ZitatAlles anzeigenNeu im FCK-Kader (5): Der 18 Jahre alte Abwehrspieler Dominique Heintz ist das Nesthäkchen in der Lauterer Profimannschaft
Von Oliver Sperk
HERXHEIM - „Die vergangenen eineinhalb, zwei Jahre waren schon Wahnsinn”, sagt Dominique Heintz. Das Abwehrtalent ist in dieser Zeit so richtig durchgestartet. Junioren-Nationalspieler, deutscher A-Jugend-Vizemeister mit dem 1. FC Kaiserslautern, Profivertrag, Bundesliga-Debüt - der 18-jährige Pfälzer hat viel zu erzählen.
Es ist eine aufregende Zeit für den 1,90 Meter großen Innen- und Linksverteidiger. Im Trainingslager mit dem Profikader des Fußball-Bundesliga-Absteigers zurzeit im südpfälzischen Herxheim ist der aus Kirrweiler bei Neustadt stammende Heintz der Jüngste. „Kirrweiler ist ja nicht weit weg von Herxheim, da sehe ich beim Training immer einige Bekannte, die zuschauen”, erzählt Heintz.
„Ich bin begeistert davon, wie ich bei den Profis aufgenommen worden bin”, sagt der 18-Jährige, der einen Monat jünger ist als Torwart Marius Müller, der zweitjüngste im Kader. „Jeder hilft einem”, betont der Benjamin des Teams in seiner offenen und direkten Art.
Es wirkt erfrischend, wenn der U19-Nationalspieler munter erzählt, dass er trotz der für ihn mit Fußballerlebnissen so vollgepackten vergangenen Monate in der Sommerpause „nicht viel mehr als fünf, sechs Tage Urlaub” hatte - und dass das nicht schlimm sei, ganz im Gegenteil. „Ich bin ja noch jung”, sagt der waschechte Pfälzer grinsend, „so bleibe ich wenigstens im Rhythmus, das ist ganz gut.” Lamentieren liegt ihm nicht. Auch nicht nach der Ende Mai knapp verpassten EM-Qualifikation mit dem U19-Nationalteam, in dem Heintz unter Trainer Horst Hrubesch auf Anhieb zur festen Größe wurde.
Mit großem Interesse hat der Rote Teufel mit der Nummer 33, der seine knapp bemessene Freizeit am liebsten mit seiner Familie und seinen Freunden verbringt, die EM-Auftritte der deutschen A-Nationalelf in Polen und der Ukraine verfolgt. Und dabei besonders Holger Badstuber beobachtet. Der 23 Jahre alte Bayern-Profi ist ein Vorbild für den robusten und dynamischen Heintz. „Er ist ein Spielertyp wie ich, spielt mit einem starken linken Fuß von hinten raus und macht das in seinen jungen Jahren sehr gut”, meint Heintz, der die Hauptpositionen linker Innenverteidiger und linker Außenverteidiger mit Badstuber gemeinsam hat.
Abgesehen vom ganz großen Ziel, dem Bundesliga-Aufstieg mit den Roten Teufeln: Ein Platz im 18er-Kader des FCK in der in zwei Wochen beginnenden Zweitliga-Saison ist das Nahziel des Abwehrspielers.
Als Siebenjähriger ist er bei einem F-Jugendturnier seines Heimatvereins SV Herta Kirrweiler vom Lauterer Traditionsklub entdeckt worden. „Damals war ich noch Stürmer, und mein Vater war mein Trainer”, erzählt Heintz.
Jetzt bei den FCK-Profis dabei zu sein - im letzten Spiel der Abstiegssaison bei Hannover 96 hat er noch 14 Minuten Bundesligaluft geschnuppert - ist für den Realschulabsolventen ein Traum. Egal auf welcher Position. Wenn er die Wahl hätte, würde er sich ganz links in die Abwehrkette stellen. „Außen spiele ich lieber”, sagt der Jungprofi, „da kann ich mit nach vorne gehen und flanken.” Dass er das gut kann, hat er beim Testspiel jüngst gegen Kickers Offenbach bewiesen; einem Spurt über die linke Bahn folgte eine präzise Flanke, die Andrew Wooten zu Steven Zellner köpfte, der vollstreckte. „Es hat mich gefreut, dass ich in den Testspielen bis jetzt so viele Einsätze hatte”, sagt Heintz.
Am Donnerstag gegen den dänischen Erstliga-Absteiger HB Køge erlitt der 18-Jährige in der ersten Halbzeit eine Oberschenkelzerrung. Aber auch die wird ihn nicht aus der Bahn werfen. Ein erstes Etappenziel hat das Nesthäkchen beim FCK erreicht. Allzu gerne würde Heintz weiter ähnlich schnell vorankommen wie Holger Badstuber.
Zur Person
Dominique Heintz, geboren am 15. August 1993 in Neustadt an der Weinstraße; Nationalität: Deutscher; Größe: 1,90 Meter; Gewicht: 85 Kilogramm;
Vertrag beim FCK bis 2015; 1 Bundesligaspiel; 10 U19-Länderspiele (2 Tore), 6 U18-Länderspiele; früherer Verein: SV Herta Kirrweiler.
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FC Fulham in Südpfalz
Heute in Weingarten FCK-Testgegner
WEINGARTEN - Ein hochkarätiger Testspielgegner mit vielen Bekannten aus der Bundesliga: Heute um 17 Uhr empfängt Zweitligist 1. FC Kaiserslautern im südpfälzischen Weingarten den traditionreichen englischen Premier-League-Klub FC Fulham.
Der letztjährige Tabellenneunte des englischen Fußball-Oberhauses war bis gestern in Leipzig im Trainingslager. Dort hatte das Team von Martin Jol, dem ehemaligen Trainer des Hamburger SV, am Mittwoch einen Test gegen den Regionalligisten Lok Leipzig mit 4:0 gewonnen. Dabei traf Neuzugang Mladen Petric, der vom HSV nach London wechselte, zum 3:0. Dem FCF-Kader gehören auch der ehemalige Torwart der Lauterer, der australische Sympathieträger Mark Schwarzer, und Sascha Riether (zuletzt 1. FC Köln) an.
FCK-Trainer Franco Foda wird heute vornehmlich die Spieler zum Einsatz kommen lassen, die beim 3:1-Testspielsieg am Donnerstag gegen den dänischen Zweitligisten HB Køge nicht oder nicht viel gespielt haben. „Jeder Spieler soll jetzt so langsam an die vollen 90 Minuten rankommen”, sagt Foda, „nach der sehr hohen Dosierung in den ersten Vorbereitungswochen fahren wir die Trainingsbelastung nun Richtung Saisonstart zunächst langsam runter.”
Am Montag (18 Uhr in Eisenberg) und nächsten Samstag (16 Uhr gegen den FC Augsburg beim FCK-Stadionfest) stehen dann die letzten beiden Tests vor dem Saisonstart an.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau