ZitatAlles anzeigenFCK weiter auf dem Relegationsplatz - Jan Simunek mit starkem Comeback - Sebastian Prödl schwer verletzt
Unterm Strich soll ein Platz über dem Strich stehen. Nach dem 0:0 zum Rückrundenstart gegen Werder Bremen aber steht der 1. FC Kaiserslautern weiter unterm Strich der Fußball-Bundesligatabelle - auf dem Relegationsplatz.
„Wir haben gut gespielt, müssen uns aber vorwerfen, vor dem Tor nicht zugeschlagen zu haben”, sagte FCK-Kapitän Christian Tiffert, der sich nach Pierre De Wits Lattenkracher (59.) mit einem Frustfoul an Markus Rosenberg eine mehr als dumme Gelbe Karte einhandelte.
Spielstruktur und Einstellung haben gestimmt, die Effizienz im Abschluss aber hat dem FCK einmal mehr gefehlt. Besonders dem emsigen Dorge Kouemaha, der beim Rettungsversuch Bremens Sebastian Prödl unabsichtlich einen Nasenbein- und Oberkieferbruch sowie eine Gehirnerschütterung zufügte (23.). Der Elfmeterpfiff blieb aus.
FCK-Trainer Marco Kurz verdrängte die Enttäuschung über den verpassten Sieg mit dem Hinweis auf eine ansprechende Leistung des Kollektivs: „Ich werte das, trotz eines 0:0, als guten Auftakt.” So sah das auch FCK-Boss Stefan Kuntz: „Die Mannschaft hat gut gespielt und dieses Mal im Abschluss auch nicht versagt. Das war Pech!”
Was sicher auf die drei vergebenen Chancen des 19 Jahre alten Jakub Swierczok zutraf, dem Sekunden vor Schluss um ein Haar das „goldene” Tor gelungen wäre. „Der Junge hat das ordentlich gemacht”, lobte der Lauterer Trainer den Neuzugang aus Polen, den er lieber „Kuba” nennt - das geht dem Coach leichter über die Lippen.
„Mich als Torwart freut es zwar, dass wir es geschafft haben, hinten zu null zu spielen”, sagte der bis auf drei missglückte Abschläge sehr starke FCK-Keeper Kevin Trapp, „außerdem haben wir uns sehr viele Chancen erarbeitet. Aber es ist natürlich enttäuschend, dass es wieder nicht zu einem Sieg gereicht hat.”
Trotz allen Ärgers über weitere vergebene wichtige Punkte im Abstiegskampf hatte ein Mann Grund zu feiern: Jan Simunek. Der 24 Jahre alte Innenverteidiger des FCK hat fast 15 Monate Leidenszeit hinter sich. Gegen Bremen machte der ehemalige Wolfsburger am Samstagabend sein erstes Bundesligaspiel überhaupt für den FCK. Der gebürtige Prager hatte sich am 26. Oktober 2010 im DFB-Pokal beim 3:0 gegen Arminia Bielefeld einen folgenschweren Adduktorenteilabriss zugezogen. Am Samstag nun hielt er die kompletten 90 Minuten durch. „Am Schluss hat die Kraft gefehlt, ich hatte Krämpfe. Eine Verlängerung hätte ich nicht mehr gepackt”, sagte der an der Seite Rodneis souverän spielende Innenverteidiger lachend und sichtlich gelöst. „Ich bin froh, dass Jan so gut durchgehalten hat. Er hat nach 65 Minuten immer wieder zu mir nach draußen geschaut, hatte da - glaube ich - schon Krämpfe. Ich hab' das mal dezent ignoriert", sagte Kurz schmunzelnd. Simunek hat nach frustrierenden Monaten sein Lachen wiedergefunden. „Nur das Tor für uns hat gefehlt”, wusste der 1,89 Meter große Abwehrmann.
Keinen Gefallen tat Marco Kurz sich und dem von Bayer Leverkusen ausgeliehenen Nicolai Jörgensen mit der Einwechslung für den platten Konstantinos Fortounis. Jörgensen, im Trainingslager verletzt, spielte für sich und rannte kopflos umher. Es war wie mit einem Weihnachtsgeschenk, das vor der Bescherung ausgepackt wird.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau