ZitatAlles anzeigenNein! Es ist kein Spiel wie jedes andere... Srdjan Lakic, der beim FCK zwei Jahre gleichberechtigter Kapitän mit Martin Amedick war, sieht dem Gastspiel der Roten Teufel heute (15.30 Uhr) beim VfL Wolfsburg gespannt entgegen. Die alten Kollegen, die alten Freunde als Gegner - „ein komisches Gefühl”, gesteht der Vollblutstürmer.
In Wolfsburg kämpft der 27-Jährige um seinen Stammplatz - sein erstes Saisontor würde der Nummer 9 helfen, sich in Magaths Team zu etablieren. ,,Das wird kommen, da bin ich mir ganz sicher. Wer arbeitet wie ich, der wird belohnt! Ich habe aber gelernt, mich nicht mehr zu sehr unter Druck zu setzen”, beteuert Lakic, der mit Frau und Sohn gerade in ein Eigenheim in der VW-Stadt umgezogen ist. „Das eigene Haus tut mir gut”, sagt der Torjäger.
Die drei Jahre in Kaiserslautern aber wird Srdjan Lakic, der Charakterspieler, nicht vergessen: „Nie!”
„Egal wie die Fans auf mich reagieren, die Zeit beim FCK, die Jahre in Kaiserslautern, wird mir niemand nehmen”, sagt Lakic. „Laki hat ein Denkmal verdient”, formulierte Christian Tiffert, als Lakic am 7. Mai, am vorletzten Spieltag der letzten Saison, mit seinem Tor zum Sieg in Wolfsburg beitrug, half, die Rettung perfekt zu machen. Mit dem Tor gegen seinen künftigen Arbeitgeber bewies Lakic die Professionalität, den Charakter, an dem Trainer Kurz - im Gegensatz zu manchem Fan - nie gezweifelt hatte. „Ich habe nur gute Erinnerungen an den Jungen. Die Erinnerung an ihn wird immer positiv sein. Am Spieltag aber ist das Vergangenheit”, betont der Coach.
,,Kaiserslautern, der FCK, die Stadt, die Fans werden immer einen Platz in meinem Herzen haben. Ich habe auch großen Respekt vor den Fans, ich weiß hoch zu schätzen, was Stefan Kuntz für diesen Verein leistet”, sagt Srdjan Lakic.
Sein Sohn Raphael ist 2009 in Kaiserslautern geboren - egal wo die Lakics einmal landen und leben, die Erinnerung an die Pfalz bleibt allein schon durch den Geburtsort des Jungen lebendig.
,,Meine Frau hat geweint, als wir Kaiserslautern verlassen haben”, verrät der Profi. 2008 kam er in die Pfalz, 2010 trug er zum Aufstieg bei, 2011 maßgeblich zum Klassenerhalt und dem sensationellen siebten Platz. „Das bleibt. Kaiserslautern werde ich immer im Herzen tragen”, sagt Srdjan Lakic mit Pathos.
Natürlich will er heute treffen - und siegen. Er braucht das Erfolgserlebnis, um sich in der Hierarchie der „Wölfe” einen festen Platz zu sichern. Den gönnt ihm Ex-Kollege Martin Amedick von Herzen. Aber heute sind sie direkte Gegenspieler, Rivalen. Oft haben sie sich in Trainingsspielen heiße und stets faire Duelle geliefert. 2010 haben sie als gleichberechtigte Kapitäne die Meisterschale der Zweiten Liga in Empfang genommen. Vorbei.
Vergangenheit. Das Gestern - schöne Erinnerung. Im Fußball zählt nur das Heute. So geht es in der Volkswagen-Arena darum, die Derby-Leistung zu bestätigen. „Das Gefühl, wie sich ein Sieg anfühlt” haben Kapitän Tiffert und seine Kollegen letzten Samstag genossen. Sie müssen viel tun, um es auch heute auskosten zu dürfen. Horst Konzok
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau