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Mittelfeldspieler Konstantinos Fortounis hat beim 1. FC Kaiserslautern und in den griechischen Junioren-Nationalmannschaften eine rasante Entwicklung genommen. Seine Träume 2012: Klassenerhalt mit dem FCK, das erste Bundesliga-Tor und vielleicht noch auf den EM-Zug aufspringen.
Das Wetter in Spanien war noch besser als im Weihnachtsurlaub zu Hause in Griechenland bei der Familie in der Nähe von Thessaloniki. Konstantinos Fortounis hat an den freien Tagen am Ende des vergangenen Jahres und nun im Trainingslager in der Costa-Blanca-Sonne Kraft getankt für seine großen Ziele 2012. Auch wenn der hoch veranlagte 19 Jahre alte Offensivspieler beim letzten Test des 1. FC Kaiserslautern vor dem Rückrundenbeginn (Samstag, 18.30 Uhr, gegen Werder Bremen) gegen den PSV Eindhoven (0:0) wegen einer leichten Blessur nicht dabei war, verspürt er neue Energie fürs erste Fußball-Halbjahr 2012.
Sich mit dem FCK in der Tabelle weg von Relegationsplatz 16 nach oben zu schieben, das hat für den flinken, dribbelstarken Mittelfeldspieler, bis 2015 beim FCK unter Vertrag, Priorität. Es gibt noch einen Herzenswunsch, den er mit seinem eineinhalb Jahre älteren FCK-Kollegen Thanos Petsos teilt. „Mit der griechischen A-Nationalmannschaft zur Europameisterschaft zu fahren, das wäre für uns beide ein Traum”, lässt Fortounis den in Düsseldorf geborenen und perfekt Deutsch sprechenden Petsos übersetzen. „Trainer Santos setzt auf junge, technisch gute Spieler”, begründet Petsos, der im vergangenen August sein A-Länderspieldebüt gefeiert hat, die Hoffnung der beiden FCK-Profis.
Fortounis, im Sommer von Asteras Tripolis nach Kaiserslautern gewechselt, hat ein furioses halbes Jahr hinter sich. Der schmächtige Techniker avancierte bei den Lauterern zum Stammspieler und wurde auch in der griechischen U21 schnell zur festen Größe. Beim spektakulären 4:5 am 11. November 2011 in der U21-EM-Qualifikation gegen Deutschland, als Petsos zwei Tore erzielte, bereitete Fortounis einen Treffer vor und erhielt in der Schlussphase die Rote Karte. Die Reisestrapazen zu den Junioren-Länderspielen nimmt Fortounis gern in Kauf - er fühlt sich wie Petsos sehr geehrt, für Griechenland spielen zu dürfen.
Ob bei der U19-Europameisterschaft, mit der U21 oder in der Bundesliga: „Ich habe in den vergangenen Monaten ungewohnt viele Spiele hintereinander über 90 Minuten gemacht”, sagt Fortounis, der mit seinen FCK-Kollegen Itay Shechter, Gil Vermouth und Dorge Kouemaha gemeinsam privaten Deutschunterricht hat, „das habe ich am Jahresende gespürt.” Beim FCK spielt er meistens auf der linken offensiven Außenbahn, aber auch im zentralen offensiven Mittelfeld fühlt sich „Kosta” wohl. Wenn es in Verbindung mit dem Nachnamen genannt werde, komme ans Kosta noch ein S. „Also Kostas, für Konstantinos, Fortounis oder Thanos Petsos, aber als Rufname nur Kosta oder Thano”, erklärt Petsos griechische Gepflogenheiten.
Neben Petsos ist Fortounis, der im Sommer als 18-Jähriger ganz ohne Deutschkenntnisse in das ihm fremde Land kam, auch die Schwester seiner Mutter im Alltag behilflich - seine Tante lebt in Karlsruhe: „Sie unterstützt mich auch im Haushalt, zum Beispiel beim Wäschewaschen.” Die Familie in Griechenland sitzt bei seinen Spielen vor dem Fernseher. Fortounis hofft, dass sie sich schon sehr bald alle zusammen über sein erstes Bundesliga-Tor freuen dürfen.
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Nils berichtet
Ein Bus voller Fußbälle,Schuhe und Trikots
Die Fußballer des FCK sind aus ihrem Trainingslager in Spanien zurück nach Deutschland geflogen. Sie landeten in Frankfurt und wurden von dort mit einem Bus nach Kaiserslautern gebracht. Sie hatten nur ihr persönliches Gepäck dabei. Ihre ganzen Sportsachen konnten sie nicht mit ins Flugzeug nehmen. Deshalb haben die Busfahrer Bernd Hollstein und sein Neffe Florian Dahlmanns die Fußbälle, Trikots, Hosen, Schuhe und Trainingsstangen und -hütchen im Mannschaftsbus nach Lomas de Campoamor bei Alicante und wieder zurück transportiert. Je 20 Stunden brauchten sie für die jeweils 1830 Kilometer.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau