ZitatAlles anzeigenFCK schuftet und hofft - Sonntag beim BVB
Er selbst darf das größte Problem des 1. FC Kaiserslautern gar nicht beheben: Die Fußballregeln sehen nicht vor, dass der Trainer von seiner Coachingzone aus den Ball ins Tor schießen darf. So bleibt FCK-Trainer Marco Kurz nur, seine Mannschaft Schussvarianten, Laufwege und Entschlossenheit einüben zu lassen und ihr Mut zu machen.
An das muntere Fehlschussfestival am Samstag gegen Hertha BSC Berlin, in dem der FCK trotz der 24:6 Torschüsse und eines Chancenverhältnisses von 9:2 nur ein 1:1-Unentschieden zustande brachte und zudem ein Eigentor des Berliners Roman Hubnik geschenkt bekam, denkt kein Roter Teufel mehr gerne zurück. Gestern hat für die FCK-Profis - Jiri Bilek und Ilian Micanski fehlen weiter verletzt - die Vorbereitung auf die Partie am Sonntag (15.30 Uhr) bei Meister Borussia Dortmund begonnen.
„Abläufe einstudieren, sich in Entschlossenheit üben, in den passenden Spielsituationen Abschlüsse suchen, Dribblings in der gegnerischen Zone suchen, Laufwege in die relevanten Räume hinein optimieren”, sagt Trainer Kurz, „jeder einzelne kann sich da verbessern.”
Elf Tore nach 15 Spieltagen - das ist Lauterer Minusrekord, in der vergangenen Bundesliga-Saison waren es zu diesem Zeitpunkt schon 25. Die erfolgreichen Schützen lassen sich in dieser Spielzeit bisher an einer Hand abzählen: Itay Shechter (3), Dorge Kouemaha (2), Christian Tiffert (2), Pierre De Wit - und Ivo Ilicevic mit seinem Abschiedstor; er spielt jetzt beim Hamburger SV. Dazu halfen dem FCK zwei Eigentore (Bo Svensson/Mainz und Hubnik/Hertha). Hinzu kommt, dass der im Sommer aus dem subtropischen Tel Aviv in die Pfalz gewechselte Shechter im deutschen Herbst als aggressiver Angreifer zuletzt längst nicht mehr so auffällig spielte wie von August bis Oktober.
Was nicht nur an der für ihn ungewohnten Jokerrolle lag und sich auch im Training manifestierte. Die Ligen und die Länder sind zu unterschiedlich, als dass die sportliche und die geistige Umstellung im Handumdrehen funktionieren können. Vor allem das körperlich-kämpferische Anforderungsprofil ist in der Bundesliga ungleich höher - dies tagtäglich zu spüren wiederum, ist auch für den Kopf nicht leicht. Das gilt noch mehr für Shechters Landsmann und Wegbegleiter - FCK-Mittelfeldspieler Gil Vermouth.
„Jetzt geht der Blick Richtung Dortmund”, betont Martin Amedick, der Abwehrchef des Tabellen-16., der zwei Jahre beim BVB verbrachte. „Es ist für mich immer ein Riesenerlebnis, in dieses Stadion zurückzukehren”, sagt der 29-Jährige, auf den gegen die Borussen-Offensive Schwerstarbeit zukommt, „vielleicht hilft es, dass in diesem Spiel keiner etwas von uns erwartet.”
Heute (19 Uhr) ist Amedick Gast bei den 37. Kirchheimbolander Friedenstagen. Im großen Sitzungssaal des Kreishauses nimmt der FCK-Profi an einer Diskussion über Leistungssport, soziales Engagement und Gewalt in Stadien teil. Amedick erhält den erstmals dreigeteilten Friedenstagepreis für sein Engagement für das Projekt „Mama/Papa hat Krebs”.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau