ZitatAlles anzeigenFussball: Leihstürmer Dorge Kouemaha trägt beim FCK Zinsen - Olcay Sahan wird Vorschusslorbeer erstmals gerecht
Auf dem Trainingsplatz üben sie seit Wochen, mutig zu spielen. „Auf Schalke” haben sie's getan. Die Angst vor der eigenen Courage hat Fußball-Bundesligist 1. FC Kaiserslautern beim 2:1 (1:0)-Sieg beim FC Schalke 04 imponierend besiegt.
Mit zwei Spitzen in der mit 61.673 Zuschauern ausverkauften Veltins- Arena anzutreten, war das Hier-geht-was-Signal des Lauterer Trainers Marco Kurz. Seine Formation trat vom Anpfiff weg mit schneidigem Zweikampfverhalten auf, suchte bei Ballgewinn sofort den schnellen Weg zum Schalker Tor. Die Leidenschaft, die der FCK exerzierte, vermisste Huub Stevens lange bei seinen Schalkern: „Wir konnten zur Pause auch 3:0 hintenliegen.”
Das Kollektiv des FCK funktionierte, die Mannschaft, die Olcay Sahan beflügelte, hatte keinen schwachen Punkt. Wichtig, dass Alexander Bugera, der für den an einer Schambeinverletzung leidenden Leon Jessen erstmals in dieser Saison spielte, eine gute linke Seite mit Christian Tiffert bildete. Der Kapitän verwandelte den Foul-Elfmeter mit vehementer Entschlossenheit zur Führung (30.). „Es war enorm wichtig, zu gewinnen, auch weil wir es zuletzt versäumt haben, trotz ganz guter Leistungen die Punkte einzufahren”, meinte der ganz starke, toll haltende FCK-Torwart Kevin Trapp.
Dorge Kouemaha, nach Itay Shechters tollem Pass von Torwart Ralf Fährmann von den Beinen geholt, quasi Hauptverantwortlicher für den Platzverweis des Schalker Keepers und für das Lauterer Führungstor, vergab hochkarätige Möglichkeiten. Mit seinem herrlichen Kopfballtor aber, nach tollem Solo und famoser Flanke Pierre De Wits erzielt, tütete Kouemaha die drei Punkte mit seinem 2:1 ein (72.).
„Es ist schwer, mit dem Toreschießen anzufangen. Aber wenn du endlich mal getroffen hast, fällt es beim nächsten Mal leichter”, meinte der 28-Jährige. Er ist vom FC Brügge bis Saisonende mit anschließender Kaufoption ausgeliehen und war nach seinem ersten Bundesliga-Tor überglücklich. „Ich freu' mich, dass das so gut geklappt hat, aber ,Dorgi' hat den Ball auch super verwandelt. Wir haben so frech gespielt, wie wir uns das vorgenommen hatten”, sagte De Wit.
Ein Barometer der Emotionen - wieder einmal: Torwarttrainer Gerry Ehrmann. Völlig außer sich, tröstete er den total niedergeschlagenen Rodnei, als der Innenverteidiger nach der unberechtigten Roten Karte und der fragwürdigen Foulelfmeter-Entscheidung bedröppelt vom Rasen schlich. Allerdings hatte Rodnei die strittige Szene durch den zuvor verstolperten Ball auch erst ermöglicht. Klaas-Jan Huntelaar verwandelte zum 1:1 (62.). Am Ende aber jubelte der FCK.
„Ich freue mich besonders für Spieler wie Pierre De Wit und Olcay Sahan. Da zahlen sich die tagtägliche Arbeit und die Geduld des Trainers mit den Spielern aus. Es ist schön, das zu sehen”, lobte Vereinschef Stefan Kuntz nach dem beherzten Auftritt. Sahan wurde seinem Vorschusslorbeer erstmals gerecht, De Wit bewies sich in der Mittelfeldzentrale als perfekte Ergänzung von Oliver Kirch. Der war sehr aktiv, versäumte es aber, sich mit einem Tor, das er schießen muss, zu belohnen. „Man muss das Kollektiv loben. Olcay und Pierre haben sich ihren Startplatz im Training verdient”, lobte FCK-Coach Kurz.
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau