ZitatAlles anzeigen„Wie das auf dem Betze so ist mit der Stimmung und dem Mythos - das lässt sich kaum in Worte fassen. Kommen Sie am Freitagabend einfach vorbei. Es ist schönes Wetter in der Pfalz, es ist ein Flutlichtspiel - holen Sie sich eine Karte und kommen Sie einfach vorbei!”
Nein, dieses Zitat ist keinem Hochglanz-Werbeprospekt des 1. FC Kaiserslautern entnommen. Christian Tiffert, der Kapitän der Roten Teufel, hat diese werbenden Worte vor dem heutigen Heimspiel gegen seinen Ex-Klub VfB Stuttgart in eine Fernsehkamera und ins Mikrofon einer jungen TV-Journalistin gesprochen. Raphaela Jann wird nun indirekt auch ein bisschen die Werbetrommeln rühren für einen Besuch des Fritz-Walter-Stadions. Dieser müsste indes eingebettet sein in eine längere Deutschlandreise. Denn Janns Bundesliga-Beitrag für den Spartensender Eurosport 2 rund um das FCK-Spiel gegen Stuttgart wird für nord- und osteuropäische Länder produziert und in viele fremde Sprachen übersetzt. Auch Fußballfans etwa in Polen, Serbien und Skandinavien wird der „Mythos Betze” ins Wohnzimmer serviert.
Raphaela Jann ist extra aus Paris angereist. Dort hat Eurosport seinen Sitz, und dort lebt und arbeitet auch die Journalistin mit der großen Sprachbegabung. Portugiesisch, Spanisch, Englisch und Französisch - kein Problem für die Hamburgerin. Nur gut zweieinhalb Stunden war Jann - ICE und TGV sei Dank - unterwegs vom Gare de l'Est zum „ Betze”, zu Christian Tiffert, FCK-Trainer Marco Kurz und zu Rodnei, dem immer freundlichen brasilianischen Innenverteidiger, mit dem Jann munter auf Portugiesisch parlierte.
Trainer und Spieler - alle erzählten der Kollegin natürlich, dass die Lauterer heute eine ähnliche Energieleistung hinlegen müssen wie beim 3:1 im jüngsten Flutlicht-Heimspiel gegen Mainz. Das Energiebündnis zwischen Mannschaft und Fans hat die auswärts oft noch zu sanften und zaghaften Roten Teufel gegen Mainz beflügelt. Überhaupt: Das war eine Partie, die an jenes tolle Spiel in der vergangenen Hinrunde gegen den VfB Stuttgart erinnerte. „Die Wiedergeburt des Betze-Spiels” nannte es FCK-Pressesprecher Christian Gruber: Aus einem 0:3 machten die kriselnden Lauterer damals noch ein 3:3. Der Betze bebte gewaltig. So tolle Stimmung wie damals: gern; drei Gegentore: eher ungern, sagt Trainer Kurz.
Raphaela Jann indes muss Tifferts Einladung ausschlagen. Sie sitzt heute im Studio in Paris und berichtet von dort über die Bundesliga. Gar vielleicht über den „Mythos Betze”.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau