ZitatAlles anzeigenDer FCK patzt früh und nach der Führung - Starker Wagner hadert mit vergebener Chance - Sahan im Pech
Die Augsburger und die Kaiserslauterer waren sich am Ende weitgehend einig: Beide Mannschaften ließen gute Chancen liegen - oder hatten Pech. Statt 2:2 (1:1) hätte das Bundesliga-Kellerduell zwischen dem FCA und dem FCK auch 3:2 ausgehen können. Oder 2:3.
Hätte Schiedsrichter Manuel Gräfe nach dem Foul Daniel Brinkmanns am eingewechselten Nicolai Jörgensen in der Nachspielzeit Strafstoß für den FCK gegeben, die Chance zum zweiten Auswärtssieg der Saison wäre riesig gewesen für die Lauterer. „Egal in welcher Minute: erste oder letzte - Elfmeter ist Elfmeter”, meinte Florian Dick, der den FCK mit seinen beiden Treffern das 0:1 in eine 2:1-Führung verwandeln ließ, mit Blick auf die Aufregerszene in der Schluss-Sekunde. Dick traf nach Freistößen von Alexander Bugera und Christian Tiffert - zum Ärger von FCA-Coach Jos Luhukay jeweils mit dem „zweiten Ball”. Beide Male arbeitete Jan Simunek vor.
„Ein klarer Elfmeter”, sagte Marco Kurz, den Gräfe nach 54 Minuten von der Bank verwiesen hatte. Eine aus Sicht des FCK-Coachs völlig überzogene Handlung. Der vierte Offizielle soll gepetzt haben, dass Kurz die Begründung Gräfes für ein nicht geahndetes klares Foul an Sandro Wagner als „Blödsinn” bezeichnet haben soll.
50 Minuten nach dem Schlusspfiff jedenfalls war die Sache für Jörgensen und Brinkmann mit einem freundschaftlichen Händedruck unter Sportlern im Kabinentrakt erledigt. „Ich hab' dich getroffen”, gab Brinkmann zu, „aber du gehst auch in meinen Laufweg rein. Es ist Auslegungssache, aber man kann Elfmeter geben.” Jörgensen meinte: „Ich habe einen Schritt rüber gemacht, weil ich den Ball mit dem Fuß abdecken wollte - das ist ganz normal. Für mich war es Elfmeter.”
FCK-Kapitän Christian Tiffert, der energische Antreiber, wusste, dass seine Mannschaft nach dem 2:1 versäumte, das dritte Tor zu machen, als die Augsburger sichtlich wankten. „Pech, dass Olcay Sahans Schuss in dieser Phase nur an die Latte ging. Und dann laden wir sie ein, das 2:2 zu machen”, haderte Tiffert mit der folgenschweren Auszeit, die Stephan Hain 18 Sekunden nach seiner Einwechslung vorbei an Rodnei nutzte. Schon beim 0:1 durch Marcel De Jongs Freistoß hatten sich die Lauterer anfängerhaft verhalten - der scharfe Schuss ging durch die Karikatur einer Abwehrmauer. „Wir haben uns nicht an Absprachen gehalten, eine Mauer zu stellen”, monierte Kurz.
Trotz seines guten Debüts im FCK-Dress ärgerte sich der präsente, prima die Bälle verteilende und stets anspielbare Sandro Wagner auch über sich selbst. Vom eingewechselten Richard Sukuta-Pasu von rechts perfekt bedient, brachte der 24-Jährige den Ball per Kopf nicht über die Linie. Sukuta-Pasu war nach 74 Minuten für den platten, aber durchaus ansprechend auftretenden Jakub Swierczok gekommen - stattgefunden hat er erst ganz spät. Erst die feine Flanke, dann ein Schuss knapp neben das Tor - so muss der Offensivmann auftreten, wenn er nicht als ewiges Talent in die Bundesliga-Historie eingehen will.
Als fünften Neuzugang im Winterschlussverkauf möchte der FCK den 20 Jahre alten polnischen Nationalspieler Ariel Borysiuk von Legia Warschau holen. Der Wechsel des Mittelfeld-Strategen ist aber noch nicht perfekt.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau