ZitatAlles anzeigenFußballvereine sind moderne Wirtschaftsunternehmen geworden. Über diese Thematik sprach Stefan Kuntz, der Vorstandsvorsitzende des 1. FC Kaiserslautern, am vergangenen Donnerstag in der Sparkasse Merzig.
Andernorts würde einer wie er vermutlich zwangsläufig in der Politik landen. Stefan Kuntz ist einer, der mit den Menschen kann, der Geschichten erzählen kann. Und tatsächlich hört man dem Vorstandsvorsitzenden des Fußball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern gerne zu, wenn er tief in seiner schier unerschöpflichen Anekdoten-Kiste kramt. Vielleicht haben sie genau so einen gebraucht in Kaiserslautern. Einen, der nicht nur den Finger in die Wunde der krisenbelasteten vergangenen Jahre legt. Der nicht nur der kühle Geschäftsmann ist, der die Schuldenlast abträgt, ohne auf lokale Befindlichkeiten Wert zu legen.
Genau um diese Entwicklung ging es am Donnerstagabend. „Der moderne Verein und seine Impulse für das Wirtschaftsleben der Region“, zu dem Thema hatte die Sparkasse Merzig-Wadern zum sechsten Sportforum geladen. Denn in den jüngsten Jahrzehnten hat die finanzielle Bedeutung des Fußballs enorm zugenommen. In der Saison 1974/1975 machten die Erstliga-Vereine einen Umsatz von 56 Millionen D-Mark. 2010 übertrafen die 36 Vereine der 1. und 2. Bundesliga erstmals die Marke von zwei Milliarden Euro. „Das ist eine Entwicklung, die man einfach nicht vernachlässigen darf“, sagt Franz-Josef Schumann, Präsident des Saarländischen Fußballverbandes. Man mag die Entwicklung gutheißen oder nicht, doch es ist nicht zu leugnen, dass Fußball-Vereine mittlerweile große Wirtschaftsunternehmen sind.
Quelle: Saarbrücker Zeitung