ZitatAlles anzeigenFCK-Torhüter Tobias Sippel beeindruckt von den unterirdischen Gängen der Kaiserpfalz
Lässig, mit Sonnenbrille steht Tobias Sippel (23) vor Kaiserslauterns Kaiserpfalz und blickt zunächst auf das Rathaus, von der einfallenden Sonne stark erhellt. Im Rahmen der Imagekampagne des 1.FC Kaiserslautern mit dem Titel Pfälzer (W)orte besuchte er dann den Casimirsaal und die finsteren unterirdischen Gänge der Kaiserpfalz.
„In diesem Raum begrüßt der Oberbürgermeister auch heute noch internationale Gäste. Sämtliche Ehrungen und Veranstaltungen finden hier statt”, erzählt Stadtführerin Elisabeth Tausch im Casimirsaal, der „guten Stube” der Stadt. An der Wand hängt ein Porträt von Pfalzgraf Johann Casimir, dem legendären Jäger der Kurpfalz, der nach 1571 für den Casimirbau verantwortlich war.
Eine schmale Treppe führt nach unten. Tausch, gekleidet mit einem rot-weißen FCK-Schal, blickt in der Geschichte weiter zurück. „1152 wurde die Kaiserpfalz auf Veranlassung von Kaiser Friedrich Barbarossa errichtet”, sagt sie und deutet auf eine Mauer, die fast 900 Jahre alt ist.
Weiter geht es in die unterirdischen Gänge. Besonders hier zeigt sich Tobias Sippel sehr interessiert und beeindruckt. „Es ist schon faszinierend zu sehen, welche Fluchtwege unter den Straßen existieren können”, so der 23-jährige gebürtige Bad Dürkheimer, der seit 1998 für den FCK spielt.
Elisabeth Tausch, begleitet von Werner Vondano vom Referent Organisationsmanagement, zeigt Sippel weitere Schautafeln und unterrichtet ihn über Friedrich Barbarossa. Hier hört der junge Torwart ganz genau hin. Verbindet man doch als „Lautrer” eine Menge mit dem Stauferkaiser. Die Stadt hieß übrigens zunächst nur Lautern, und wurde erst im 14. Jahrhundert zu Kaiserslautern (des Kaisers Lautern) umbenannt. Den Beinamen Barbarossstadt bekam sie nach 1815.
„Sicherlich kennt man die Geschichte von Kaiserslautern, aber um über alles und jeden im Detail Bescheid zu wissen, da muss man sich schon genau informieren”, sagt Tobias Sippel und fragt die Stadtführerin, wie der Fisch zum Symbol der Stadt wurde. „Zwischen dem 12. und 18. Jahrhundert gab es sehr viele Fischteiche und Wooge hier. Die Menschen haben von der Zucht gelebt. Der Fisch hat also große Bedeutung”, antwortet Tausch.
Sippel blickt auf eine weitere Schautafel. Hier ist die Schlacht von Morlautern 1793 abgebildet. Bevor es wieder auf der schmalen Treppe nach oben geht, entdeckt der Profifußballer Felsengräber und darin liegende Skelette. Er kann kaum glauben, dass die alle echt sind.
Von der Finsternis zurück in der Sonne blickt Tobias Sippel erneut auf das Rathaus. Gerne würde er dort am Ende der Saison den Nichtabstieg, wie damals den Zweitligaaufstieg, mit den Fans feiern. Doch das ist noch ein langer, schwerer Weg. „Wir haben die viertwenigsten Gegentore bekommen. Das macht uns zuversichtlich. Trotzdem müssen wir die Spiele nun gewinnen und dafür Tore schießen”, so der Torhüter, der zuletzt starke Leistungen zeigte und darauf hofft, auch am Sonntag gegen Schalke 04 wieder im Tor zu stehen. Den Casimirkeller hat er erfolgreich verlassen. Jetzt gilt es mit seinem Verein, auch den Tabellenkeller der Fußball-Bundesliga zu verlassen.
DIE RHEINPFALZ
Pfälzische Volkszeitung