ZitatAlles anzeigenDas ging jetzt aber rasant. Morgen ist ja schon der erste Advent! Apropos: Haben Sie schon einen Adventskranz? Wie in jedem Jahr scheinen die letzten Wochen vor Weihnachten auch diesmal wieder fast so schnell zu vergehen wie die Sommerurlaubswochen.
Für den 1. FC Kaiserslautern heißt es in den vier Wochen bis Weihnachten: Hinrundenfinale im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga und eine Reise nach Berlin drei Tage vor Heiligabend. Noch vier Punktspiele und die DFB-Pokal-Achtelfinalpartie am 21. Dezember bei Hertha BSC stehen 2011 für die Roten Teufel aus. Die erste Aufgabe ist eine besonders bedeutsame: Heute Nachmittag will der FCK als Tabellen-13. beim 1. FC Nürnberg, aktuell auf Rang 16, mal wieder eine ordentliche Punkteausbeute einfahren - nachdem in den vergangenen Wochen die Leistung zwar gestimmt hat, die mögliche üppige Belohnung aber ausblieb.
Für FCK-Trainer Marco Kurz ist es keine Partie wie jede andere. „Der 1. FC Nürnberg war meine erste richtige Profistation”, betont der nun 42-Jährige, der zwar für den VfB Stuttgart sein Bundesliga-Debüt gab, dann aber auszog, um sein Glück im Frankenland zu suchen und zu finden, zum ersten Mal länger alleine weg von zu Hause. „Da habe ich auch waschen und bügeln gelernt. Ich kann da gerne Unterricht geben”, sagt Kurz grinsend. Von 1990 bis 1994 spielte Kurz in der „Club”-Defensive. „Ich habe gute Erinnerungen an Nürnberg”, sagt er, „meine älteste Tochter ist dort geboren. Ich komme immer wieder gerne nach Nürnberg.”
An die Dienstreise mit dem FCK zum FCN vor ziemlich genau einem Jahr hat der Fußball-Lehrer auch sportlich allerbeste Erinnerungen. Am 20. November 2010 spielten die Lauterer wie aufgedreht und landeten einen 3:1-Auswärtserfolg. Kurios: Vor Jahresfrist hieß der Schiedsrichter Tobias Welz, und der Wiesbadener pfeift auch heute wieder im einstigen Frankenstadion.
Allerdings: Die drei FCK-Torschützen von damals können den Lauterern heute nicht dabei helfen, ihre Probleme bei der Chancenverwertung zu beheben. Bei allen drei Treffern waren kroatische Offensivspieler als Vorbereiter und Vollstrecker beteiligt, die heute nicht mehr zum Lauterer Profikader gehören. Stiven Rivic, Schütze des 1:0 (Vorarbeit Ivo Ilicevic), trainiert beim FCK II und soll sich einen neuen Klub suchen; Ilicevic, der zum 2:0 traf (Vorlage Rivic), spielt für den Hamburger SV; und Srdjan Lakic (nun beim VfL Wolfsburg) erzielte das 3:0 (Vorlage Ilicevic). Welch toller „ic”-Tag in der FCK-Historie, jener 20. November 2010!
Der 26. November 2011 könnte ein toller, ein denkwürdiger Tag für Willi Orban werden. Der 19-Jährige, der seit der fünften Klasse das Lauterer Heinrich-Heine-Gymnasium besucht und am Sportzweig mit Schwerpunkt Fußball gerade im Abiturstress steckt, gibt heute voraussichtlich sein Startelf-Debüt in der Bundesliga. Gegen den FC Bayern durfte er am 27. August in der Schlussphase immerhin schon drei Minuten Erstliga-Luft schnuppern.
Der Kapitän der A-Jugend-Vizemeister-Truppe ist erster Anwärter als Vertreter des gelbgesperrten Rechtsverteidigers Florian Dick. Orban, der in Mehlingen wohnt, wäre neben Mathias Abel der zweite „echte”, der zweite gebürtige Lauterer in der FCK-Elf. Für den Gymnasiasten wäre es eine schöne Bescherung kurz vor dem ersten Advent. Oliver Sperk
DIE RHEINPFALZ
Pfälzische Volkszeitung