ZitatAlles anzeigenNach 15 Jahren in Graz zieht es Franco Foda wieder nach Deutschland - Neuer Chefcoach beim FCK - Kristl Co-Trainer
Er war 2009 schon fast Trainer des 1. FC Kaiserslautern. Drei Jahre später nun wird der Dauerkandidat tatsächlich Chefcoach auf dem Betzenberg. Ex-FCK-Profi Franco Foda (46), im April bei seinem langjährigen Verein Sturm Graz in Österreich freigestellt, soll beim Bundesliga-Absteiger das Projekt Wiederaufstieg angehen.
Nach RHEINPFALZ-Informationen wird Thomas Kristl (49), ehemaliger Profi beim 1. FC Saarbrücken und beim 1. FC Nürnberg, wie in Graz nun auch in Kaiserslautern Assistent Fodas, der in den vergangenen Tagen auch von Austria Wien heftig umworben war. In der Nacht auf gestern sagte Foda den Wienern ab, und ein paar Stunden später einigte er sich mit dem FCK-Vorstandsvorsitzenden Stefan Kuntz, mit dem er 1990 als Roter Teufel DFB-Pokalsieger wurde, auf eine gemeinsame Zukunft auf dem „Betze”.
Im Sommer 2009 war Foda schon einmal Top-Kandidat als Coach in Kaiserslautern, war sich mit Kuntz einig - und machte dann nach Gesprächen mit seiner Familie einen Rückzieher. Einer seiner beiden Söhne ging damals noch in Graz zur Schule, sollte dort erst das Abitur machen. Zudem fühlte sich Foda „seinem” Klub Sturm Graz verpflichtet. Marco Kurz wurde damals FCK-Trainer.
Und Foda feierte danach seine größten Erfolge als Übungsleiter bei den finanziell ebensowenig wie die Lauterer auf Rosen gebetteten Grazern: 2010 wurde er mit dem SK Sturm österreichischer Pokalsieger und 2011 Meister. Seit 1997 war der gebürtige Mainzer bis 12. April 2012 knapp 15 Jahre lang ununterbrochen für Sturm Graz tätig: erst als Spieler, dann als Nachwuchs-, Amateur- und Assistenztrainer und ab 2006 als Chefcoach.
In seiner deutschen Vergangenheit, die ihn jetzt wieder eingeholt hat, spielte Foda, Junioren- und zweimaliger A-Nationalspieler für den DFB, schon in der Jugend und als ganz junger Profi für den FCK. 1987 kehrte er zu den Roten Teufeln zurück und wechselte nach dem Pokalsieg 1990 zu Leverkusen, dann über den VfB Stuttgart und den FC Basel nach Graz.
Der teuflische „Stallgeruch” aber blieb - mehrmals war der Ex-Profi, der 321 Bundesligaspiele auf dem Buckel hat, Trainerkandidat beim FCK. Sein in Graz nachgewiesenes Geschick, mit jungen Spielern und wenig Geld ein erfolgreiches Team zu bauen, soll er nun auf seine zweite große sportliche Liebe übertragen - den 1. FC Kaiserslautern.
Die Lauterer hoffen auf den direkten Wiederaufstieg und bauen auf ihre Fans. Nach dem bitteren Abstieg liegen die Ticketpreise für die kommende Zweitliga-Runde nach FCK-Angaben um durchschnittlich 15 Prozent unter den Preisen der abgelaufenen Bundesliga-Saison. Schriftliche Kartenbestellungen per Post werden weiterhin nicht bearbeitet. Die Dauerkarten für die am Wochenende von 3. bis 6. August beginnende Zweitliga-Saison sind ab sofort erhältlich - pünktlich zur heutigen Präsentation des neuen Cheftrainers.
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Einwurf
Herkulesaufgabe
So etwas gibt es im schnelllebigen Profifußball-Geschäft nur noch ganz selten: Franco Foda war 15 Jahre in Folge beim selben Verein angestellt. Von 1997 bis 2001 spielte er bei Sturm Graz, danach war Nachwuchs-, Amateur- und Co-Trainer und von 2006 bis 12. April dieses Jahres Chefcoach. Nach öffentlich ausgetragenen Streitigkeiten mit dem Vorstand wurde Foda vorzeitig beurlaubt. Sein Glück hatte er im schönen Graz längst gefunden.
Beim FCK nun wartet eine ganz neue Herausforderung auf den Trainer, der in Graz intensiv mit jungen Spielern gearbeitet und aus wenig viel gemacht hat. Die neue Mannschaft, die den Druck spüren wird, wieder aufsteigen zu sollen, muss erst noch zusammengestellt werden. Eine Herkulesaufgabe. Es gibt viel zu tun für den Heimkehrer.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau