensson.
Der 1. FC Kaiserslautern feiert mit dem 3:1 gegen den FSV Mainz 05 seinen ersten Sieg in dieser Saison. Christian Tiffert und Itay Shechter ragen aus der kämpferisch überzeugenden Elf heraus
Der 1. FC Kaiserslautern hat sich mit drei Derbypunkten für eine leidenschaftliche Partie belohnt. Beim 3:1 (1:1) gegen den FSV Mainz 05 steckten die Lauterer den frühen Rückstand weg und fanden über beherzten Kampf zu einer starken Leistung. „Die Art und Weise, mit welcher Wucht, mit welcher Entschlossenheit die Mannschaft aufgetreten ist” sah FCK-Trainer Marco Kurz als spielentscheidend an: „Die Mannschaft hat sich das erarbeitet.”
Rodnei, der alles mitbringt, was ein Klassespieler beherrschen muss, setzte seine schwarze Serie auch im Derby fort: Wie beim 1:1 gegen Augsburg unterlief dem Abwehrriesen gestern gegen Mainz im Laufduell mit dem anfangs so quirligen Sami Allagui ein folgenschwerer Ausrutscher. Allaguis Flanke legte der elanvolle Marcel Risse ungehindert per Kopf auf Eric Choupo-Moting, der den Ball relativ unbelästigt zum 0:1 einköpfte (15.). Martin Amedick kam in dieser Szene einen Moment zu spät, bot aber ansonsten vor allem im Luftkampf mit tollem Kopfballspiel eine astreine Partie. Seine Kopfbälle - Befreiungsschläge! Und: Rodnei kam zurück, fegte den Strafraum nach der Pause leer.
Erkennbar: Die Entschlossenheit mit der Christian Tiffert über links das Spiel des FCK gerade auch nach dem Rückstand antrieb. In der 24. Minute wurde der FCK für sein Engagement belohnt: Nach Florian Dicks Rechtsflanke wurde Richard Sukuta-Pasu als Kopfball-Torschütze gefeiert, Schiedsrichter Wolfgang Stark aber schrieb den Ausgleichstreffer Bo Svensson zu, der beim Rettungsversuch auch irgendwie am Ball war.
Der FCK trat, durch das1:1 sichtlich beflügelt, in der Folge couragierter auf. Stark in der Mittelfeldzentrale Oliver Kirch, der mit zwei tollen Tacklings auch viele Sympathien ergrätschte. Resolut-rustikal: Thanos Petsos, der Abfangjäger.
Mainz wurde immer dann gefährlich, wenn Allagui sich Richtung Lauterer Tor und Strafraum orientierte. Und als Rodnei erneut ausrutschte.
Nach der Pause beherrschte der FCK das Spiel dank seiner kämpferischen Vorteile. Nach Tifferts fünfter Ecke waren Amedick und Sukuta-Pasu nah dran am Führungstor, dann donnerte Shechter den Ball zum 2:1 unter den Querbalken (54.). „Da flippert der Ball 16-mal durch den Strafraum”, haderte der Mainzer Trainer Thomas Tuchel.
Seine Mannschaft war nach dem 3:1 durch Tifferts Kopfball nach toller Flanke des starken Leon Jessen nach Dorge Kouemahas Balleroberung geschlagen (73.). Allerdings konnte Mainz durch Andreas Ivanschitz noch einmal zurückkommen (77.), hatte aber auch Glück, dass nach Svensson-Foul an Shechter der Elfmeterpfiff ausblieb (80.). „Das war von der Leidenschaft das beste Spiel, seit ich hier bin, ein tolles Derby auch für die Zuschauer. Vielen Dank an die Mannschaft zum Sieg in meinem 200. Bundesligaspiel”, schwärmte Derby-Held Tiffert. Er führte eine Mannschaft, die Shechter beseelte. Bemerkenswert, wie Jessen Zoltan Stieber nach dessen Flügelwechsel mit Risse aus dem Spiel nahm. Dick rechts, Jessen links - die Abwehrkette stand, sie bissen sich ins Spiel. „Ich weiß nicht, wie viele Bälle Kevin Trapp gehalten hat, wir haben es ihm leicht gemacht”, haderte 05-Coach Tuchel.
Schwerstarbeit hatte die Polizei vor und nach dem Derby zu leisten. Von einem „gewaltigen Aggressionspotenzial auf beiden Seiten” sprach die Polizei gegen 21.30 Uhr. Bei mehreren Schlägereien und bösen Zusammenstößen „feindlicher” Fanlager wurden drei Polizisten leicht verletzt. Da war der Abend aber auch noch nicht zu Ende.
1. FC Kaiserslautern: Trapp - Dick, Amedick, Rodnei, Jessen - Walch (59. Kouemaha), Petsos, Kirch, Tiffert (89. De Wit) - Sukuta-Pasu, Shechter (90. Fortounis)
FSV Mainz 05: Müller - Bungert, Svensson, Noveski, Pospech - Polanski (67. Ivanschitz), Soto - Risse, Allagui (67. Ujah), Stieber (46. Kirchhoff) - Choupo-Moting
Tore: 0:1 Choupo-Moting (15.), 1:1 Svensson (24., Eigentor), 2:1 Shechter (54.), 3:1 Tiffert (73.) - Gelbe Karten: Ivanschitz, Kirchhoff - Beste Spieler: Tiffert, Shechter, Sukuta-Pasu, Amedick - Risse, Soto - Zuschauer: 43.952 - Schiedsrichter: Stark (Ergolding).
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau
ZitatAlles anzeigenDas hochverdiente 3:1 des 1. FC Kaiserslautern im Rheinland-Pfalz-Derby gegen den FSV Mainz 05 ist für die Roten Teufel und ihre Fans ein Befreiungsschlag. Vor allem psychologisch ist der für die kampfstarken Lauterer tolle Abend eminent wichtig.
„Ein super Abend!” Martin Amedick war nach dem 3:1 (1:1) des Fußball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern gestern im Derby gegen den FSV Mainz 05 voll der Freude über die so wichtigen drei Punkte im Abstiegskampf. Der gestern bärenstarke Innenverteidiger meinte: „Wir haben unheimlich viel Glauben an uns selbst auf den Platz gebracht, auch nach dem 0:1.” Wie schon beim Tor zum 0:1-Rückstand gegen den FC Augsburg rutschte FCK-Innenverteidiger Rodnei auch vor dem 0:1 gestern aus und ermöglichte Sami Allaguis Flankenlauf. Eric Choupo-Moting durfte den Angriff zum 1:0 abschließen (15.).
DIE FÜHRUNG: Itay Shechter (Mitte) erzielt das 2:1 für den 1. FCK.
Richard Sukuta-Pasu spielte gestern wie verwandelt, verkörperte Einsatzwillen und Leidenschaft pur. Der Stürmer sorgte mit dem gewonnenen Kopfballduell gegen Bo Svensson, der den Ball ins Tor abfälschte, für den verdienten 1:1-Ausgleich nach prima Flanke Florian Dicks fast von der Mittellinie (24.). Torschütze Sukuta-Pasu sagte: „Ein super Gefühl - das 1:1 war wichtig für mich, aber vor allem für die Mannschaft!”
Der FCK zeigte sich sehr aggressiv, die Profis hatten die Bedeutung der Partie gestern begriffen, das war deutlich sichtbar. Als Oliver Kirch einen verlorenen Ball mit einem langen Sprint und einer Grätsche fair zurückerkämpfte, deutete Trainer Marco Kurz an der Seitenlinie gar bei seinem Beifall eine bekannte FCK-Jubelpose an - die legendäre Kuntz-Säge.
Noch ausgelassener jubelten die von den Fans frenetisch gefeierten Itay Shechter und Christian Tiffert bei ihren den ersten Derbysieg seit 25. Februar 2006 bringenden Toren. Zwei von vielen Lieblingsliedern der Lauterer Fans gestern Abend: „Karneval am Betze” - und „Der FCK ist wieder da!”
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Pfälzische Volkszeitung
ZitatAlles anzeigenMit Leidenschaft hat Kapitän Christian Tiffert den FCK zum verdienten Derbysieg geführt.
Der 1. FC Kaiserslautern steht nach seinem ersten Saisonsieg in der Bundesliga-Tabelle wieder über dem Strich. Mit dem 3:1 (1:1) im Rheinland-Pfalz-Derby gegen den FSV Mainz 05 landeten die Roten Teufel einen Erfolg, der für Herz, Seele und Punktekonto gleichermaßen bedeutsam ist. Der FCK ging als verdienter Sieger aus einem fairen Derby hervor, die größere Leidenschaft, sprichwörtlich das Herzblut, das die Mannschaft nach dem 0:1 bewies, entschied die Partie. Herausragend der Lauterer Kapitän Christian Tiffert, der seine Mannschaft nach dem Rückstand vorantrieb. In seinem 200. Bundesligaspiel ging Tiffert als Vorbild voran. Ob links, zentral, ob defensiv oder offensiv - das war erstklassig.
Seine Top-Leistung krönte Tiffert mit einem Kopfballtor. Klasse gestern das Kollektiv, das sich nach dem unglücklichen 0:1 zurückkämpfte. Itay Shechter zeigte gegen Mainz 05 als Sturmspitze und in der Schlussphase am linken Flügel, dass er zu einem erstklassigen Bundesliga-Spieler werden kann. Er hat Zug zum Tor, ist eminent schnell und überaus engagiert und fleißig. Erstmals im Dress der Roten Teufel zeigte Richard Sukuta-Pasu, warum ihn Stefan Kuntz und Marco Kurz zum Betzenberg gelotst haben. Sukuta-Pasu hat begriffen, dass auf dem Betzenberg gekämpft werden muss, er hat großartig gearbeitet, gut gespielt und entscheidenden Anteil am ersten Sieg in dieser so schwierigen Saison. Beeindruckend Dorge Kouemaha, der stürmende Joker.
Mainz 05 fehlen in dieser noch jungen Spielzeit vor allem drei Dinge. Erstens: Konstanz. Der FSV präsentiert sich seit August extrem flatterhaft. Zu Saisonbeginn folgte auf ein Hoch ein Tief und auf ein Tief ein Hoch. Mittlerweile folgen Pleiten, Pech und (Eigentor-)Pannen auf Tiefschläge. Aus den ersten zwei Spielen gab's sechs Punkte, aus den letzten vier Partien gerade mal einen. Zweitens: Die Tuchel-Elf hat noch nicht ihr (Spiel-)System gefunden. Da gibt es manchmal dynamischen Hurra-Fußball wie gegen Leverkusen und in den ersten Halbzeiten gegen Schalke und Hannover. Und andere Male zeigen die „Nullfünfer” eher einfalls- und ziellosen, verunsicherten Fußball wie gegen Hoffenheim und streckenweise in Kaiserslautern.
Und drittens fehlt dem FSV eine klare Stammelf. Andreas Ivanschitz saß gestern erstmal auf der Bank, in der Abwehr experimentierte Tuchel mit Bo Svensson und Niko Bungert - beide schon in der Vergangenheit zu oft mit Fehlern behaftet. Innenverteidiger Nikolce Noveski fehlt ein adäquater Partner; dabei sollte die Abwehr der stabilste Mannschaftsteil einer Bundesliga-Elf sein. Aber sieben Gegentreffer in zwei Spielen, das sind einige zu viel: unglückliche Eigentore (2), Tore nach Standardsituationen und Elfmeter hin oder her.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau