ZitatAlles anzeigen„Club” bestraft Lauterer Nachlässigkeit - „Goldenes” Chandler-Tor nach Bugera-Fehlpass - FCK-Coach fordert Reaktion
Pardon, wir haben nicht stattgefunden. Marco Kurz, der Trainer des Fußball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern, entschuldigte sich nach dem schmerzhaften 0:1 (0:1) beim 1. FC Nürnberg bei den Fans für eine „große Enttäuschung”. Es war die Entschuldigung für eine Nicht-Leistung.
„Mir war es zu wenig von den etablierten Spielern. Nach der Halbzeit haben sie den jungen Willi Orban im Stich gelassen”, kritisierte der FCK-Coach. Das Kollektiv, sonst die Stärke der Lauterer, funktionierte nicht, der 19 Jahre alte Debütant wurde sich selbst überlassen und von Alexander Esswein tüchtig aufgemischt.
Die verdiente Niederlage nach schwacher Partie war auch ein Beweis dafür, dass mehr Stürmer nicht gleichzeitig mehr Offensivkraft bedeuten. Beim ohnehin bei der Torausbeute bisher desaströsen FCK war am Samstag das Gegenteil der Fall.
Auch weil das große, erst 19 Jahre junge Talent Konstantinos Fortounis zuletzt überlastet auf dem Zahnfleisch zu gehen schien, stellte Kurz auf 4-4-2 um. Mit Itay Shechter kam ein zweiter Angreifer neben Dorge Kouemaha zum Zug. Die Wirkung verpuffte, es war wie ein Zug ohne Figuren auf dem Schachbrett.
Vor lauter Fehlpässen und Fehlern in der Spieleröffnung schafften es die Lauterer höchst selten, den Ball in die kritische Zone zu bringen. Und wenn, dann gelang es Kouemaha besser als Kollege Shechter, dem Totalausfall, die Bälle zumindest zu sichern. Torchancen resultierten aber auch aus diesen Bemühungen nicht.
Die ansonsten ebenfalls sehr fehleranfälligen Nürnberger attackierten aggressiv und waren dem FCK im Mittelfeld-Kleinklein überlegen. Christian Eigler und der Ex-Lauterer Esswein verliehen dem „Club” Flügel.
„Es war eine große Enttäuschung. Deshalb habe ich mich schon in Nürnberg nach dem Spiel für die Leistung entschuldigt, die ungenügend war”, reflektierte FCK-Coach Kurz gestern seine Empfindungen. Das Desaster - für den Trainer „ein Prozess, der nach dem Hoffenheim-Spiel einsetzte”. Fatale Zufriedenheit habe sich eingeschlichen. Das Lob nach den guten Auswärtsleistungen habe einige offenbar bequem werden lassen, rügte der Coach gestern in einer emotionalen, aber auch sehr nüchternen Nachbetrachtung. „Gegen Leverkusen war schon erkennbar, dass mit mehr Konzentration mehr machbar gewesen wäre ...”
Kurz appelliert, sich nun neu zu besinnen, engagiert zu trainieren, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: den Fußball. „Wir sind Siebter geworden, weil wir uns die Dinge erarbeitet haben, mit Fleiß und dem Willen, sich verbessern zu wollen.”
„Der Spieler, der den Ball am Fuß hatte, war bei uns am ärmsten dran - und das ist nie ein gutes Zeichen im Fußball”, bekannte Christian Tiffert, der wie fast alle anderen Lauterer sein schlechtestes Saisonspiel machte. „Es war unser erstes richtig schwaches Spiel”, meinte Kurz.
„Wenn jemand den Ball erobert hat, wusste er nicht, wohin damit”, äußerte FCK-Kapitän Tiffert: „Das mit den zwei Spitzen hat leider nicht funktioniert. Wir hatten eine schlechtere Raumaufteilung als in den Spielen zuvor.”
Die niveauarme Partie entschied Offensivverteidiger Timothy Chandler nach einem schlimmen Fehlpass von Alexander Bugera in der 13. Minute mit links. „Ich habe den Ball abgefangen, bin noch zwei, drei Schritte gelaufen, dann war er drin. Wir hätten aber das 2:0 nachlegen müssen”, meinte der US-Nationalspieler.
„Die zweite Halbzeit hat gezeigt, dass es nicht möglich ist, den Hebel noch einmal umzulegen, wenn man so in ein Spiel geht”, schrieb FCK-Trainer Kurz seiner Elf ins Stammbuch. Die Spieler zeigen Einsicht, das verheißen zumindest die selbstkritischen Worte Martin Amedicks: „Es war sehr enttäuschend, wie wir aufgetreten sind. Es kann nicht sein, dass wir uns gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf den Schneid abkaufen lassen.”
Die Adventsbotschaft des Trainers ist klar formuliert: „Ich erwarte in dieser Woche eine Bombenreaktion von der Mannschaft.” Am Samstag (15.30 Uhr) empfängt der FCK Hertha BSC Berlin.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau